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ilse ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.09.2003 Beiträge: 866 Wohnort: thurnau
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Verfasst am: 09.01.04, 10:36 Titel: faser |
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hi,alpakazüchter.
in der "screeningabteilung"wird neben dem körperbau die gute faser hervorgehoben,was ganz klar wichtig ist.
und wie verwendet ihr diese superwolle?wo stapelt ihr den wertvollen schatz?in der wollsammelstelle wohl kaum,oder?
was hat der azvd in sachen wolle in der zukunft da so vor.
neugierige grüsse von ilse _________________ mr.lucky
www.frankenlamas.de |
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Kally Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 01.09.2003 Beiträge: 105 Wohnort: Bad Doberan
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Verfasst am: 09.01.04, 10:55 Titel: |
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Ich habe jemand gefunden, der mir die Wolle abkauft und mir diese auch kadiert und verspinnt. Es gibt Mitglieder die Angedenken, eine eigene Fasermühle zu errichten |
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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 09.01.04, 16:54 Titel: Faser |
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Hallo Ilse
Eine sehr intressante Frage, ich denke, die betrifft aber auch die anderen Vereine, wie Lama Register Austria, VLAS und der NWK-Verein.
Der NWK-Verein Deutschland unterstützt ja die Wollsammelstelle.
Der VLAS hat auch schon eine Wollsammlung gemacht, von Lama und Alpacawolle, das Resultat waren braun-graue versponnene Strickwolle.
Das Argument: Alpacas haben diese hohen Tierpreise weil Sie so wertvolle und rare Faser produzieren, hinkt doch beachtlich......
Lieber Gruss
Adrian |
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Heinz Stammgast
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 38 Wohnort: 86836 Obermeitingen
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Verfasst am: 09.01.04, 21:25 Titel: Faser |
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Hallo Adrian,
ich frage mich doch, weshalb Du eigentlich Alpakas züchtest?
VG Heinz |
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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 09.01.04, 22:03 Titel: Faser |
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Hallo Heinz
Jetzt wo`s du erwähnst, frag ich mich das auch bei dir....? nee spass beiseite.
Sicherlich ist in der Alpacazucht die Faser schon wichtig, aber ist das der Hauptgrund?
Bekommst z.B. DU mehr Geld mit Wollverkauf als mit Tierverkäufen? nicht wirklich, oder?
Können wir z.B. eine bessere Rohfaserqualität züchten als die Peruaner oder andere Länder wie Australien? Obwohl meiner Meinung nach, die klimatischen Verhältnisse und die Qualität der Tiere besser ist als bei uns....?
Ich für meinen Teil, denke, die Faser hat schon Potenzial, um was aus Ihr zu machen, als Schweizer oder eben deutsche Alpacawolle, dazu sind aber unsere Tierzahlen (noch) zu niedrig. Und die Faserqualität noch sehr unterschiedlich. Wichtiger ist doch momentan, das die heimischen Herden korrekte Körpermerkmale haben,(für mich zumindest) die ein langes und schmerzfreies Leben garantieren. Die Faserqualität ist doch schneller zu verbessern als die Körperbauliche Qualität.
Aber zurück zum Thema: Was machst Du mit der Faser der Alpacas?
Lieber Gruss
Adrian |
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ilse ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.09.2003 Beiträge: 866 Wohnort: thurnau
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Verfasst am: 10.01.04, 11:27 Titel: faser |
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hallo,heinz.
habe mich in letzer zeit mit alpakapreise beschäftigt,wie du weißt.
mit der wolle ist der preis der tiere nicht zu begründen.
meine rechnung:wenn ich eine stute kaufe zu 6000 euro(niedrige preisklasse).bekomme ich von einer schur im jahr etwa 150 euro von handspinnerinnen.das tier müsste demnach 40 jahre leben,bis ich das wieder drinhabe.dabei ist der unterhalt und die schlechtere faserqualität altersbedingt nicht berücksichtigt.
ok,eine stute bekommt nachwuchs,den man verkaufen kann so man jemand findet,der ebenfalls viel geld ausgeben will.ich sehe das von der seite des ottonormalverbraucher.
der preis für das tier liegt demnach in seiner faszinierenden ausstrahlung,und das ist imaginär.
zudem habe ich von dir schon lamas mit einer besseren faser bekommen wie der übliche alpakadurchschnitt.
da frank in einer anderen rubrik schon 12 gebote aufgestellt hat,habe ich einen biebelspruch der auf das horten von nwk fasern zutrifft:
sammle keine reichtümer,die von motten und rost zerfressen werden.
mfg ilse _________________ mr.lucky
www.frankenlamas.de |
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Rappi Stammgast
Anmeldungsdatum: 07.01.2004 Beiträge: 37 Wohnort: Diesendorf
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Verfasst am: 10.01.04, 11:33 Titel: |
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Estimado Llamero,
Jetzt werden hier die richtig wichtigen Themen angesprochen! Ich habe schon an verschiedenen Stellen deponiert, dass der Wollertrag nie die Anschaffung von Neuweltkameliden rechtfertigt. Kaum in Südamerika und schon gar nicht ausserhalb der Ursprungsländer. Bei unseren Gestehungskosten ist mit dem Wollertrag ja meist nicht einmal die Arbeit des Scherens selbst bezahlt! Es grenzt doch an Phantasterei, wenn man diese Tiere zu den kolportierten Preisen mit dem Argument verkauft, mit der Wolle ließe sich ein Gewinn machen. Es sind doch Freizeit- und Hobbytiere, die wir züchten und halten. Beim Trekking werden die Tiere ja auch lediglich als Mittel zum Zweck eingesetzt, es geht ja dabei nie um die Transportkapazität.
Natürlich brauchen die Importeure Argumente, die die verlangten Preise rechtfertigen. Und da werden manche eben sehr realitätsfremd. Allein die ruhige Ausstrahlung, die problemlose Haltung, das Wesen der Tiere rechtfertigt deren Anschaffung zu vernünftigen Preisen. Als seriöser Anbieter von Alpakas müsste man den Interessenten auch sagen, dass in Südamerika unzählige Lagerhallen überquellen mit hochwertiger Alpakawolle, dass man im Großhandel das Kilo sortierte Alpakawolle für etwa 3,00 Euro erhält. Für viele ist die Verarbeitung der Wolle doch nur deshalb interessant, weil sie damit ein eigenes Produkt erzeugen können, was ein durchaus wichtiger Faktor ist. Die gemeinschaftliche Verarbeitung der Wolle durch die GBR bringt individuelle Produkte hervor, die völlig naturbelassen sind. Durch den Vertrieb über unzählige Abnehmer kann die Menge von etwa 700 kg Wolle jährlich abgesetzt werden. Wenn jetzt immer wieder von etwa 2000 Alpakas in Deutschland geredet wird, müssten davon, da es ja durchwegs gescreente, also qualitativ hochwertige Tiere sind, etwa 4-6000 kg Wolle da sein. Wo wird diese Menge verarbeitet, gelagert oder was geschieht damit? Eigentlich sollten wir schlauer sein als alle anderen Produzenten von Urprodukten und Rohmaterial. Wir sollten Tiere mit geringem Wollertrag züchten, um den Wert der Wolle zu heben. Alles was im Überfluss vorhanden ist, ist billig!
Oder neue Verwendungsmöglichkeiten erschliessen! Oder eben den Wert der Wolle dort lassen, wo er hingehört. Ein Beiprodukt der Haltung von anmutigen, pflegeleichten, erschwinglichen Freizeit- und Hobbytieren.
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, dass ich Alpakas nicht genauso sehr schätze wie Lamas. Es stört mich einfach die Abgehobenheit, die manche Alpaka Halter an den Tag legen. Die Alpaka Haltung darf nicht mit einem Pyramidenspiel verwechselt werden! _________________ Vü Glick im Stoi und übaroi!
wünscht Rappi |
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Heinz Stammgast
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 38 Wohnort: 86836 Obermeitingen
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Verfasst am: 12.01.04, 05:59 Titel: Faser |
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Hallo Alpakastallgemeinde,
ich nehme an, dass es jedem bekannt ist, dass Alpakas edle Fasern produzieren?
So tragen Alpakas wertvolle Gene in ihren Körpern die diese Eigenschaft auslösen können. Weshalb sollte dies unterdrückt werden?
Wir wissen auch, dass es sehr wenige dieser Edelfaser produzierenden Tiere (vergleicht man die Population mit anderen Faserproduzierenden Tieren) auf unserer Welt gibt und dass sich Alpakas im Gegensatz zu anderen Faserproduzenten nur langsam vermehren. Also haben diese Tiere ihren Preis.
Als Züchter von Tieren sollte ich außerdem wissen, dass die Idealvorstellungen in der Tierzucht nur mühsam erreicht werden können.
Alpakas beeindrucken vor allem durch ihre Ausstrahlung, die sie ihrer wunderbaren Faser verdanken. Zudem steckt in der Faser der Alpakas viel Fantasie, was das schaffen von Produkten aus Alpakafaser rechtfertigt. Dies löst einen zusätzlichen Reiz aus um Alpakas der Faser wegen zu züchten. Dieser Punkt wird dem Alpaka eine große Zukunft einräumen.
Weshalb sollten wir die Faser dann zweitklassig behandeln oder in der Zucht keinen Wert auf die Alpakafaser legen? Das ist doch ein Rückschritt statt ein Fortschritt!
Über den Punkt der Korrektheit im Körperbau bei Alpakas sind wir uns schon lange einig. Dient er doch als solides Fundament um die Faser zu tragen.
Die meisten von uns haben erkannt wie viel Wert in der Zucht von Alpakas mit fortgeschrittenem Vlies steckt. Dieses Ziel ist mühsam zu erreichen. Nur ein langer züchterischer und konsequenter Weg führen dort hin.
Deutlich erkennt man bei Kaufinteressenten die starke Zuwendung bei "diesen" Tieren, die auf dem Weg sind ein fortgeschrittenes Vlies zu entwickeln. Soll man diese Tiere preiswerter verkaufen, als die Tiere, die diesem Ideal nicht entsprechen?
Soll man diese edle Faser von den weiterentwickelten Alpakas in den Sack werfen, der schon gefüllt ist mit Fasern von Alpakas die Werte von 25, 30 und mehr Micron haben und zum Schluss auch noch mit 40% Schafwolle vermischt werden?
Da sammeln wir doch lieber eine respektable Kleinmenge, um aus der dann 100% feinste veredelte Alpakasgarne fertigen zu lassen oder verkaufen diese Faser ab Hof.
Wir verkaufen das Kilo unserer ersten Qualität von Huacaya Rohfaser für 25 Euro, die Surifaser für 35 Euro nicht nur in unserer Umgebung, sondern versenden diese Bundesweit und sogar ins benachbarte Ausland. Der Gewinn trägt erheblich zum jährlichen Unterhalt unserer Herde bei.
Wem das zu viel "Wolle" ist und mit ihr nichts anfangen kann, der sollte sich anderen Tieren widmen.
In jeder Alpakaherde gibt es aber auch genügend Tiere, die für die Zucht nicht einsetzbar sind. Diese bezeichnen wir als Freizeit- und Hobbytiere und züchten sie nicht!!!
Der Preis dieser Alpakas liegt im unteren Preisbereich. Leute die nur Freude mit Alpakas finden wollen sollten diese Möglichkeit nutzen. Für alle anderen, die "mehr" bei Alpakas suchen, finden in einem mit viel Innovation geprägten wachsenden Alpakamarkt die geeigneten Tiere.
VG Heinz |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 12.01.04, 07:26 Titel: |
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Hallo Heinz,
Ihr züchtet ja nun neben den Alpakas auch Lamas. Als Hobbyhalterin von Lamas würde mich nun interessieren, nach welchen Kriterien in Eurem Zuchtbetrieb "Tiere zur Zucht nicht einsetzbar" sind.
Denn das sind ja dann nach Deiner Definition die Tiere, die Ihr als Freizeit-und Hobbytiere verkauft.
Ist dann die "minderwertigere" Faser das einzige Kriterium?
Über eine Antwort würde ich mich freuen, denn Tierkauf ist auch Vertrauenssache und es wäre doch eigentlich für alle Züchter eine gute Sache, sich hier mal vorzustellen. Es ist, je nachdem wo man wohnt, nicht immer möglich, quer durch Deutschland zu reisen und alle Züchter persönlich zu besuchen...
MfG, Heike |
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Heinz Stammgast
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 38 Wohnort: 86836 Obermeitingen
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Verfasst am: 12.01.04, 20:03 Titel: |
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Hallo Heike,
Lamavliese und Alpakavliese sind in ihrem Aufbau nicht miteinander vergleichbar und von großen Unterschieden geprägt. Ich habe eigentlich nur über die Alpakafaser geschrieben weil diese auch die genetische Eigenschaft hat sich weiter zu entwickeln.
Einige der Alpakastallbesucher vergleichen zu gerne Alpakas mit ihren Lamas. Dabei wird zuoft schlecht über die Faser der Alpakas geschrieben.
Ich würde gerne wieder wenn Interesse besteht ein Faserseminar mit Janie Hicks abhalten eine der besten Alpaka Faserexpertinnen die ich je kennengelernt habe. Von ihr kann man enorm viel lernen und erhält neue Perspektiven über Alpakafasern.
Alpaka Hobby- und Freizeittiere sind in ersterlinie Hengstfohlen, die nicht vielversprechend für die Zucht sind gelegentlich sind es auch Stuten. Diese müssen aber extreme Fehler im Körperbau oder der Faser aufweisen wenn wir sie für die Zucht nicht einsetzen.
Ansonsten ist die Zucht und Verbesserung von Alpakas sehr spannend und sorgt jedes Jahr bei neuen Verpaarungen für Überraschungen.
VG Heinz |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 13.01.04, 08:12 Titel: |
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Hallo Heinz,
nix für ungut, aber mit dieser Antwort kann ich überhaupt nichts anfangen.
Meine Frage zielte auf die auf die Kriterien, nach denen LAMAS in Deiner Zucht nicht oder nicht mehr eingesetzt werden, und der "alpakastall" versteht sich ja nun als Plattform für Alpaka- UND Lamahalter.
Vielleicht kannst Du Dich hierzu ja auch nochmal äußern. Oder sind die Kriterien, abgesehen von der Faser, hier dieselben?
Danke und Gruß,Heike |
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bernd Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 72 Wohnort: 82237 Wörthsee / Auing
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Verfasst am: 14.01.04, 17:08 Titel: |
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Hallo Heinz,
du schreibst:
Lamavliese und Alpakavliese sind in ihrem Aufbau nicht miteinander vergleichbar und von großen Unterschieden geprägt. Ich habe eigentlich nur über die Alpakafaser geschrieben weil diese auch die genetische Eigenschaft hat sich weiter zu entwickeln.
Könntest Du die großen Unterschiede hier mal erläutern, für alle die sich nicht so mit der Wolle auskennen. Ist sicher Interessant für jeden hier.
Auch wäre interessant wo die Unterschiede im Aufbau sind.
Was bedeutet Alpakafaser hat die genetische Eigenschaft sich weiter zu entwickeln?
Wir freuen uns auf deine Aufklärung _________________ Gruß Bernd |
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EvchenD Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 597 Wohnort: Insel Sylt
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Verfasst am: 14.01.04, 18:40 Titel: Vererbungslehre |
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Auch ich platze nun vor Neugier! Vielleicht habe ich in meiner Ausbildung bezüglich der Vererbungslehre ja nicht richtig aufgepasst?
Viele Grüße von der Insel
Eva _________________ www.Sylt-Lamas.de
Die nördlichsten Lamas Deutschlands.... |
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Heinz Stammgast
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 38 Wohnort: 86836 Obermeitingen
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Verfasst am: 16.01.04, 12:24 Titel: Faser |
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Hallo Alpakastallgemeinde,
das Wissen über die Faserstrukturen bei Alpakas und die Grundeinstellung dazu habe ich von Australiern erhalten.
Ich kann hier keinen wissenschaftlichen Bericht abgeben, doch versuche ich zu erklären, weshalb das Alpaka die genetische Eigenschaft hat sich weiterzuentwickeln und weshalb die Faser zwischen Lama und Alpaka grosse Unterschiede aufweist.
Das Alpaka hat, wie alle Tiere mit Pelzen zwei unterschiedliche Fasertypen. Die dickere Faser (Grannenhaare) für den haarigen schützenden Aussenpelz, um den Wettereinflüssen zu begegnen und einen feineren, weich-wolligen Innenpelz (Unterwolle), der das Tier warmhält.
Wenn man ein Alpaka mit kurzen Haaren untersucht, wird man in den meisten Fällen sehen, wie Grannenhaare über den ganzen Rumpf, aus der eigentlichen Vliesoberfläche herausragen. Ein weiterentwickeltes Alpaka hat diese Eigenschaft nicht.
Primäre Woll-Follikel (zuständig für die Grannenhaare), die den Aussenpelz bilden, wachsen lange vor der Geburt und vor der Bildung von sekundären Woll-Follikeln (zuständig für die Unterwolle).
Bei Alpakas sind zahlenmässig viel mehr sekundäre Follikel als primäre Follikel vorhanden. Es ist die Fülle von sekundären Follikeln, die dem Vlies eine echte Dichte verleihen und damit ein höheres Vliesgewicht mit sich bringt. Gepaart ist dieses Vlies mit besonderer Feinheit, grösster Zahrtheit, Stil, Glanz und Elastizität und durch diese Eigenschaften das bilden von Grannenhaaren verhindert wird.
Primitive Vliese sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Hautstruktur mit besonders grossen primären Follikeln aufweist, welche die Anzahl der sekundären Follikel verringert. Das Ergebnis ist, dass das Vlies deutlich zwei Pelzarten aufweist (wie beim Lama der Fall) und die Menge der weichen Unterschicht sehr gering ist. Die Grösse der primären Follikel führt dazu, dass die primären Fasern zu Grannenhaaren werden und saisonalabhängig abgestossen werden. Diese genetische Wechselwirkung der Follikeltypen bedeutet, dass das primitive Vlies vor der Weiterverarbeitung enthaart werden muss um die groben, unelastischen primären Fasern zu entfernen.
Einfacher ausgedrückt: Das Alpaka gehört neben wenigen Schafrassen auf der Welt zu den weiterentwickelten Faserproduzierenden Tieren das genetisch, durch die enorme vielzahl sekundärer Follikel auf dem Weg sein kann ein fortgeschrittenes Vlies zu entwickeln. Das Lama gehört neben vielen anderen Tieren, wie auch Kaschmirziegen, Kamel, Guanoko und Vicuna zu den primitiv entwickelten Faserproduzenten, das genetisch bedingt durch primäre Follikel nicht in der Lage ist ein auf dauer fortgeschrittenes Vlies zu entwickeln.
Dies ist nur ein kleiner Teil wissenschaftlich belegter Faserkunde bei Alpakas. Das Thema ist so umfangreich, dass es am besten in einem Seminar, theoretisch wie auch praktisch verdeutlicht werden kann (wenn Interesse besteht kann ich ein Faserseminar organisieren).
Als Anmekung möchte ich aber darauf hinweisen: Lamas ihrer Faserbeschaffenheit nicht als zweitklassige Tiere zu bewerten. Ich wünsche jedem viel Freude mit seinen Lamas oder seinen Alpakas. Es ist jedem seine eigene freie Entscheidung, wie er die Faser seiner Tiere für sich bewertet. Für mich steckt in der Faser der Alpakas jedenfalls mehr als nur der korrekte Körperbau. Diese Eigenheit der Faser möchte ich in meiner Zucht nicht unterdrücken sonder weiterentwickeln.
Vielleicht mit Glück zu vielen fortgeschrittenen Fliesen bei Alpakas, die durch ihre Ausstrahlung der Fliesbeschaffenheit viele Menschen faszienieren.
VG Heinz |
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ilse ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.09.2003 Beiträge: 866 Wohnort: thurnau
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Verfasst am: 17.01.04, 11:33 Titel: grannenhaare |
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hallo heinz.
möchte eine frage weitergeben:wenn nun das fortgeschrittene flies kaum oder gar keine grannenhaare besitzt,wie schützt sich das alpaka vor dem regen und anderen wettereinflüssen?
geht das so in richtung stallhaltung?danke im voraus für die aufklärung.
mfdg ilse _________________ mr.lucky
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