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Heike ModeratorIn

Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 31.07.05, 12:35 Titel: Sexuell aktive Wallache? |
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Hallo zusammen,
hat jemand von Euch Erfahrung mit sexuell aktiven Wallachen? Wir haben einen Lama-Wallach, den wir im August 2003 frisch kastriert bekommen haben, damals vier Jahre alt. Der Vorbesitzer hatte festgestellt, dass er kein Interesse an Stuten zeigte. Seit Februar haben wir ja selbst Stuten, und an mindestens einer davon zeigt der Wallach nun durchaus Interesse. Einmal, vor etwa 9 Wochen, habe ich die Zwei auch abends beim Deckakt „erwischt“, der Wallach war kräftig am Gurgeln. Einige Tage später war unser Tierarzt da und bei der Gelegenheit haben wir mal nach den Hoden geschaut, aber nix mehr gefunden. Am letzten Freitag haben wir mitbekommen, dass die Stute seine Annäherungsversuche deutlich abwehrte, es wurde gerangelt und gespuckt.
Kennt jemand von Euch solche Situationen aus der gemeinsamen Haltung von Stuten und Wallachen und wie soll man damit umgehen, wenn die Stute mal tragend ist? Kann es sein, dass Wallache sozusagen ihr Leben lang sexuell aktiv bleiben, das gibt’s bei Pferden ja auch?!
Und – ist es theoretisch möglich, dass der Wallach gar nicht Wallach sondern noch Hengst ist, obwohl man keine Hoden mehr sieht? So was gibt’s doch auch bei Pferden, oder…?
Gruß von Heike |
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Uwe Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 13.01.2004 Beiträge: 295 Wohnort: 08328
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Verfasst am: 31.07.05, 19:49 Titel: |
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Hallo Heike,
da fragst Du am Besten mal bei Ilse an!
Viele Grüße
Uwe  |
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INTI Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 11.03.2004 Beiträge: 1613 Wohnort: Königsmoor
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Verfasst am: 01.08.05, 00:18 Titel: |
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Hallo Heike!
Unser Alpi-Wallach hat längere Zeit nach seiner Kastration nur ein einziges Mal auf einer Stute gehangen und so getan, als würd er sie decken. Wir haben das als Dominanzverhalten angesehen und uns dabei gedacht, dass er den beiden Hengsten mal zeigen wollte, dass er bei den Damen laufen darf und der Chef ist!! Aber den genauen Grund kann ich Dir nicht nennen, weil es wirklich nur dies eine Mal passiert ist und er garantiert 100% Wallach ist. Wir haben beim Kastrieren die entfernten Hoden mitgezählt!
Was es manchmal gibt, dass sind "Wanderhoden", die im Bauchraum verschwinden, und wenn der Tierarzt sie dann nicht gleich beim Kastrieren zu greifen kriegt, dann soll es schon vorgekommen sein, dass er den "fehlenden" Hoden als nebensächlich drin gelassen hat. Irgendwann "wandert" der dann aber wieder an die richtige Stelle oder er rutscht mal hier mal dorthin - entschuldige diese lasche Ausdrucksweise, aber ich kenn die Fachtermini für sowas nicht. Auf jeden Fall kann er dann noch! der Hengst, - der TA vielleicht auch...
Frag doch mal Deinen TA, wie man einen Wanderhoden im Bauchraum feststellen könnte. Ultraschall vielleicht?
Herzliche Grüße Martina _________________ www.Inti-Alpakas-Lamas.de
...denn sie spucken doch... |
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Heike ModeratorIn

Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 01.08.05, 07:29 Titel: |
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Hallo Martina,
also, einmalig ist es bei uns nicht, ich komme gerade vom Stall und die Zwei waren schon wieder zugange! Da hab ich mich erstmal dahinter gehockt und zugeschaut . Leider konnte ich nicht sehen, ob der Wallach "nur so" auf der Stute lag oder wirklich ein Deckakt stattgefunden hat. Aber der Wallach hat ununterbrochen laut gurgelnde Geräusche von sich gegeben und dabei wie ein Frosch ganz dicke Backen gemacht,meine Güte. Ich habe gelesen, dass dieses Gurgeln eigentlich während der Ejakulation erfolgt, oder gibt es da wohl auch ein Pseudo-Gurgeln??
Der andere Wallach stand daneben und schaute zu, dabei machte er diese "Klack"-Geräusche. Die andere Jungstute schaute ganz entspannt und neugierig zu.
Leider ist unser TA gerade im Urlaub.
Gruß von Heike
PS: Der deckende Wallach ist sonst überhaupt nicht dominant, ein gaaanz ruhiger Vertreter!! Streit geht er aus dem Weg und gibt eigentlich immer nach. Ich hab auch gar nix dagegen, wenn die Zwei ihren Spaß daran haben, aber wenn die Stute mal von einem anderen Hengst gedeckt ist und der Wallach sie weiterhin bedrängt könnte das Probleme geben, oder? |
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INTI Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 11.03.2004 Beiträge: 1613 Wohnort: Königsmoor
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Verfasst am: 01.08.05, 11:04 Titel: |
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Hallo Heike!
Ein Hengst orgelt, um die Stute in Stimmung zu bringen und orgelt während des gesamten Deckaktes weiter. Ist also kein Zeichen der Ejakulation, obwohl ich mir manchmal einbilde, einen deutlichen Tonwechsel zu hören, wenn es soweit ist...
Du hast völlig recht, Dir Sorgen zu machen, wenn Dein Wallach andauernd auf der Stute hängt, denn zum einen kann er der Stute durch andauernde Penetration böse Verletzungen zufügen, weil alles wund wird bis in die Gebärmutter hinein, oder auch Keime einbringen, die zu Infektionen führen. Das ist ja bei Hengsten halt auch die Gefahr, wenn sie dauerhaft mit Stuten zusammenlaufen und nicht von ihnen lassen. Zum anderen kann sich der Wallach/Hengst auch selbst an seinem Penis verletzen, da er sich bei starker Bewollung der Stute evtl. in der Wolle verwickeln kann und durch die Rotation der Eichel kann es zu Abschnürungen führen. Gut, dann würde in Deinem Fall der Wallach freiwillig keine Stute mehr decken wollen, bei Deckhengsten macht man sich da schon eher Sorgen um das "teuerste/beste Stück" am ganzen Hengst...
Eine gedeckte Stute sollte eigentlich den Hengst nicht mehr ranlassen und ihn definitiv abspucken, treten etc. Es gibt natürlich auch sehr devote Damen, die erst gar nicht mit dem Hengst diskutieren und sich auch gedeckt zur Verfügung stellen, das ist aber wohl die Ausnahme, genauso gibt es unter den Hengsten "Vergewaltiger", die eine gedeckte Stute nicht in Ruhe lassen und die dann unter dem ständigen Gejagd-werden und Sich-wehren-müssen leiden. Das kann solch großer Stress sein, dass sie das Fohlen verlieren.
Zum vergleichen ein paar typische Lamageräusche, setze ich mal in den Blog.
Herzliche Grüße Martina _________________ www.Inti-Alpakas-Lamas.de
...denn sie spucken doch... |
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Heike ModeratorIn

Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 01.08.05, 11:40 Titel: |
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Hallo Martina,
durch die Geräusche hab ich mich sofort durchgehört, Danke!
Es war ganz eindeutig das "orgling", das man beim ersten Link auch sehr schön hören kann. Nur noch deutlich lauter. Eine unserer Hündinnen fand das Geräusch heute morgen offensichtlich sehr bedrohlich, sie hat permanent geknurrt und gebellt. (Und jetzt eben auch, als ich mir das am PC angehört habe )
Gruß von Heike! |
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INTI Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 11.03.2004 Beiträge: 1613 Wohnort: Königsmoor
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Verfasst am: 01.08.05, 13:05 Titel: |
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Hallo Heike!
In der Cavallo Juni 2004 gab es einen Bericht zu dem Thema, allerdings Pferde betreffend. Ich hab ihn aus dem Eselforum und finde ihn hier auch ganz passend:
Zitat: | DIE SPRINGBÖCKE
Wenn Wallache den Hengst markieren, ist Verhaltenstraining sinnlos. Ein Hormontest muß her.
Manche Wallache benehmen sich in der Herde wie Springböcke. Sie decken dauernd Stuten, egal ob rossig oder nicht, und sie verprügeln mögliche Rivalen.
Das Problem taucht oft Jahre nach der Kastration auf. Viele Besitzer sind ratlos, weil sie sich das seltsame Verhalten nicht erklären können. Oft greifen sie zu drastischen Mitteln und verbannen den Rüpel in die Box, weil sich andere Pferdehalter über ihre zerbissenen Tiere beschweren.
„Wenn ein 20jähriger Wallach plötzlich Stuten und Wallache bespringt, ist das nicht normal", sagt Professor Christine Aurich von der Veterinärmedizinischen Klinik in Wien. Sie rät daher bei Rowdy-Wallachen stets zur Untersuchung.
Am wahrscheinlichsten ist für sie die Diagnose Klopphengst (Spitzhengst, Kryptorchide). Damit werden Hengste bezeichnet, die nicht vollständig kastriert wurden. Das passiert leicht, wenn nur ein Hoden bei der Entwicklung vom Embryo zum Fohlen in den Hodensack wandert. Normalerweise kommen spätestens drei Wochen nach der Geburt Hoden, Nebenhoden und Samenleiter dort an. Bleibt ein Hoden auf dem Weg im Leistenkanal oder in der Bauchhöhle stecken, übersehen manche Tierärzte beim Kastrieren den Nachzügler. Der Wallach bleibt ein halber Mann.
„Häufig werden solche Pferde mit zunehmendem Alter aggressiv und bösartig", sagt Dr. Dirk Lebelt, Tierarzt und Verhaltensforscher von der Pferdeklinik Havelland. „Im Körper ist der Hoden ungewohnt hohen Temperaturen ausgesetzt und kann leicht zum Tumor entarten." Dadurch steigt die Produktion der Geschlechtshormone (Androgene). Das verändert das Verhalten des Pferds und verwandelt es in einen Rowdy.
Klarheit schafft eine Blutprobe. In ihr sucht der Tierarzt nach männlichen Geschlechtshormonen, also Testosteron. Hengste haben 0,5 bis 3,0 Nanogramm pro Milliliter im Blutplasma. Ein Wallach hat wenige Tage nach der Kastration einen Wert um 0,04 Nano-gramm. Je nach Aktivität des versteckten Hodens liegt beim Klopphengst der Wert dazwischen.
„Um ganz sicher zu gehen, stimuliert der Tierarzt dann die Hoden mit dem Hormon Choriogonadotropin, HCG genannt", erklärt Verhaltensexpertin und Tierärztin Dr. Barbara Schöning aus Hamburg. Der HCG-Stimulationstest regt bei intakten Hoden die Produktion von Testosteron an. Existiert ein versteckter
Hoden, steigen die Werte dadurch oft in den meßbaren Bereich. Sind sie erfaßt, steht zweifelsfrei fest, daß der Hengst nicht vollständig kastriert wurde.
Steckt im Wallach noch ein Hoden, muß der so schnell wie möglich raus. „Je länger man wartet, umso schwieriger wird es", warnt Lebelt vor den Risiken einer Bauchhöhlen-Operation.
Ist der Wallach echt, können andere Ursachen seine Hormone ins Chaos stürzen. „Auch die Nebennierenrinde produziert Testosteron", sagt Professor
Aurich. Sie vermutet, daß Tumore an der Nebennierenrinde die Hormonwerte steigen lassen. Nebennierenrinden-Tumore kann der Tierarzt durch eine ACTH-Stimulation (Adrenocorticotropes Hormon) entdecken. Wuchert ein Tumor, kann man ihn wegoperieren.
Ist der Wallach kerngesund, aber trotzdem unleidlich und bissig, helfen Schwangerschaftshormone (Gestagene). Tierärztin Aurich empfiehlt das Präparat Regumate, das für Schweine entwickelt wurde. „Es dämpft aggressives, hengstiges Verhalten, hat keine
Nebenwirkungen und kann problemlos auf das Pferd übertragen werden."
Dazu muß der Tierarzt die Hormone verschreiben. Ein Liter kostet 150 bis 200 Büro. „Das geht den Pferden runter wie Sonnenblumenöl. Sie fressen es gerne", sagt Professor Aurich. Täglich 8 bis 10 Milliliter Regumate, etwa eine Woche lang unter das Futter gemischt, reichen einem hengstigen Warmblut-Wallach, damit er ruhiger wird. Danach kann die Dosis auf 5 Milliliter gesenkt und über ein Vierteljahr gegeben werden. Setzt man das Mittel ab, kehrt das ursprüngliche Verhalten zurück. Für Sportpferde sind Hormonkuren tabu, weil sie als Doping gelten.
Besitzer von aggressiven Wallachen greifen außerdem häufig auf ein altes Naturheilmittel aus dem Kloster zurück: Mönchspfeffer, den jede Apotheke verkauft. Schon 40 Tropfen Extrakt täglich sollen den Sexualtrieb reduzieren.
Bleibt der Wallach trotzdem aggressiv, kann es an mangelnder Bewegung liegen. „Wallache und Hengste haben einen höheren Laufdrang als Stuten", sagt Corinna Fischer aus Mönkhagen, die Hengste und Wallache zusammen auf die Koppel läßt. „Kommt ein neues Pferd dazu, braucht die Herde fast zwei Monate, bis wieder Ruhe herrscht."
VIER REZEPTE GEGEN STREIT
„Gewöhnen sich zwei Pferde überhaupt nicht
aneinander, packe ich die beiden Haupt-
Streithähne in den Hänger. Nach zwei Stun-
den Fahrt haben sich die Pferde aneinander
gewöhnt."
Kurt Fuchs, Pferdeparadies Les Darmes,
Frankreich
„Probleme gibt es in der Herde immer dann, wenn rangniedere Pferde aus Sackgassen oder Winkeln nicht mehr herauskommen. Am besten sind runde Koppeln oder wenigstens abgerundete Ecken." Fritz Stiegler, Landwirt aus Cadohburg
„Ich stecke zum Eingewöhnen einen neun
Quadratmeter großen Teil von der Koppel
mit einem E-Band ab, so daß die Herde den
Neuling zwei bis fünf Tage beschnuppern
kann."
Corinna Fischer, Mönkhagen
Ich setze immer auf einen Notausgang: Vor
jeder Koppelecke habe ich im Abstand von 2
bis 2,50 Metern einen Pfahl eingegraben. Das
rangniedere Pferd kann darum herum entwi-
schen und wird nicht in der Ecke zusammen-
geschlagen."
Barbara Großmann, Pensionsstall Drei Linden |
_________________ www.Inti-Alpakas-Lamas.de
...denn sie spucken doch... |
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Heike ModeratorIn

Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 01.08.05, 13:28 Titel: |
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Hallo Martina,
ja, wir werden das auf jeden Fall irgendwie tierärztlich abklären lassen. Vielleicht geht es ja bei Lamas auch über den Hormonspiegel. Wie gesagt -ansonsten ist er die Ruhe an sich, überhaupt kein aggressives oder dominantes Verhalten, gar nichts! (Aber "orgelt" wie verrückt )
Gruß von Heike |
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