Screening des AZVD

[Gast]

Ich denke, da der AZVD sein Screeningverfahren auf seiner Website oeffentlich und fuer jeden ersichtlich drauf hat, wird mir das sicherlich niemand uebelnehmen wenn ich eine Kopie hier ablege.

Den ich hoffe, das hier keine wuetende Kritik aufkommt sondern eher Verbesserungsvorschlaege um vielleicht ein europaisches allgemeines Screeningverfahren zu entwickeln, das vorallem die Koerpermerkmale aber auch die Faser beruecksichtigt.

Liebe Gruesse

Adrian

Einführung in das Screening
Die Grundregistrierung wurde mit sehr großem Erfolg zum 30.06.2002 abgeschlossen. Nach Beendigung dieser Grundregistrierung wird ab dem 01.07.2002 das Screening im AZVD eingeführt. Die Einführung des Screenings hat die Hauptversammlung 2001 in Schlat beschlossen. Ab dem 01.07.2002 dürfen nur noch Tiere aus bereits registrierten Elterntieren in das Register aufgenommen werden. Ist dies nicht der Fall, muss sich das Tier dem Screening unterziehen.

Das Screening ist eine Methode, um die Qualität der nationalen Herde zu schützen bzw. durch qualitativ hochwertige Importe stetig zu verbessern. Nur durch ein objektives und akkurates Screening sind diese Ziele erreichbar. Das Screening muss von allen Tieren durchlaufen werden, die in das Register des AZVD aufgenommen werden wollen, aber deren Elterntiere nicht bis zum 30.06.2002 registriert wurden. Dies trifft somit insbesondere auf Importtiere zu.

Das Screening ist eine Begutachtung eines Tieres nach genau festgelegten Kriterien. Der AZVD benutzt hierbei dieselben Prüfkriterien, die die ARI (Alpaca Registry, Inc.) für deren Screening in Nordamerika verwendet. Damit ist der AZVD neben der BAS in England, der zweite Verband in Europa, der ein konsequentes Screening einführt.

Das Screening besteht insgesamt aus 3 Bestandteilen:


Tierärztlicher Gesundheitsscheck

Phänotypisches Screening

Faserbeurteilung
Das Screening ist auf einem Punktesystem aufgebaut, bei welchem das Tier insgesamt 100 Punkte (bzw. Huacaya Alpakas bei sehr dichtem Vlies 105 Punkte) erreichen kann. 80 Punkte sind notwendig um das Screening zu bestehen und die Mindestanforderung zu erfüllen.


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Grundvoraussetzung
für das Screening von Tieren ist eine Mindestgröße von 81 cm im Widerrist sowie 47,5 kg Körpergewicht. Somit wird erreicht, dass nicht zu junge Tiere, deren Faser man nicht richtig beurteilen kann, gescreent werden. Das Minimumkörpergewicht dient unter anderem dazu, das Tier zu schützen, da man die Faserwerte durch mangelnde Ernährung manipulieren kann.

Jedes Tier wird unabhängig von Geschlecht, Farbe und Alter den gleichen objektiven Kriterien unterzogen. Der Screener beurteilt, was er am aktuellen Tag sieht und beurteilen kann. Der Screener kann keine Rückschlüsse auf eine etwaige höhere Qualität im jüngeren Alter des Tieres ziehen.
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Ziel des Screenings
Ziel eines akkuraten und zielgerichtetem Screening ist es, die einheimische Herde zu stärken und vor Billigimporten minderer Qualität durch das Einrichten eines Mindestqualitätsstandards zu schützen.

Importeure werden durch den Gebührensatz pro gescreentem Tier (dieser muss auch für Tiere, die das Screening nicht bestehen, entrichtet werden), dazu angetrieben noch sorgfältiger die Tiere für den Import (das Screening) auszusuchen, damit die Tiere das Screening auch sicher bestehen. Nur so können unnötige Kosten für den Importeur vermieden werden. Das gesamte Screening System wurde von der am 01.07.2001 in Schlat einberufenen Screening Arbeitsgruppe erarbeitet, diskutiert und der Hauptversammlung in Bamberg 2002 vorgestellt. Die Screening Arbeitsgruppe besteht insgesamt aus 10 Mitgliedern des AZVD. Diese 10 Personen setzen sich aus Importeuren und kleineren Züchtern sowie Mitgliedern der Registrierungsgruppe zusammen.

Das Screening werden für den AZVD die nordamerikanischen Screener der ARI durchführen. Somit ist ein Höchstmaß an Akzeptanz und Neutralität gewahrt. Das gesamte Regelwerk zum Screening, Verträge und Preislisten kann beim AZVD unter registratur@alpakazuchtverband.de angefordert werden.


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Tierärztlicher Gesundheitsscheck:
Hier werden keine Punkte ausgegeben bzw. abgezogen. Das Tier kann auf Grund von Fehlern, Missbildungen oder Krankheiten disqualifiziert werden. Ausschlusskriterien können zum Beispiel sein: der graue Star, Blindheit, Skoliose, Nabelbruch, Herzfehler, krummer Schwanz, zu viele oder zuwenig Zitzen. Erst wenn ein Tier diesen tierärztlichen Gesundheitsscheck überstanden hat wird es für die 2 weiteren Prüfungsteile zugelassen.
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Phänotypisches Screening:
Unter Phänotypisches Screening versteht man die Begutachtung des Exterieurs eines Alpakas. Die hierzu gehörenden Kriterien beziehen sich auf den Körperbau des Alpakas, wie Korrektheit und die Proportionen der einzelnen Körperteile zueinander. Bei Huacaya Alpakas wird die Dichte des Flieses bewertet, während beim Suri die Lockenformierung und der Glanz der Faser näher betrachtet werden und dementsprechend Punkte verteilt bzw. abgezogen werden (das Huacaya Alpaka kann mit extrem dichtem Flies 5 Zusatzpunkte erhalten). Insgesamt können im Bereich des phänotypischen Screening 55 bzw. 60 Punkte erreicht werden.
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Faserbeurteilung:
Einer der phänotypischen Screener entnimmt während des Screening Vorganges eine Faserprobe an der vorgeschriebenen Stelle. Diese Stelle ist in Mitten auf der rechten oder linken Seite des Tieres, ungefähr 15 cm unterhalb des Rückgrates. Diese Faserprobe wird dann im Faser Labor von Yocom-McColl in Denver, USA untersucht. Innerhalb dieser Untersuchung werden drei Faktoren beurteilt: Die Feinheit der Faser (Abzug beginnt beim Huacaya bei Werten über 26 Mikron und beim Suri über 27 Mikron), die Standardabweichung sowie der Anteil an Faser über 30 Mikron. Insgesamt werden innerhalb der Faserbeurteilung 45 Punkte vergeben. 15 Punkte für jedes der angegebenen Merkmale.

[Suedpolfee]

Hallo,

wie teuer ist denn die Untersuchung eines Tieres? Es wäre doch sicherlich hilfreich, wenn auch bereits registrierte Tiere einen Test durchlaufen würden. Hierdurch wäre doch eine super Hilfe vorhanden, die bei einem Kauf eines Tieres von nutzen ist, denn es kommt ja nicht immer nur auf die Wolle bei der Zucht an, oder? So ein Gesamttest ist doch aussagekräftiger, als nur ein reines Haargutachten.....

Vielleicht eine etwas blöde frage, aber interessiert mich als Anfänger...

Gruß
Heike