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kokzidien eimeria
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INTI
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 11.03.2004
Beiträge: 1613
Wohnort: Königsmoor

BeitragVerfasst am: 16.10.07, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Franziska!
Es tut mir sehr leid um Deine beiden Kerlchen, ich hoffe nur, dass Du an den neuen mehr Freude haben wirst.
Ich denke auch, dass nicht alles zusammen zuviel für Gonzo war, sondern, dass Eure Hilfe einfach zu spät kam, dass die Vorschädigungen durch die Kokzidien einfach zu groß waren.
Viele geben ja einfach immer regelmäßig Wurmmittel, aber lassen nie die Kotproben untersuchen, weil sie nicht wissen, dass einige Parasiten einfach nicht von den Wurmmitteln erfasst werden. Und die freuen sich nur, wenn die konkurierenden anderen Parasiten ausgeschaltet werden...
Ein altes Problem. Und bei Euch hatten die beiden dann wenigstens die richtige Pflege, nur leider zu spät.
In dem Zustand, den Du beschrieben hast, wäre ich auch froh gewesen, irgendwas in ihn reinzukriegen, aber es hat wohl nicht sollen sein.
Aber trotz der Zuneigung zum Tier solltet Ihr jetzt auch ganz sachlich Eure Rechte in Anspruch nehmen und den Kaufpreis zurückfordern, denn darauf habt Ihr doch Anspruch.
Gibt es hier im Forum nicht Leute, die sich mit diesem Gesetz auf Gewährleistung, wie es auch bei Pferdekäufen gilt, auskennen?
Mit "Lehrgeld zahlen" würde ich mich da nicht abfinden!
Mitfühlende Grüße Martina

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Michael
Moderator


Anmeldungsdatum: 30.07.2003
Beiträge: 701
Wohnort: Hettenleidelheim

BeitragVerfasst am: 16.10.07, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
hier schon mal ein erster Link.Ist zwar auch über Pferde, gilt aber auch für andere Tierarten.

Gruss Michael

http://www.123recht.net/article.asp?a=2958&p=3

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Klar kann man ohne Lamas leben.Es macht nur keinen Spass.
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Avalon
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 03.01.2004
Beiträge: 81

BeitragVerfasst am: 17.10.07, 09:30    Titel: Trittbrettfahrer Antworten mit Zitat

Moin zusammen.
Viele Meinungen, aber wichtiger noch, viele Erfahrungen. Es ist bedauerlich, was da passiert ist, aber dennoch lehrreich:

1. Kokzidien sind Trittbrettfahrer. Wann immer der Magen seine normale Tätigkeit nicht ausübern kann, die Besatzdichte zu hoch, die Tiere um Kotplätze fressen und die Abwehrkräfte runtergehen... haben Kokzidien eine Chance.

2. Kokzidien haben alle. Ausgewachsene Tiere zeigen meist keine klinischen Symptome. Fohlen haben meist keine Chance, wenn der Befall erst bemerkt wird (schwerer wässriger Durchfall).

3. Kokzidien als alleinige Ursache für den Tod eines (fast) ausgewachsenen Tieres ist mehr als unwahrscheinlich.

4. Kokzidien sind mit Wurmmitteln nicht zu bekämpfen. In einem Verdachtsfall bzw. Nachweis in der Kotprobe eines Tieres kann und sollte man die gesamte Herde behandeln. Wir benutzen in diesem Fall Vecoxan! Dürfte zwar das teuerste Kokzidiose Mittel sein, hat aber noch nie Nebenwirkungen gezeigt, auch wenn bei Bestandsbehandlungen natürlich nicht alle an Kokzidiose litten.

Also: das Problem ist, dass Kokzidien die komplettn Darmzotten abrasieren, was dazu führt, dass das Tier die Nährstoffe über den Darm nicht mehr aufnehmen kann. Ich kann nur empfehlen, dass man zumindest in regelmäßigen Abständen Kotproben zieht, insbesondere mit wachsendem Bestand. Im hier beschriebenen Fall wäre eine gleichzeitige Blutprobe hilfreich gewesen, damit man "breiter" nachsehen kann.

Auch wenn ich abschließend mal wieder jemandem (unbeabsichtigt) auf die Füße trete, aber das Problem fängt leider damit an, DASS viele nicht mehr bereit sind für Qualität auch gutes Geld zu bezahlen. Viele denke, dass Importe ja günstiger sind (?) und meinen, dass einheimische Züchter zu viel Geld verlangen (!). Nun, wenn man es richtig macht, dann verursachen die Tiere in der Herstellung schon einiges an Kosten. Wenn diese durch den Verkaufspreis nicht mehr zu decken sind, fängt man an bei den Herstellungskosten zu sparen. Dann werden bestimmte Notwendigkeiten nicht mehr getan und schwupps, ein EInsteiger bekommt nicht das, was versprochen wurde.

Ich kann jedem nur empfehlen, wer bei einem Händler/Importeur einkauft, fragt beim zuständigen Veterinäramt nach, ob derjenige auch die Genehmigung zum Handel mit Tieren und damit die Sachkunde nach §11 Tierschutzgesetz hat. Hat er das nicht, ist der Handel mit Tieren schlichtweg illegal. Da ich nicht weis, um wen es sich hier handelt, kann ich natürlich nichts dazu sagen, aber sollte der Rechtsweg gegangen werden, genau hier wäre der Ansatz.

Es ist eine Katastrophe, dass trotz Verbände, trotz Schutzmechanismen, den Kursangeboten und den verfügbaren Medien weiterhin Lehrgeld gezahlt werden muss. Natürlich kann immer mal etwas passieren und die Tierzucht beinhaltet auch immer das Risiko des plötzlichen Todes, aber ethische und moralische Grundsätze scheinen noch immer eine niedrige Priorität zu haben. Sehr bedauerlich.

Liebe Franziska, man kann etwas machen und es nützt auch etwas. Man muss nur bereit sein, den Weg zu gehen.

LG
M i k e
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INTI
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 11.03.2004
Beiträge: 1613
Wohnort: Königsmoor

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es immer wieder traurig, wenn über Lebewesen gesprochen wird, als wären es Waren, Dinge, Sachen, reine Produkte.
Weinen
Ich sach nur:
Zitat:
Herstellungskosten

Wenn ich so was in Bezug auf tierische Freunde höre, könnte ich: fight verweis stupid heul angry aerger motz wall tear abgelehnt bin dagegen Böse Sehr böse (leider gibt's keinen kotzenden Smilie)!

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Susi G.
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 30.03.2007
Beiträge: 138
Wohnort: Cham

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Gibbet wohl:



Ja, diese Begriffe klingen im Zusammenhang mit unsren geliebten Tierchen schon reichlich komisch, aber ist halt der "offizielle" Jargon...
Es gibt ja auch die 2-jährige "Garantie" für Tiere Geschockt , als ob man ein Tier wieder zurückgeben oder austauschen möchte, wenn es krank wird! Aber damit rechnen halt viele unseriöse Händler, dass man dann eben das Tier schon so liebgewonnen hat und es eben nicht merh zurückgeben will zu einem Händler, wo ihm eine ungewisse Zukunft bevorsteht!

Da heisst es halt: Augen auf vor dem Kauf!!! Sich ganz genau Alles anschauen und zeigen lassen! Seriöse Züchter machen das gerne und voller Stolz! Und beantworten auch alle Fragen!!

Wir hatten jedenfalls bis jetzt damit nur gute Erfahrungen gemacht! Unsre ersten beiden Alpakas sind gesund und munter und sehr gut "erzogen", ideal für Einsteiger halt!

Gell, Sabine Sehr glücklich

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Schöne Grüße
Susanne
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Avalon
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 03.01.2004
Beiträge: 81

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 17:18    Titel: Begrifflichkeiten Antworten mit Zitat

... sind nicht alles. Die Bedeutung kann auch eine INTI nicht leugnen. Wohl aber ein Haar darüber spalten.

Ich denke, dass alle gesetzlichen Vorgaben zur Garantie und Gewährleistung in der Tierwelt kaum greifen, gerade weil niemand das liebgewonnene Tier gerne wieder hergibt. Ich bin aber deutlichst dafür, dass man sich auch davon überzeugen muss, ob jemand die Qualifikation für die Tiere hat. Das gilt aber in beide Richtungen (nicht jeder Alpakabegeisterte ist geeignet zum Halten der Tiere, nicht jeder der mit Tieren handelt, weiss was er da tut).

Ich persönlich sehe nur noch einen ganz geringen bis garkeinen Bedarf an Importtieren. Aber, der Grund dafür, dass es immer mehr Händler gibt, ist die stetig wachsende Nachfrage nach billigen Alpis. Solange "Geiz ist geil" die allgemeine akzeptierte Meinung ist, werden Tiere importiert. Importtiere sind immer gefährdet, allein durch den Importstress. Dazu kommt die Unkenntnis der Händler und schon hat wieder jemand das Desaster im Haus und muss die Fehler der anderen ausbügeln.

Von daher... danke Sabine... Kurse, Weiterbildung und Praktika sind vertrauenbildende Maßnahmen für beide Seiten VOR dem Kauf von Tieren.
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INTI
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 11.03.2004
Beiträge: 1613
Wohnort: Königsmoor

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mike!
Wenn man Dich so hört:
Zitat:
Solange "Geiz ist geil" die allgemeine akzeptierte Meinung ist, werden Tiere importiert. Importtiere sind immer gefährdet, allein durch den Importstress. Dazu kommt die Unkenntnis der Händler und schon hat wieder jemand das Desaster im Haus und muss die Fehler der anderen ausbügeln.

...dann frag ich mich, ob Du solch schlechte Erfahrungen mit Deinen Importen hattest, die sind ja auch man gerade erst drei Jahre her, oder?

Grüße Martina

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Susi G.
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 30.03.2007
Beiträge: 138
Wohnort: Cham

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 18:06    Titel: Re: Begrifflichkeiten Antworten mit Zitat

Avalon hat folgendes geschrieben::
Aber, der Grund dafür, dass es immer mehr Händler gibt, ist die stetig wachsende Nachfrage nach billigen Alpis. Solange "Geiz ist geil" die allgemeine akzeptierte Meinung ist, werden Tiere importiert.

Ups??
Also, meiner Erfahrung nach sind importierte Alpakas keinesfalls billiger als in Deutschland Geborene, lediglich die Gewinnspanne für den Händler ist grösser, wenn ich das richtig sehe?!
Die Nachfrage nach Alpakas wird aber auch ein bisschen "künstlich" geschürt, meiner Meinung nach! Wenn man immer hört, wie wertvoll die Wolle doch so ist und dass Alpakas eine echte "Investition" sind, die sich natürlich voll auszahlt, in den vielen Fohlen und der tollen Wolle, dann lassen sich auch manche Leute nicht mehr vom exorbitanten Preis abschrecken!

Mal ehrlich: Bei 3.000EUR aufwärts für eine junge Stute kann man wirklich nicht von "Geiz ist geil" sprechen!!

Man sollte halt einfach wissen, dass Alpakas schrecklich nette Tiere sind, die einem viel Freude machen können, aber auch ein echter Luxus, den man sich halt leisten können muss! Weil "praktisch" sind sie ja nicht wirklich Cool

_________________
Schöne Grüße
Susanne
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Avalon
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 03.01.2004
Beiträge: 81

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 18:58    Titel: Erfahrungen Antworten mit Zitat

INTI:

meine letzten sind ein Jahr her, aber ich importiere unter völlig anderen Voraussetzungen. Wenn man alles so perfekt wie möglicht macht, dann liegen die Kosten bereits über den 3000 EUR, die Susi angesprochen hat.

Wir haben immer sehr viel Wert auf die Gesundheit der Tiere gelegt und uns nicht nur an das Importprotokoll der EU gehalten.

Ich denke aber, dass wir hier von völlig verschiedenen Dingen reden. Die Tiere, die ich einkaufe kosten selbst in Südamerika mehr als 3000 EUR. Dann kommt die Quarantäne, der Strassentransport, der Flug, erneuter Transport, Amtsveterinär, Importzoll und Beobachtungsquarantäne hinzu. Danach (wem es beliebt) die Registratur und eine Zuchteignungsprüfung.

Ich denke, es kann sich jeder ausrechnen, dass diese Kosten allein pro Tier einen Verkaufspreis von 3000 EUR nicht rechtfertigen. Bietet also ein Importeur Tiere aus Südamerika für diesen Preis an, hat er bei den Behandlungen, der Versorgung/Vorsorge und dem Einkaufspreis in Südamerika gespart. Mich wundert es nicht, dass diese Tiere weder dem allgemeinen Qualitätsanspruch noch dem Gesundheitsanspruch entsprechen. 3000 EUR zu teuer?
Setzt Euch doch einfach mal hin, nehmt Eure Kosten und berechnet die Kosten für Einkauf (Sollzinsen entweder aus der Finanzierung eines Tieres, oder Habenzinsen bei alternativer Geldanlage), Unterhalt, Versorgung, Behandlungen, Decktaxe, Fohlenversorgung Prophylaxe und Aufzucht. Es mag zwar sein, dass ein reiner Tierliebhaber zu anderen Werten kommt, weil er/steuerlich nicht behandelt wird, aber wer ehrlich ist wird zu einer Summe kommen, die einen Verkauf für 3000 EUR nicht möglich macht.

Das ist dann schlichtweg eine Frage der Wirtschaftlichkeit. (Ich bitte alle, nicht die professionelle Tierzucht verteufeln, ohne die hätte hier niemand Alpakas. Woher sollten sie denn dann auch kommen).

Sorry, wenn mein erster Beitrag diese Nebendiskussion gestartet hat. War nicht meine Intention. Vielleicht kann man so etwas mal Offtopic behandeln, denn ich sehe ein grundsätzliches Verständnisproblem, wieso Tiere einen gewissen Wert haben, der zum Teil über dem reinen "Ertrag" liegt (Faser).

Zusammenfassend:
es ist einfach egal, wieviel jemand für ein Tier bezahlt hat, ein Verkäufer wird immer versuchen seinen Gewinn zu maximieren. Wenn die durchschnittlichen Verkaufspreise sinken, wird der Verkäufer sparen wo immer er auch kann (Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften). Leider kann ein Importeur nur bei zwei Dingen sparen:
1. Qualität der Tiere
2. Versorgungskosten vor, während und nach dem Import
Beides ist nicht das, was der Käufer erwartet. Für mich machen Importe keinen Sinn mehr, weil a) die durchschnittliche Qualität in Deutschland stark ansteigt und b) ich überzeugt bin, dass die Haltungsbedingungen bei einem engagierten Halter/Züchter in Deutschland wesentlich besser sind, als in Südamerika. Das sollten ist für jeden Käufer gute Argumente sein, von zweifelhaften Importen Abstand zu nehmen. Tut es aber nicht, denn diese Tiere sind tatsächlich teurer als die angesprochenen Billigimporte.

Kurze Anmerkung:
wenn jemand Tiere nachzüchtet und verkauft hat er bei gleichem Verkaufspreis und vergleichbarer Qualität eine höhere Gewinnspanne, als der Importeur. Produzieren ist immer günstiger als importieren, wenn auch nicht immer leichter!

Winken
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Susi G.
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 30.03.2007
Beiträge: 138
Wohnort: Cham

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 19:56    Titel: Re: Erfahrungen Antworten mit Zitat

Avalon hat folgendes geschrieben::
Produzieren ist immer günstiger als importieren, wenn auch nicht immer leichter!


Ja, aber warum importieren dann immer noch etliche Händler???
Ist jetzt ne ernstgemeinte Frage!
Bin ja jetzt noch nicht so vom Fach, deswegen "erlaube" ich mir diese Frage einfach mal Winken
Wär ja nur logisch, wenn selber produzieren äh züchten billiger ist, warum holt man denn dann noch Tiere aus Südamerika/Kanada?
Von diesen Tieren kennt man doch allenfalls den Phänotyp, und der kann doch solche Preisunterschiede nicht rechtfertigen, oder?
Mit 3.000EUR war ja auch nur die unterste Untergrenze für eine Jungstute ohne offensichtliche Fehler, aber auch ohne Feststellung der Zuchteignung/-Fähigkeit gemeint! Für "normale" Zuchtstuten liegt ja der Preis schon wesentlich höher!
Aber selbst 3.000EUR find ich nen Haufen "Holz", wenn ich mal so sagen darf!
Wir habens uns halt geleistet, weil ne Lebensversicherung fällig war und wir nix Besseres damit anzufangen wussten
Sehr glücklich
Der Preis ist halt so hoch, weil -noch- eine entsprechende Nachfrage da ist. Aber die ganzen Kosten in Zusammenhang mit Tierzucht fallen ja bei anderen Tierarten auch an. Denke aber mal, dass z.B. ein Pferdezüchter nie und nimmer derartige Preise für seine Nachzucht erzielen würde, jedenfalls nicht ohne besonderen "Leistungsnachweis". Darum fällt Pferdezucht wahrscheinlich steuerlich eher unter den Bereich "Liebhaberei" als Alpaka-Zucht Smilie

Wenn die Leute bei uns im Dorf fragen, was denn "so a Viecherl so kost' ", dann lass ich einfach nen Nuller weg, dann sind sie immer noch "beeindruckt" genug, halten einen dann aber nicht für komplett verrückt Smilie

Ist jetzt sicher ein bisschen OT, aber rs ging ja ein bisschen auch um den nicht unerheblichen finanziellen Verlust von Franziska! Und offensichtlich sagt der Presi nix über die "Qualität" der Tiere bzw. des Händlers aus, weil die beiden kranken Alpakas waren anscheinend nicht billiger als gesunde Tiere

_________________
Schöne Grüße
Susanne
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Avalon
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 03.01.2004
Beiträge: 81

BeitragVerfasst am: 18.10.07, 21:24    Titel: Importe Antworten mit Zitat

Moin Susanne,
zunächst einmal muss man sagen, dass die geschätzen 2 Millionen Pferde allein in Deutschland sicherlich einen anderen Markt darstellen, als der Alpakamarkt. Natürlich kann ich um die Ecke Pferde kaufen für "einen Appel und n ei". Es ist aber immer die Frage, was man damit anfangen möchte. Die Pferdezucht als Liebhaberei zu bezeichnen ist daher ein heißes Eisen. Ein Nachbar hat nur 10 Pferdestuten und verdient sich mit den Nachzuchten dusselig. Aber, er hat für die Stuten und seinen Tophengst ein 7 stellige Summe gezahlt. Es ist halt eine Frage der Perspektive.

Wenn jemand sagt, dass wir ja mit den Alpakas nix vernünftiges anfangen und die deswegen eigentlich überteuert sind, dann stimmt das eben einfach nicht. Wenn man sich ein wenig schlau macht, kann man durchaus mit der Faser etwas anfangen. Es ist halt nur nicht alleine zu schaffen, sondern nur in Kooperation mit anderen. Alpaka-Produkte richtig verarbeitet und mit der richtigen Qualität bringen ein kleines Vermögen. Das ist aber nicht die Faser, die das durchschnittliche Alpaka in Deutschland produziert. Das ist auch nicht die Faser der Zuchtstuten, denn die Proteinversorgung während der Trächtigkeit und Laktation lassen diese Faser schnell aus der verarbeitbaren Reichweite laufen.
Es ist die Summe der Eigenschaften, die den Preis für Alpakas hoch halten:
- die Vermehrung einer Herde ist eben nicht ganz so einfach, wie viele Websites einen glauben machen wollen
- die Tiere sind nicht ganz so einfach in der Haltung, wie viele das behaupten
- Krank werden können sie ebenfalls und auch sterben
- sie sind mit Sicherheit auch KEIN Investment, sondern ein Business, wenn man es denn als solches betreiben will
- das Geld wird dabei nicht über Nacht verdient, sondern nur über harte Arbeit
Ergo: seit Mitte der 90er Jahre werden Alpakas in Deutschland gezüchtet. Ist es da nicht erstaunlich, dass wir erst bei geschätzten 6000 Tieren sind?
Die Amis haben die REgistratur mit nach 18.000 Importtieren geschlossen (1998). Gut 10 Jahre später sind die bei gut 100.000 Tieren. Natürlich ist der Markt in Deutschland noch lange nicht gesättigt, weder auf der Hobbyebene, noch auf der Züchterebene.
Mir ist klar, warum manche weiterhin importieren: wenn man günstiger ist, als der einheimische Züchter kann man beim Verkauf großer Mengen gut Geld verdienen. Beispiel: 50 Tiere mit einer Gewinnspanne von 1.000 EUR verdient macht doch ein gutes Jahreseinkommen, oder? Da muss eine alte Dame lange für Stricken. Die meisten Importeure sind allerdings Trittbrettfahrer, haben keine Ahnung von Selektion und fallen letztendlich aufs Kreuz, weil sie die Kunden übervorteilen. Man könnte sich also zurücklehnen und sagen, der Markt wird es mittelfristig schon regeln. Kurzfristig gesehen, werden einfach zu viele die Tiere und die auch die Käufer Opfer dieser Machenschaften, was letztendlich wiederum dazu führt, dass viele behaupten, die Tiere sind doch garnicht so viel wert.
Ich hoffe, dass ich zumindest teilweise eine Antwort geben konnte. Andere mögen anders darüber denken.
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pfarrhofalpakas
Stammgast


Anmeldungsdatum: 30.08.2007
Beiträge: 39
Wohnort: horstdorf

BeitragVerfasst am: 19.10.07, 05:55    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,
die diskussion hat ja ganz schön fahrt angenommen.
ich kenne mich da ja nicht so aus und kann nur von meiner erfahrung sprechen. ich denke, dass unsere beiden kerlchen diesen beschwerlichen weg nicht hätten machen müssen. 4 wochen in einem container, in holland zusammengepfercht in quarantäne, um sich alle möglichen krankheiten aufzusammeln. dann nochmals 4 wochen bei irgendwem, dem nichts an ihnen lag. um dann letztendlich bei uns zu sterben. jetzt kann ich unsere entscheidung von damals nicht mehr verstehen. ich verstehe es einfach nicht. und es ist auch nicht mehr zu erklären.
wir möchten mit unseren tieren kein geld verdienen. wir wollten einfach unser leben mit ihnen gestalten. dafür haben wir auf vieles verzichtet. aber unsere werte sind eben nicht auf materielle dinge ausgerichtet. wir arbeiten beide viel in unserem beruf und wollten uns diese art von freizeit und hobby eben einfach gönnen. das es nun so geendet hat, tut uns weh und bedrückt uns sehr. aber wir haben nun zwei andere kerlchen auf der weide stehen, die nichts dafür können und die wir sicher genauso lieb gewinnen werden. bis jetzt hing unser ganzes herz eben noch an gonzo...

o.k. ich hoffe, bis bald mit nnur noch guten nachrichten franziska

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Avalon
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 03.01.2004
Beiträge: 81

BeitragVerfasst am: 19.10.07, 06:59    Titel: 4 Wochen? Antworten mit Zitat

Moin Maritna,
mmmh, normalerweise werden die Importe per Flugzeug von Santiago nach Luxemburg durchgeführt. Dauer: maximal 18 Stunden. Ich kann Dich also beruhigen, die verbringen keine 4 Wochen auf See. Nicht dass Fliegen weniger stressig wäre, aber es ist dann doch wesentlich kürzer.

Bezüglich Deinen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass ich mich nur der Meinung der anderen Diskussionsteilnehmer anschließen kann, es ist wirklich sehr bedauerlich, dass man als Einsteiger solche Erfahrungen macht. Das Alpakas neben den Anschaffungskosten natürlich einen viel höheren ideellen Wert haben, steht völlig außer Frage.

Leider kommt es in jeder Tierhaltung vor, dass Tiere sterben, nur bedeutet das nicht, dass man sich jemals wirklich daran gewöhnen könnte. Der Verlust eines Alpakas kommt dem Verlust eines Familienmitgliedes gleich, plus das bohrende Gefühl, man wäre selbst verantwortlich, oder hätte mehr tun können. Ich wünsche Euch jetzt viel viel Freude mit den Tieren und hoffe, Ihr bleibt jetzt von weiteren Katastrophen verschont.

Grüße aus Ostfriesland... M i k e
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Susi G.
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 30.03.2007
Beiträge: 138
Wohnort: Cham

BeitragVerfasst am: 19.10.07, 12:12    Titel: Re: Importe Antworten mit Zitat

Moin Mike,

Avalon hat folgendes geschrieben::

Es ist die Summe der Eigenschaften, die den Preis für Alpakas hoch halten:
- die Vermehrung einer Herde ist eben nicht ganz so einfach, wie viele Websites einen glauben machen wollen
- die Tiere sind nicht ganz so einfach in der Haltung, wie viele das behaupten
- Krank werden können sie ebenfalls und auch sterben
- sie sind mit Sicherheit auch KEIN Investment, sondern ein Business, wenn man es denn als solches betreiben will
- das Geld wird dabei nicht über Nacht verdient, sondern nur über harte Arbeit

Da hast Du völlig recht! Nur wird es halt immer oder oft so dargestellt:
Aussagen, wie
"1000qm Weide + 100qm für jedes weitere Tier", "äusserst genügsam", "kaum Pflege, ausser ein bisschen Nägelschneiden und 1 x Scheren im Jahr" und "völlig problemlose Geburten"
lassen schon beim Neueinsteiger den Eindruck entstehen, dass man nur ein Plätzchen im Garten frei machen muss und dann die Alpakas reinstellen. Noch nen Hengst dazu, und schon kann der Rubel rollen...

Dem ist aber bestimmt nicht so! Ausserdem sind die gesundheitlichen Probleme v.a. durch Parasiten eben nicht zu unterschätzen!
Aber die Probleme tauchen halt erst hinterher auf, und da ist das Kind/Alpaka meist schon in den Brunnen gefallen! Einsteiger-Kurse hin oder her...
Und der hohe Preis ist meiner Meinung einfach eine Folge der höheren Nachfrage, die -noch- einem geringeren Angebot gegenübersteht!
Lamas waren ja auch mal richtig teuer, bevor es eine ganze Menge von ihnen gab... Und Suri-Alpakas muss man natürlich auch für ihren Seltenheitswert bezahlen, die "Produktions-Kosten" liegen da ja sicher nicht höher Winken

Mit der Wollvermarktung kenn ich mich leider gar nicht aus! Wird denn für "besseres" Vlies mehr gezahlt als für Gröberes?
Hab noch 4 Säcke Wolle auf dem Dachboden stehen, wollt in den kalten Winternächten mal so richtig zum Spinnen anfangen
Sehr glücklich

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Schöne Grüße
Susanne
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heiko
Moderator


Anmeldungsdatum: 29.07.2003
Beiträge: 290

BeitragVerfasst am: 19.10.07, 13:05    Titel: woll verarbeitung Antworten mit Zitat

hallo susi g
nur eine randbemerkung zur wollverarbeitung und Qualität der wolle.habe dieses jahr bei einem kunden die wolle von knapp zwanzig tieren auf einen haufen geschoren der dann in den abfall wanderte.aussage des besitzers es gibt ja kaum was dafür und die vermarktung klappt nicht wirklich.

_________________
Gruß Heiko

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Fax 0049(0)4355/181771
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