Dauernuckelnde Stute

[Suedpolfee]

Hallo zusammen,

kennst jemand einen guten Tipp, wie man eine Dauernucklerin entwöhnt?
Hintergrund ist, dass wir sie jetzt schon 3 x für einen längeren Zeitraum von der Mutter getrennt haben und bei der Zusammenführung ging es wieder los.
Trennung auf zwei Wiesen klappt auch nicht, da sie durch den Zaun durchnuckelt. Mama ist leider so blöd und bleibt dann auch schön am Zaun stehen oder geht zum Zaun und entwöhnt ihr Fohlen in keiner Weise. Zwischenzeitlich ist die Kleine auch schon 1 Jahr - jetzt reicht es so wirklich mal!
Wie gesagt, selbst die Kompletttrennung half nicht, danach ging es wieder los!
Gibt es vieleicht so ein Spray zum Euter einsprühen, was total ätzend schmeckt, so was wie zum Anti- Fingernägelkauen? Ein Nasenring geht ja leider nicht....
Hab ich eine Chance, dass Mutter vielleicht doch sie wegtritt, wenn Mutter neu gedeckt wird?
Gruß
Heike

[Adrian]

Hallo Heike

Wie lange waren die 2 den getrennt?

Ich würde die 1 Jährige in eine andere Herde platzieren, und falls du mit Ihr züchtest, sie erst wieder mit Ihrer Mutter zusammen lassen wenn Sie Ihr erstes Fohlen hat.

Wir setzen unsere Jungtiere natürlich auch ab, und nur eine längere Trennung (6 - 12 Monate) von der Mutterherde ergibt den gewünschten Erfolg.

LG Adrian

[Suedpolfee]

Hallo,
wir hatten jetzt 2 x eine Trennung von ca. 3-4 Monaten und jedesmal fing sie wieder neu an.
Hatte noch nie ein Problem. Bis dato hat 1 x 3 Monate immer gereicht, dann hat die Stute auch einen Strich drunter gemacht.

Tja, 2 Jahre in eine andere Herde hab ich nicht die Möglichkeit, rein örtlich. Ich könnte sie zu den Wallachen stecken, aber da läuft mein Alpihengst mit, ergo - geht nicht. Kann höchstens die Mutter da rein tuen, wenn sie wieder tragend ist, aber auch nicht unbedingt so lange, bis die Kleine ihr Fohlen hat, das wäre dann ja ca. 1,5 Jahre.

Ich habe noch Hoffnung, dass es vielleicht was wird, wenn die Mutter tragend ist.....oder auch nur Träumerei?
Gruß
Heike

[Heike S.]

Hallo, also unsere Jungstuten durften bis jetzt immer bei der Mutter bleiben, bis das nächste Fohlen da war. Die Muttertiere haben grundsätzlich 2-3 Monate vor der Geburt des nächsten Fohlens abgestillt. Kam kein nächstes Fohlen, wurde auch mal ein Jahr oder länger gesäugt. Aber halt immer weniger. Wir hatten bis jetzt nur mal eine Kleine, die sehr hartnäckig blieb und sie dann getrennt. Nachdem dann das neue "Geschwisterchen" an Mamas Seite mitlief, kam sie wieder dazu und es war vorbei. Die Hengstfohlen dürfen bei uns auch bis zum 8-ten Monat bei Muttern bleiben. Ich finde das Absetzen vorher absolut zu früh. Wie seht ihr das?
Heike S.

[Sabine vaF]

[Dominic u. Linda]

Hallo,
ich finde das Absetzen sehr wichtig, damit die Stute sich ein wenig erholen und Kraft für das nächste Fohlen tanken kann. Wir setzen alle Fohlen mit
6-7 Monaten ab, sie fressen dann schon alle richtig mit.
Dieses praktizieren wir, auch basierend auf Erfahrungen langjähriger Züchter, seit 6 Jahren und sind sehr zufrieden damit.
Viele Grüße Dominic

[Heike S.]

Hallo,
in der Regel macht das die Mutter ganz in Ruhe selbst. Bei ganz hartnäckigen Jungtieren, ist eine Trennung durchaus angebracht, damit die Stute eine Erhohlungsphase hat. Ich finde eine "Von einem Tag auf den Anderen-Trennung" mit viel mehr Stress verbunden und zwar für beide Seiten. Ich denke, man sollte das so natürlich als möglich ablaufen lassen und nur wenn unbedingt nötig eingreifen. Die Fohlen fressen sehr früh selbständig, dennoch ist meiner Meinung nach nicht nur das selbständige Fressen ein Grund schon mit 6 Monaten zu trennen. Die Alpakas haben sehr intensive Bindungen untereinander und auch psychische Faktoren spielen eine Rolle, die die gute Entwicklung der Jungtiere fördert.
Die Mutter kann bei einer "Doppelbelastung" (schwanger und säugend) von uns mit guter Ernährung sehr gut unterstützt werden. Ich bin mir sicher, dass Keine, wenn sie denn reden könnte, zu mir kommen würde und sagt: Hey, die/der Kleine ist jetzt 6 Monate. Nimm ihn/sie mir jetzt doch bitte weg.
Heike S.

[Dominic u. Linda]

Hallo,
das kann ich aber so nicht bestätigen, oft sind es Übermütter die ihre Fohlen immer wieder saufen lassen, obwohl sie schon recht mager sind. Gerade bei Stuten im Alter ab 10 Jahren, ist es eine große Entlastung.
Wir bringen auch die meisten Fohlen außer Sichtweite der Mütter und somit haben wir auch einen sehr kurzen Stress, wenn überhaupt Stress aufkommt.
Von psychischen Belastungen zu sprechen die durch das Absetzen entstehen kann ich nichts erkennen, die Kleinen kommen in Jungtiergruppen und haben sich bislang sehr prächtig entwickelt.
Es ist noch zu sagen, das diese Zeit hervorragend dafür geeignet ist die Kleinen Halfterführig zu machen, was auch leichter geht als sie immer wieder von der Mutter weg zunehmen.
Viele Grüße Dominic

[Heike S.]

Hallo,
klar gibt es Glucken. Mir geht es gar nicht um die Trennung an sich. Die ist ja manchmal unumgänglich z. B. Verkauf. Mir ging es um das Trennungsalter! Und da finde ich sechs Monate absolut! zu früh.
Grüße Heike S.

[Dominic u. Linda]

Klar da wird es immer verschiedene Meinungen geben wie bei vielen anderen Themen auch. Ich war gestern auf einen Vortrag von einem Züchterpaar aus Neu Seeland, die 300 Alpakas besitzen. Dort wird auch im Alter von 5-7 Monaten das Fohlen von der Mutter abgesetzt.
Viele Grüße Dominic

[Sabine vaF]

Aber so ein Herdengefüge - so es funktioniert und keine Probleme gibt, hat auch was. Schauen wir das Rotwild an, da zieht immer Alttier mit Schmaltier und Kalb. Hieße bei Alpakas Stute, letztjähriges und diesjähriges Fohlen. Bei uns haben die schon noch eine gewisse Bindung, auch wenn sie im Herdenverband und nicht nur zu dritt unterwegs sind. Wir sollten mal die Vorfahren genauer erforschen... - auch wenn sich nicht alles in der domestizierten Haltung umsetzen lässt, einen Blick ist es allemal wert.

Grüße, Sabine

[Dominic u. Linda]

Wenn ich auch damit zufrieden bin, das ich dann evtl. nur alle 2 Jahre ein Fohlen haben will, dann kann ich das machen. In Chile zB ist es so, da haben sie nicht jedes Jahr ein Fohlen weil sie es unter anderem auch körperlich nicht schaffen.
VG Dominic

[Heike S.]

Hallo,
ich habe mal zufällig vor längerer Zeit einen sehr guten Bericht über Guanakos gesehen (leider weis ich nicht mehr den Titel/Sender). Dort war es auch normal, dass das vorjährige Fohlen ab und an noch nen Schluck mitnaschen durfte. Der Hengst hat ab nem gewissen Alter die Junghengste konsequent aus der Herde vertrieben und die "Chefin" hat die Herde zusammengehalten. Hält man nun unsere domestizierten Tiere so naturnah als möglich, läßt sich solch ein Gefüge auch sehr gut beobachten. Auch in unserer Gruppe gibt es eine Chefin und eine, von mir so genannte, Tante, die zum Beispiel nach den Geburten bei allen!! Fohlen an den Ohren und den Schwänzchen so eine Art Massage betreibt und auch regelmäßig mit allen Kleinen spielt. Inzwischen hat sich eine zweijährige Stute dies mit abgeschaut und darf das auch tun. Es leben Oma, Schwestern, Tanten, Cousinen etc zusammen und es ist sehr schön das Verhalten der Tiere unter- und zueinander zu beobachten. Deshalb fällt mir ja auch der Verkauf extrem schwer. Wer weis wohin das noch führt?
Heike S.