Streß beim Spaziergang?

[Banjo]

Hallo Ihr Lieben,

erinnert Ihr Euch noch an Banjo? Der dann zum Glück einen Freund Freddy bekommen hat? Ist schon länger her. Wir sind mit den beiden
umgezogen. Da wir hier nicht über eine Straße müssen, und auch mehr Zeit für sie haben, haben wir damit begonnen, mit ihnen spazieren zu gehen. Nun geht das folgendermaßen ab: Leinen anlegen und neugierig losmaschieren. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein Leckerli. Wir begegnen recht vielen Menschen, springen über kleine Baumstämme, alles ganz locker. Wenn aber irgendetwas außer der Reihe passiert (heute war es kleiner Graben) scheint Banjo überfordert zu sein. Er spuckt dann Freddy (und uns ) an. Zieht an der Leine, läuft im Kreis. Falls er sich dann wieder beruhigt, fängt er spätesten ca. 500Meter vor seiner Weide an zu schreien (klingt wie lachen ) und wie wild zu ziehn. Auf der Wiese stehen noch Ponys und Ziegen. Scheinbar will er dahin, denn wenn wir vor dem Tor stehen ist alles wieder in Butter. Ach ja, Freddy reibt sich immer seinen Kopf an mir. Ist das vielleicht Streßbewältigung? Denke nicht, dass er kuscheln will

Vielleicht habt Ihr ja wieder ein paar Tips für mich.

Liebe Grüße und ALAAF aus dem jecken Rheinland!

[Suedpolfee]

Hallo,
wie alt ist er denn, (weil du mit dem Schmusen was geschrieben hast).
Bei uns ist es so, dass auch alle gerne wieder zurück zu Wiese wollen und dann schneller werden, einer hat es immer besonders eilig, der zieht dann auch.
Ein Lama, begrüßt und verabschiedet (wenn er zu Hause bleiben muss) die anderen mit einen lauten Pfiepen - vermutlich aber, weil er halt nicht allein bleiben und mit will bzw. sich freut, wenn die anderen wieder da sind. Er rennt dann auch unruhig am Zaun her (wenn er nicht mit darf).

Leider weiß ich nicht, wer Banjo ist (Lama oder Alpaka?). Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Tiere bei ungewohnten Sachen skeptisch stehen bleiben (unser Alpihengst tänzelt dann auch mal unruhig hin und her )und alles genau anschauen. Wenn man ihnen dann genug Zeit gibt die Situation abzuschätzen, dann geht es auch in aller Ruhe weiter. Unsere erste Grabenüberquerung hat dann auch locker 3-5 Minuten gedauert, seit dem sind Gräben und Brücken egal.

Dass sie anfangen zu spucken kenne ich nicht, vor allem nicht, dass sie dann einen Menschen anspucken. Wie reagiert er denn normal auf der Wiese?
Heike

[INTI]

Hallo Banjo!
Hmm, ist natürlich schwer zu dem Schrei was zu sagen, wenn man ihn nicht selbst gehört hat. Aber nach Deiner Beschreibung könnte es gut sein, dass es ein Warnschrei ist. Das machen unsere immer, wenn was Aufregendes passiert (Häschen hoppelt über die Nachbarswiese, Rehe am Horizont, die Absetzerjungs kabbeln sich...).
Vielleicht ist er einfach so aufgeregt, wenn er die Ziegen und Pferde plötzlich von einer anderen Seite sieht? Versuch ihn zu beruhigen und lauf öfter mit ihm.
Das Spucken könnte aufhören, wenn Ihr die Leckerchen weglasst...
Aber auf jeden Fall nimmt er sich so wichtig, dass er sich für den Leithamster hält, der seine Herde warnen darf (Euch eingeschlossen) und der bestimmen darf, ob es über irgendeinen Bach geht oder nicht. Ich mutmaße mal so als absolute Ferndiagnose , Ihr habt ein hierachie-Problem...
Das Köpfchen-Reiben machen unsere auch, da denk ich manchmal, sie wollen sich nur einschleimen, damit sie das Halfter bald wieder los werden...
Interessant wäre noch, wie er sich verhält, wenn Ihr mit ihm alleine unterwegs seid.
Herzliche Grüße Martina

[Raider]

Hallo,
ich hab zwar keinen Stress beim Spaziergang, aber dennoch eine Frage zur Verbesserung.
Unser Tier (Alpaka 14 Mon) läuft gerne voraus, dh. er zieht an der Leine. Wenn man die Leine kurz hat, dann tänzelt er dauernd und will nach vorne. Das macht er auch, wenn ich alleine mit ihm laufe. Gibt es eine Möglichkeit ihm das "abzugewöhnen"?
Marion

[INTI]

Hallo Marion!
Versuch mal ihm was vor die Nase zu halten, also bevor er zu weit vorläuft Deinen Arm z. b. So das dort ein Hindernis im Blickfeld ist. Vielleicht hilfts?
Herzliche Grüße Martina

[Kamelzille]

Hallo Marion,

ich arbeite zwar eher mit den Großkamelen, wollte aber meine Meinung dazu sagen. Ich kann es garnicht leiden, wenn ein Tier vor mir geht. Das heißt für mich, das ich nicht der ranghöchste bin. Das Leittier hat die Führungsposition und wird in der Regel nicht überholt. Verdeutlichen tu ich es dem Tier, in dem ich anhalte und es zurück schicke, oder mit dem Führseil vor dem Kopf wedle oder das Tier im Kreis um mich drehe. Das Tier ist es irgendwann leid, ständig korrigiert zu werden. Dabei ist Konsequenz wichtig und Geduld.
Ob es nun bei den Lamas und Alpakas funktioniert weiß ich nicht, aber es sind ja auch Herdentiere mit derselben Struktur. Man muß aber darauf gefasst sein, dass das Tier seine Position nicht so schnell aufgeben wird, deswegen Geduld und Konsequenz.

Gruß Zille

[Kamelzille]

Marion ich habe noch vergessen, das Lob natürlich sehr wichtig ist. Zeigt das Tier den kleinsten Ansatz von dem, was Du von ihm möchtest, sofort loben.
Schritt für Schritt, bis das Tier den A-HA Effekt hat und weiß, was Du von ihm möchtest.

Gruß Zille