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harry Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:13 Titel: Züchterlatein??? Kreuzung zwischen Alpaka und Vikunja |
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Datum:22.10.02 11:10 Antworten Empfehlen
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Hallo Alpakafreunde;
Habe folgendes Kuriosum zur Kreuzung
von Alpaka und Vikunja im Internet entdeckt:
- In Peru hört man noch heute oft die Behauptung, dass die Verpaarung von Alpaka und Vikunja nur durch einen Kunstgriff möglich sei. Nach diesen Angaben muss man ein neugeborenes männliches Vikunja fangen und gleichzeitig ein neugeborenes Alpaka töten, dessen Fell dann dem jungen Vikunja übergezogen wird. Das Vikunjakind wird dann von der Alpakamutter angenommen und aufgezogen. Nur solche Vikunjas sollen sich später mit Alpakas paaren; sie bringen die sogenannten Pako-Vikunjas hervor, die als Lieferanten besonders feiner Wolle begehrt sind. In Wirklichkeit aber paaren sich alle vier Formen der Gattung Lama in menschlicher Obhut miteinander und bringen meist fruchtbare Mischlinge hervor. Um Alpakas also mit Vikunjas zu kreuzen, genügt es, junge Tiere miteinander aufzuziehen; die Vikunjas werden dadurch auf Alpakas »geprägt«, schließen sich ihnen ganz an
und paaren sich später mit ihnen. Nach den Angaben von Wolf Herre bleiben Pako-Vikunjas allerdings häufig unfruchtbar. |
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Max Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:13 Titel: |
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Datum:31.10.02 15:26 Antworten Empfehlen
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Hallo Harry,
warum werden eigentlich Alpakas nicht verstärkt mit Vicunjas verpaart, da doch die Wolle der Vicunjas noch feiner und begehrter ist? |
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Gernot Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:13 Titel: |
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Datum:28.11.02 15:59 Antworten Empfehlen
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Hallo Max,
kann mir vorstellen, dass für jeden ernsthaften Züchter immer eine Reinzucht im Vordergrund steht. Mit einer Alpaka/Vikunja-Kreuzung könnte zwar die Faserqualität verbessert werden, aber die Wollquantität würde erheblich reduziert, da Vikunjas nur zwischen 200-500g Wollertrag pro Jahr liefern, und sehr gute Alpakas bis 14 Kilo/Jahr. Als zweiten Grund wäre noch anzuführen, dass der Erwerb und eine Haltergenehmigung nicht ganz unproblematisch sein dürften.
Gruss Gernot |
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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 04.08.03, 22:14 Titel: |
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Datum:28.11.02 18:59 Antworten Empfehlen (abraendle@go.com)
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Hallo Gernot
Ich möchte dich absolut nicht pers. angreifen oder blossstellen, aber von wo hast du gehört 14Kilo pro Jahr??
Den Höchstwert den ich mal gehört bzw. gesehen habe waren 8 Kilo.......
Gruss Adrian _________________ Zuchtherde aus Peru und Nordchile mit über 120hochwertigen Alpacas. Laufend gute Zucht- und Hobbytiere zu verkaufen. 7 verschiedene Deckhengste |
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Noriko Mega Stammgast

Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 157 Wohnort: bei Göttingen
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Verfasst am: 04.08.03, 22:14 Titel: |
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Datum:28.11.02 22:34 Antworten Empfehlen (inge.alpakas@arcor.de)
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Daß Alpakas nicht oder selten mit Vikunjas gekreutzt werden, liegt wohl in erster Linie daran: Vikunjas sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen von 1973 Anhang I voll geschützt. D.h. Sie dürfen in absolut keiner Weise gehandelt werden! Ausnahme: Die in den Anden lebenden Indios dürfen einmal im Jahr die Vikunjas zusammen treiben, sie scheren und die Fasern verkaufen. Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang I geschützen Tiere dürfen deren Teile oder Produkte auch nicht gehandelt werden.
Anders verhält es sich mit den Guanakos. Sie sind durch Anhang II geschützt. D.h. die f1-Generation (Tochtergeneration) darf gehandelt werden. Es wird aber eine CITES-Bescheinigung verlangt.
Mehr Informationen zu CITES bzw. Washingtoner Artenschutzabkommen:
http://www.cites.org in englischer, französischer und spanischer Sprache
http://www.bfn.de Bundesamt für Naturschutz Deutschland
http://www.cites.ch/0_navigation-d/0_index-cites.html BVET-Amt im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement
Noriko |
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harry Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:15 Titel: |
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Datum:29.11.02 13:00 Antworten Empfehlen
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Hallo Adrian,
ich gebe Gernot recht, es gibt Spitzentiere, die tatsächlich 14Kg Wollertrag pro Jahr liefern.(kaum zu glauben aber wahr) Frag mal bei Euch Dr. Kuonen
Simplon-Alpakazucht Tel. ++41(0)279238584
gruss harry |
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Hartwig Kraft-von Wedel Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:15 Titel: |
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Datum:14.12.02 02:17 Antworten Empfehlen (magicland_alpacas@yahoo.com)
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Hallo Harry,
wo hast Du denn das im Internet "entdeckt"?
Bitte um Quelle. Im Internet steht leider auch viel Schwachsinn.
In einem der wichtigsten Werke über südamerikanische Kameliden, Medicine and Surgery of South American Camelids, von Murrey E. Fowler steht auf Seite 2, was wir eigentlich auch alle wissen:
"All SAC have produced fertile hybrids." SAC sind South American Camelids. D.h. alle südamerikanischen Kameliden haben fruchtbare Hybriden hervorgebracht.
Es gibt in der Tat Kreuzungen zwischen Vicuna und Alpaca, die auch ganz normal fruchtbar sind, ebenso wie die Kreuzungen zwischen Alpakas und Lamas, die sog. Huarizos, die (man könnte sagen leider) fruchtbar sind.
Die erstgenannten Kreuzungen, die Vicunapacas, sind international sehr begehrt, da man Vicunas eben nicht halten bzw. züchten darf und diese First Cross Tiere oft die unglaubliche Feinheit der Faser vom Vicunateil und die Wolldichte und Farbe des Alpakas geerbt haben. In vielen Fällen schlägt aber sicherlich die Vicuna-Farbe durch.
Diese Kreuzungsformen kann man z.T. recht gut an der Zeichnung erkennen, und auch an der Kopfform, die in vielen Fällen der von Vicunas ähnelt. Vor allem aber an der enromen Feinheit der Faser.
Das Ziel fast aller ernsthaften Alpakazüchter (aber auch anderer Züchter von Edelhaarproduzenten) weltweit ist es, feine Faser zu produzieren. Das erste, wonach der internationale Alpakarichter bei der Faserbewertung schaut, ist die Feinheit.
Je feiner die Faser ist, allgemein gesprochen, desto mehr ist sie und das Zuchttier wert.
Natürlich gibt es auch andere wichtige Zuchtziele, aber Feinheit ist eines der wesentlichsten. Für ein kg Vicuna-Rohwolle (11 bis 15 micron) sollen in USA 1.500 US $ gezahlt werden. Es ist damit neben dem Fell des Moschusochsen die feinste und kostbarste Faser der Welt.
Gibt es Alpakas, die solche Werte erreichen (auch solche ohne offensichtlichen Vicunaeinfluß) ?
Ja, sie gibt es, und auch schon in Europa. In jedem Fall gibt es jetzt schon Alpakas in Deutschland, Suris und Huacayas, um die 15 mikron herum. Die Zukunft wird zeigen, wie schnell wir solche Blutlinien zuverlässig selektieren und weiter herauszüchten können.
An 14 kg clean fleece weight als Höchstgewicht pro Jahr, wie unten erwähnt, glaube ich nicht. Das Ziel des wohl erfolgreichsten Alpakazüchters der Welt (zumindestest, was Dichte seiner Alpakas angeht), Don Barreda aus Peru, war 20/20. Ein revolutionäres Ziel, das er meines Wissens nach bisher nicht erreicht hat. 20/20 bedeutet 20 Pfund Wolle pro Jahr bei 20 micron Feinheit.
Warum sollte es dann in Europa jemanden geben, der schon weit über dieses Ziel hinausgeschossen ist? 14 Pfund möglicherweise, und das wäre ein absolutes Spitzentier, aber nicht 14 kg pro Jahr.
Beim nächsten Treffen werde ich Josef mal fragen, was daran ist.
herzl. Grüße aus dem winterlichen Sachsen,
Hartwig Kraft-von Wedel |
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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 04.08.03, 22:15 Titel: |
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Datum:14.12.02 07:32 Antworten Empfehlen (abraendle@go.com)
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Da Vicunjas nur 200g Faser liefern, wäre es ja ziemlich schwachsinnig, Sie mit Alpacas zu kreuzen. Von der Wollmenge her gesehen.
Wer bezahlt in der Schweiz oder in Deutschland mehr für Alpakafaser von 20 Micron anstatt für Alpacafaser mit 22Micron?? Niemand!!!
Der relativ hohen Preise von Alpacas ist nicht durch ihre feine Faser zu rechtfertigen.
Gruss Adrian _________________ Zuchtherde aus Peru und Nordchile mit über 120hochwertigen Alpacas. Laufend gute Zucht- und Hobbytiere zu verkaufen. 7 verschiedene Deckhengste |
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Hartwig Kraft-von Wedel Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:16 Titel: |
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Datum:14.12.02 14:03 Antworten Empfehlen (magicland_alpacas@yahoo.com)
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Hallo Adrian,
Du hast schon an anderer Stelle gesagt, daß Du in der Schweiz für eine 20 Mikron-Faser für das kg nicht mehr bekommst als für 27 mikron. Das ist denke ich ein hausgemachtes Problem.
Neben der Feinheit kommt es natürlich auch auf die Weichheit, den Handle an, und auf die Qualität, also die Uniformität der Faser in Farbe, Feinheit und Struktur sowie die Sauberkeit (Nichtvorhandensein von vegetabilen Verunreinigungen und Kot und Urin etc.), aber letztendlich gibt es eine direkte Korrelation zwischen Wert von Alpakafaser in ¤ und Feinheit der Faser in Mikron. Wer das nicht weiß oder anerkennt, hat Schwierigkeiten, die Realität anzuerkennen.
Wenn Du also wirklich persönlich Deine Faser, die 20 mikron hat, für den gleichen Preis verkaufst wie die, die 27 hat, dann ist das meiner Ansicht nach Dein Problem! Wenn Du so großzügig bist, ist das o.k., Du kannst sie ja auch verschenken.
Jeder Laie wird den Unterschied zwischen 20 mikron und 27 mikron deutlich fühlen können und jeder, der in kleinen Mengen Alpaka-Rohfaser kauft, um sie selber zu schönen Produkten zu verarbeiten, ist einsichtig und bereit, für die feinere Faser mehr Geld auszugeben. Das Babyhaar ist nun mal etwas besonderes, jedes Jahr wird die Faser etwas gröber. Das wissen alle und daher wird Babyalpaka eben am höchsten gehandelt. Sicherlich wäre das feinere weichere Haar auch dann teurer, wenn die Masse fein wäre und es nur sehr wenige grobe Faser gäbe. Aber noch ist es sogar genau umgekehrt: die Masse ist grob und nur ein kleiner Prozentsatz aller Alpakafaser ist serh fein (21 mikron und feiner). Es sind ganz einfache Marktgesetze, die hier herrschen, wenn ich sie aber nicht berücksichtige, ist es mein Problem.
Warum gibt es diese enormen Preisunterschiede, nicht nur beim Alpaka, sondern auch beim Merinoschaf oder bei Angora, Kaschmir oder Moschusochse? Klar, für gute Qualität wird ein hoher Preis gezahlt.
Während andernorts Schaf-Wolle "nur noch" als Dämmstoff verwandt wird, in manchen Fällen verbrannt wird, und während jetzt wieder Schafe gezüchtet werden, die wenig oder keine Wolle haben (also nur des Fleisches wegen gezüchtet werden), gibt es in Australien Merinoschafzüchter, die für eine Tonne 13 mikron feiner Merinoschafwolle 1 Millionen $ erhalten.
Sicher sind das Spitzenpreise, und es sind nur 2 Betriebe, die solche Tiere in Australien herangezüchtet haben. Aber es war schon immer so, daß ein weicher Lambs-Wool Pullover ein wenig teurer war als ein kratziger Schafpullover, den man nur oben drüber anziehen kann. Wie gesagt ist das ein normales Phänomen, und ich verstehe nicht, warum dieses Gefüge in der Schweiz nicht verstanden werden soll.
Es wird dann auch oft angefügt, daß die Wolle aus Peru, gereinigt und kardiert, viel günstiger in Deutschland verkauft wird als die, die wir "Ökobauern" oder Hobbyhalter selber herstellen (aber aufgepaßt: die meisten Alpakazüchter verkaufen ihre Wolle noch unter dem Weltmarktpreis und das ist nicht einzusehen).
Dazu möchte ich nur anmerken, daß der Großteil der in Peru verarbeiteten Alpakawolle in den großen Fasermühlen in Arequipa aufgearbeitet wird. Ich habe mir zusammen mit den Teilnehmern des ersten Ausbildungskurses zum Internationalen Alpakarichter drei dieser Betriebe angeschaut. Schade, daß ich noch nicht genau weiß, wie man Bilder hier integrieren kann, kriege ich schon noch raus, aber da wurde mir deutlich, warum die von uns in Europa hergestellete Alpakawolle und Endprodukte daraus eine große Zukunft haben.
Ich habe diese Arbeitsschritte mir genaustens angesehen (andere, die solche Betriebe ansehen, wie Irene Grether es erlebt hat, bekommen nur Ausschnitte zu sehen), und weiß daher, daß alle Wolle, nachdem sie sortiert wurde, in ein chemisches Reinigungsbad kommen und auch z.T. mit Pestiziden gegen Insekten (Ektoparasiten) behandelt werden. In der Chemiebrühe sollen sich alle Vegetabilien wie Gräsersamen oder Zweige, aller Staub und Schmutz auflösen. Leider löst sich darin auch der sog. Suint auf, die natürliche Talgschicht, welche die Faser wasserabweisend macht.
Das habe ich mir nicht ausgedacht, das wurde uns dort so erklärt. Weiter wird dann der Faser, eine künstliche Suintschicht, wieder zugefügt, die Formel bzw. genauen Inhaltsstoffe wurden uns dabei nicht verraten.
Mit anderen Worten: Bei allen Produkten, die aus diesen Fasermühlen kommen, bis auf eine geringe Fraktion, die auf Kundenwunsch (zumeist europäische Hersteller von Endprodukten aus Alpaka) ökologisch behandelt wird, hndelt es sich nicht mehr um wirkliche Naturprodukte.
Denn in der Regel wird die Faser dann auch noch gefärbt und wir können davon ausgehen, daß es sich nicht um pflanzliche Farbstoffe handelt!
Wenn wir uns das vergegenwärtigen, sollten wir wissen, daß unsere Ökowolle weit mehr wert ist als das, was aus Peru kommt (wie gesagt bis auf wenige Label, die ökologisch produzieren und verarbeiten).
Ich möchte damit nicht die Alpakawolle, die aus Peru kommt, schlecht machen, sondern vielmehr unsere in Europa hergestellte Alpakawolle ins rechte Licht rücken.
An anderer Stelle, im Schweizer Forum, habe ich aufgezeigt, auf der Internet-Seite des australischen Alpakaverbandes kann man es nachlesen, daß dort
1000 % Preisunterschied zwischen der groben Alpakafaser und der sehr feinen besteht.
Ich denke, daß wir in Europa Leute wie Hedi brauchen, die selber in der Lage sind, aus der selber produzierten Alpakafaser etwas zu machen. Erst dann wird erkennbar, warum Alpakas so wertvolle Tiere sind.
Deiner letzten Anmerkung, "der relativ hohen Preise von Alpacas ist nicht durch ihre feine Faser zu rechtfertigen", würde ich zustimmen, wenn Du gesagft hättest, "ist nicht allein durch ihre feine Faser zu rechtfertigen".
Zu Deiner Frage, wie der Preis von Alpakas in Europa und in Südamerika zustande kommt, könnte ich eine Dissertation schreiben.
Ich finde es nicht adequat, das Thema in einem Absatz zu behandeln. Daher werde ich dazu an anderer Stelle meine Sicht der Dinge kundtun.
herzl. Grüße
Hartwig Kraft-von Wedel |
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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 04.08.03, 22:16 Titel: |
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Datum:14.12.02 17:55 Antworten Empfehlen (abraendle@go.com)
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Lieber Hartwig
Ich hab nicht gesagt das ich 20 Micron Alpakafaser so teuer verkaufe wie 22 Micron Alpakafaser.
Nur es hat eine sehr kleine Nachfrage nach Alpakafaser bzw.
noch keinen Markt.(Hier bei uns)
Z.B. der Neuweltlkamelidenverein kauft die Faser (die allerhöchtbewertete ) für 20DM > 10Euro das Kilo ab.
Man hört sehr oft, die Alpakafaser ist sehr teuer.
Klar gibt es zum Teil Leute die Ihre Vliese für 200 und 300 US.-Dollar oder noch mehr verkaufen können. Aber nicht hier in Deutschland, Germany oder Österreich!!!
Aber ich bin gespannt, und erwarte das einige Leute bald eine Faserankaufsstelle gründen werden, wo viel Geld für feine Faser bezahlt wird.
Mal schauen, wäre ja schön für uns alle.
Herzlicher Gruss
Adrian _________________ Zuchtherde aus Peru und Nordchile mit über 120hochwertigen Alpacas. Laufend gute Zucht- und Hobbytiere zu verkaufen. 7 verschiedene Deckhengste |
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Hartwig Kraft-von Wedel Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:17 Titel: |
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Datum:15.12.02 01:03 Antworten Empfehlen (magicland_alpacas@yahoo.com)
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Lieber Adrian,
Sicherlich ist es für den einzelnen Züchter mitunter schwierig, seine Produkte, also seine Rohwolle, loszuwerden.
Jedoch muß ich Dir sagen, daß überall da, wo wir auf Messen oder Ausstellungen Tiere, die Rohwolle und Alpakamode ausstellen, immer wieder Leute kommen, die gerne einige kg Rohwolle kaufen wollen, um sie selber zu verarbeiten. Zumeist wünschen sie die ganz weiche, also etwa um die 20 micron (Babyalpaka-Qualität).
Sie sind dann oft enttäuscht, wenn ich sie darauf verweise, daß dieses Beispiel-Faser unserer Tiere ist und das wir in unserem Betrieb die Faser solange aufbewahren, bis unsere kleine Minimühle mit Fertigung bis zum Endprodukt steht.
Du meinst, daß es in der Schweiz nur eine sehr kleine Nachfrage nach Alpakafaser gibt bzw. noch keinen Markt.
Das kann ich mir nicht vorstellen, in Deutschland und das ist sicherlich europaweit ein Trend, ist Alpaka unheimlich im kommen, seien es Produkte mit Alpaka-Beimischungen (z.B. Pullover mit 13%Alpaka), seien es Produkte aus 100% Alpaka oder nahezu 100%.
Ich würde sagen, daß es in jedem größeren guten Modehaus Berns oder Zürichs oder Basels auch Alpakamode zu kaufen gibt!
Meine Geschäftspartnerin Maria Bravo war mit mir in diesem Jahr auf der Landpartie in Schloß Gödens bei Wilhelmshafen mit einem Stand mit Marias Alpakamode, einigen unserer Suris und Huacyas sowie mit einer eigenen Modenschau vor dem Schloß mit 8 Models.
Eine der vielen Reaktionen war folgende: Die Inhaber des ältesten und angesehensten Herrenausstatter Hamburgs, Ladage und Oelke, mit einem Kundenstamm von ca. 10.000 Stammkunden in ganz Deutschland, verweilten recht lange an unserem Stand, waren von den Tieren hingerissen und haben Interesse bekundet, ganze Kollektionen von Marias Alpakamode einzukaufen.
Ebenfalls in Hamburg hat Maria in 2002 Kaufverträge mit einer alteingesessenen deutschen Modefirma abgeschlossen, über den Verkauf von Alpakagarnen, die sie in eigener Regie in Peru von ihrer in USA produzierten Alpakafaser zu Garn verarbeiten hat lassen.
Diese Firma hat seit mehr als 20 Jahren in Italien vorwiegend Kaschmirprodukte herstellen lassen.
Der Kilopreis für dieses Garn lag weit höher als der für gutes Kaschmir. Das Interesse der Modedesigner an der Alpakafaser ist ebenfalls da! Es ist ein super Material, die Designer schwärmen davon!
Wir haben in Deutschland und auch in Europa überhaupt das Problem, daß einerseits die ganzen Strukturen, die nötig sind, um selber in kleiner Menge hochwertige Produkte herzustellen, erst aufgebaut werden müssen, ebenso müssen die Leute ausgebildet werden, wie man schert etc. Dann haben wir natürlich bisher relativ wenige Tiere. Jedoch kommt es eben darauf an, was wir aus der Faser machen.
Insofern finde ich den Ansatz des Neuweltkamelidenvereins gut, daß sie etwas aus der Alpaka- und Lamafaser machen und das sie konsequent ökologische Produkte herstellen.
Jedoch glaube ich, daß vom NWK einerseits das Potential, das in der Alpakafaser steckt, als der feinsten kommerziell nutzbaren Faser der Welt, noch nicht einmal begriffen, geschweige denn auch nur annähernd umgesetzt wurde, andererseits deren Produktpalette zwar einen Markt bedient, jedoch nicht dazu in der Lage ist, in Design, Verarbeitung und vor allem Weichheit und Tragekomfort wirklich zu begeistern.
Aber auch hier ist eine Entwicklung zu erkennen, und es gibt ja auch andere, die Alpakarohwolle verarbeiten oder dies vorbereiten.
Gerade gestern habe ich einen kleinen Verkaufs-Katalog aus England erhalten, mit Produkten, die (meist) aus britischem Alpaka hergestellt worden sind. Ein Cardigan, der von einer Designerin, Sasha Kagan, entworfen wurde (70 % British Alpaca 30% Wool) ist handgestrickt und kostet 249 Pfund = ca. 380 ¤ , ein Schal aus Babyalpaka (in Peru hergestellt) und Seide kostet z.B. 45 Pfund = ca. 70 ¤ .
Aus einem kg Alpaka-Rohfaser kann man 10 - 15 Schals herstellen.
10 Euro für das Kg bester Alpakafaser, die der NWK zahlt, ist allerdings, naja, was soll ich sagen, ich würde sagen dieser Preis ist sicherlich zu überbieten.
Von wem?
Ich denke, daß wir nicht mehr allzulange darauf warten müssen, bis es in Festland-Europa sog. Minimühlen gibt, die dann auch Eure Alpakawolle, wenn sie gute Qualität hat, zu einem guten Preis aufkauft.
In England ist der erste Betrieb dieser Art am laufen, und es gibt dort mehrere Züchter, die auch eigene Endprodukte aus ihrer Faser herstellen bzw. herstellen lassen.
Die Entwicklung in England zeigt für mich, daß wir positiv in die Zukunft blicken können. Ich denke, daß solche Betriebe, die unsere Rohwolle aufkaufen und zu hochwertigen und modischen Endprodukten verarbeiten, ebenso wie Einzelzüchter, die aus ihrer Faser etwas Schönes herstellen, den europäischen Zuchtmarkt von Alpakas bereichern und weiterentwickeln, wovon die meisten Alpakahalter und -Züchter profitieren werden.
In diesem Sinne, warten wir die Enticklung ab...
herzl. Grüße,
Hartwig K.-v.W. |
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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 04.08.03, 22:17 Titel: |
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Datum:15.12.02 15:45 Antworten Empfehlen (abraendle@go.com)
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Ja schauen wir mal was sich so entwickelt.
Ich denke unsere Boote treiben im gleichen Fluss.
Herzlicher Gruss
Adrian _________________ Zuchtherde aus Peru und Nordchile mit über 120hochwertigen Alpacas. Laufend gute Zucht- und Hobbytiere zu verkaufen. 7 verschiedene Deckhengste |
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bernd Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 72 Wohnort: 82237 Wörthsee / Auing
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Verfasst am: 04.08.03, 22:17 Titel: |
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Datum:15.12.02 19:19 Antworten Empfehlen (info@moonlight-lamas.de)
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Hallo Hartwig,
sehr interessant und schön Deine Zukunftsprognosen bzgl. der Alpaka/Lamawolle (möge es so kommen).Leider sprechen ein paar eindeutige Fakten dagegen das es so wird, zumindest die nächsten 5-10 Jahre.
Wie du schon angesprochen hast haben wir hier in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien noch zu wenige Tiere die gleichmäßige Fliese haben.
Es gibt keine Möglichkeit die feinen Fasern ohne Mischung mit anderer Wolle maschinell zu verarbeiten um einen möglichen Markt überhaupt bedienen zu können.
Die Herstellungskosten für die Produkte hier in den umliegenden Ländern sind zu hoch, so daß die Produkte immens teuer werden, d.h. es können nur exclusive Sachen Produziert werden die widerum nur als Einzelstücke (handgestrickt) Teuer verkauft werden können. Das hilft dem kleinen Züchter aber nichts.
Dank Leuten wie Dir und deinen Geschäftspartnern ist der Markt der entsteht gleich in Eurer Hand wie Du selbst geschrieben hast. Maria Bravo verkauft hier Ihre Produkte an große Verkaufshäuser mit dem Vorteil das diese billig hergestellt worden sind nähmlich Peru, während wir hier weder die Qualität noch die günstige Verarbeitung erzielen können, da wir ja noch im Aufbau sind.
Wenn man schon damit wirbt wie teuer und wertvoll diese Faser ist, dann sollte man auch einen Markt parat haben. Dies würde dann auch die derzeitigen Preise für Alpakas rechtfertigen.
Bis dahin werden wir alle froh sein müssen das es die Wolle GbR gibt, denn sonst ginge es uns zum Großteil jetzt schon wie den Schäfern.
Gruß Bernd
Moonlight-Lamas.de _________________ Gruß Bernd |
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Hartwig Kraft-von Wedel Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:18 Titel: |
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Datum:17.12.02 02:06 Antworten Empfehlen (magicland_alpacas@yahoo.com)
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Hallo Bernd,
danke für Deinen Beitrag.
Ich sehe die Entwicklung positiver. In England, wo es jetzt ca. 6.000 - 8.000 Alpakas gibt, gibt es bereits jetzt eine Vielzahl von kleinen Unternehmen, die von der alpakazucht und vom Verkauf von Produkten aus Alpaka leben.
Seit neuestem gibt es dort eine sogenannte Minimill, die sich auf die Verarbeitung von in England produziertem Alpaka konzentriert. Diese Minimill besitz sogar eine Enthaarungsmaschine, bei der man einstellen kann, welche Haarfeinheiten man erhalten will. Ich weiß allerdings nicht, ob sie auch Lamahaar bewältigen kann, das wäre ja famos, dann können wir auch einen 18 mikron Schal aus Lamahaar machen!
Von englischen Züchterfreunden weiß ich, daß es verschiedene Ansätze gibt, Endprodukte aus der Rohfaser zu machen, zum Teil befinden sie sich noch in der Experimentierphase, zum Teil ist die Entwicklung schon bis zur Vermarktung in Läden fortgeschritten.
Dabei werden auch Anzugs-Stoffe hergestellt, sowie hochwertige gröbere Stoffe für die Innenarchitektur (Alpaka ist nicht oder schlecht flammbar, dazu sehr reißfest, ein super Stoff für Gardinen, Vorhänge und Möbelbezüge etc.).
Sicherlich wird es auch in Deutschland nicht mehr lange dauern, daß einzelne begriffen haben, daß es auch tatsächlich wirtschaftlich interessant ist, das in Europa hergestellte Vlies der Götter bis zum Endprodukt zu verarbeiten.
Dies ist bei Huacayafaser wie wir alle wissen auch sehr gut mit Hand möglich! Erfahrene Stricker/innen können ein (nahezu) perfektes Kleidungsstück mit Hand herstellen.
Die Minimühle hat den Vorteil, daß größere Einheiten hergestellt werden können (aber alles noch Unikate!), und daß dann viele, auch kleinere Züchter ihre Rohfaser zu etwas Kostbarem verarbeiten lassen können, das sie entweder selber tragen oder das sie verkaufen können.
Das schönste an der Minimühle ist, daß man von einzelnen Vliesen Kleidungsstücke herstellen kann. D.h., von dieser schwarzen oder silbergrauen Stute wird das Vlies geerntet und ich kann dieses Vlies in Garn und später in ein Kleidungsstück verwandeln.
Möglichst gleichmäßige Vliese sind natürlich von Vorteil, jedoch gibt es auch die Möglichkeit der maschinellen Enthaarung.
Du schreibst:
"Es gibt keine Möglichkeit die feinen Fasern ohne Mischung mit anderer Wolle maschinell zu verarbeiten um einen möglichen Markt überhaupt bedienen zu können."
Wie kommst Du darauf? Es ist in der Tat möglich, Alpakaprodukte in 100%, in sehr feiner Qualität und ohne jegliche zusätze, also 100% ökologisch zu verarbeiten!
Nichts anderes als das haben wir in Remsa vor!
Übrigens ist es ein immer wieder zitiertes Ammenmärchen, daß man feines Alpaka nicht 100% verarbeiten könnte, sogar Suri kann man 100% verarbeiten, auch das wird immer wieder nicht richtig dargestellt.
Maria Bravo, die einzige Alpakazüchterin weltweit, die eine eigene Alpaka-Modefirma hat, investiert in USA auf ihrer Farm gerade in eine Fasermühle, die 10- 12 Arbeitskräften Arbeit geben soll; ausdehnbar ist das ganze auf bis zu 35 Arbeitskräfte; das recht große Gebäude hierfür wird aus schonenden Ressourcen gebaut (vor allem Holz und Glas) und ist so nach Süden ausgerichtet, daß es nur mit 1.000 Dollar Heizöl im Jahr auskommen soll, der Rest ist passive Solarnutzung! Die ganzen Maschinen sollen mit Energie laufen, die von den auf dem Dach montierten Solaranlagen erzeugt werden.
In dieser kleinen Fabrik sollen vor allem Alpakarohfasern, Suri und Huacaya, aber auch andere, darunter Babylama, Guanaco und Vicuna verarbeitet werden.
Dies wird ein absolut zukunftsweisendes Projekt sein. Maria ist dabei wichtig, daß mit Ressourcen schonend umgegangen wird und das die Produkte auch 100% ökologisch sind, naturfarben (sie hat eine der größten farbigen Alpakaherden der USA) oder mit Pflanzenfarben gefärbt.
Ganz wichtig ist ihr, daß man diese hochwertigen Fasern nicht mit gröberen degradiert, allerhöchstens werden sie mit Seide noch verbessert.
Bei der ganzen Diskussion um Alpakas und deren Ökonomie darf man meiner Ansicht nach zwei Dinge nicht vergessen:
1.) Ist es schon so, daß es Pioniere benötigt, um sowohl in der Zucht, also auch in der Verarbeitung als auch in der Entwicklung des Marktes voranzukommen.
D.h. jeder, der hier engagiert ist, hat den Vorteil, vom "Early Mover Advantage" zu profitieren.
2.) Es werden, wenn die Alpakazucht und die Alpakafaserverarbeitung professionalisiert werden, auch in Europa mehr und mehr Arbeitsplätze geschaffen, die nachhaltig sind, die eine Zukunft haben.
Du schreibst:
Die Herstellungskosten für die Produkte hier in den umliegenden Ländern sind zu hoch, so daß die Produkte immens teuer werden, d.h. es können nur exclusive Sachen Produziert werden die widerum nur als Einzelstücke (handgestrickt) Teuer verkauft werden können. Das hilft dem kleinen Züchter aber nichts.
Gerade daß Gegenteil wollen wir beweisen. Ich denke, daß wir den großen Vorteil haben, daß wir, wenn die Strukturen und das Know how und das modische Verständnis vorhanden sind, daß wir dann exklusive Endprodukte herstellen können, hier in Europa, ohne Subventionen und ohne die Kette von Zwischenhändlern, die alle mitverdienen.
Entweder, ich mache es gleich in kleinem Stil selbst, also klassisch mit Handverarbeitung (Spinnrad), oder ich investiere als Kooperative oder mit anderen Investoren und Entrepreneuren in Maschinen und verarbeite größere Mengen maschinell.
Exklusiv sind die Endprodukte schon automatisch, wenn sie aus feinem Alpaka (oder Lama) bestehen. Es ist eine winzige Fraktion am gesamten Bekleidungsmarkt. Aber auch die Verarbeitung und modische Gestaltung sollte hohen Ansprüchen genügen. Exklusiv waren auch immer die Tiere: Alpakas haben zur Zeiten des Inkareiches nur dem Inkaherrscher, der Kirche oder Adligen gehört. Kleidungsstücke aus feinem Alpaka oder aus Vicunya wurden als besondere Geschenke an Würdenträger oder Gäste verschenkt. Die Alpakafaser wurde wie eine Währung gehandhabt. |
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Hartwig Kraft-von Wedel Gast
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Verfasst am: 04.08.03, 22:18 Titel: |
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Datum: 17.12.02 03:18 Antworten Empfehlen (magicland_alpacas@yahoo.com)
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Fortsetzung, von oben (Mario, Dein Forum nimmt meine langen Beiträge leider nicht auf, sodaß ich sie halbieren muß).....
Bernd, Du schreibst weiter:
Dank Leuten wie Dir und deinen Geschäftspartnern ist der Markt der entsteht gleich in Eurer Hand wie Du selbst geschrieben hast. Maria Bravo verkauft hier Ihre Produkte an große Verkaufshäuser mit dem Vorteil das diese billig hergestellt worden sind nähmlich Peru, während wir hier weder die Qualität noch die günstige Verarbeitung erzielen können, da wir ja noch im Aufbau sind.
Dazu kann ich folgendes erläutern: Maria hat einige ihrer Fasern bisher in Peru fertigen lassen, weil es in USA bestimmte Maschinen nicht gibt. Da sie auf die Rohfaser, die sie von USA nach Peru schiffen läßt, hohe Einfuhrzölle zahlen mußte, lohnt sich das nicht wirtschaftlich. Sie wollte lediglich wissen, wie der Garn und die Endprodukte sich anfühlen, die aus der Rohfaser hergestellt wird, die sie selber produziert.
Dabei hat sie den gesamten Prozeß sich angeschaut und Schwachstellen gesucht. Denn die Endprodukte, die sie von Inka Tops oder Michell her kannte, entsprachen nicht der Feinheit und der Weichheit, die sie von ihren Alpakas her kannte. Die Resultate sind verblüffend: Alle, die auf der Jahreshauptversammlung des AZVD 2002 waren, konnten die Endprodukte anfassen und mit Vicunastoffen vergleichen, es waren keine großen Unterschiede mehr festzustellen.
Die Unzufriedenheit mit bisherigen Alpakaendprodukten hat sie dazu gebracht, jetzt ihre eigene Produktion anzufangen. sie hat erkannt, daß man, um eine sehr hohe Qualität des Endproduktes gewährleisten, selbst die Tiere selber züchten muß. Deswegen ist Maria Alpaka-Züchterin geworden; sie hat erst mit der Mode angefangen.
Wie gesagt sind Maria und ich zum Glück nicht die einzigen, die den Markt entwickeln und wie gesagt kann meiner Ansicht nach jeder, der jetzt in gute Zuchttiere (Alpaka) investiert, vom "Early Mover Advantage" profitieren.
Du schreibst: Wenn man schon damit wirbt wie teuer und wertvoll diese Faser ist, dann sollte man auch einen Markt parat haben. Dies würde dann auch die derzeitigen Preise für Alpakas rechtfertigen.
Dazu möchte ich folgendes erläutern: Die feine Faser allein ist es nicht, was das individuelle Zuchttier so wertvoll macht, sondern die Genetik und das Potential des Alpakas an sich.
Das faszinierende an diesem Markt ist, daß wir Tiere züchten, die ein unglaubliches Potential haben: Nämlich Tiere, die die feinste kommerziell nutzbare Faser herstellen, in der Tat ein Luxus der Natur. Die einzige Faser, die derzeit mit der feinsten Faser der Welt (Vicuna und Moschusochse) mithält, ist das Suri-Alpaka. Jedoch reichen auch die feinsten Huacayafasern an Vicunaqualität heran, und diese Faser gibt es dann noch in 22 echten Farben und über 60 Farbschattierungen und in einer weitaus größeren Quantität als es Vicuna oder Moschusochse gibt.
Wir haben unser ganzes Leben lang Zeit, die Farben wieder herauszuzüchten, welche die Zuchtwarte der Incas schon vor hunderten von Jahren in Reinkultur gezüchtet hatten (Farbherden, topografisch voneinander getrennt). Wir haben ein ganzes Leben lang Zeit, das Suri-Alpaka, für mich eines der faszinierendsten und schönsten Geschöpfe auf Erden, zu erhalten und im Bestand zu stabilisieren. Es soll weltweit nur noch zwischen 20.000 und 40.000 dieser Tiere geben. Besonders die farbigen unter ihnen sind vom Aussterben bedroht, und es gibt bei Suris solche wunderbaren Farben, Goldtöne, Champagner, taupe, schwarz, silbergrau, rosagrau, aprikot, die ganze Palette der Grautöne, ja, anthrazitfarben; irre Rottöne. Es ist doch klar, daß für wertvolle Zuchttiere, die entweder von der Faserbeschaffenheit oder von ihrer Art her oder von ihrer seltenen Farbe her oder alles drei auch angemessene Preise gezahlt werden. Dabei gibt es natürlich große regionale Unterschiede.
Ich habe festgestellt, daß es doch immer wieder Menschen, gibt, die sich einerseits nicht eine Marktentwicklung vorstellen können und die andererseits nicht den Wert eines Zuchttieres für einen späteren kommerziellen Fasermarkt in Europa ermessen können.
Dieses Thema wird finde ich immer zu unrecht zu schnell in eine Schublade gesteckt oder in ein oder zwei Sätzen erschöpfend behandelt.
Leider ist die Alpakalux-Studie nicht zustande gekommen, hier sollte in einer Zusammenarbeit von Universitäten, die sich mit Textilverarbeitung beschäftigen (aus UK und Portugal), Faserindustrie, Alpaka-Züchtern aus 6 europäischen Ländern sowie Firmen, die sich mit der Herstellung von Meßtechnik beschäftigen, über 2 Jahre eine komplexe Studie erarbeitet werden, in der definiert wird, worauf es Züchtern und der Industrie bei der Alpaka ankommt, wie man Marktstrukturen aufbauen kann, die auch den kleinen Züchtern helfen, eine Studie, die untersucht, inwieweit sich die Alpakazucht als eine Option der Diversifikation der europäischen Landwirtschaft eignet. und schlielich war das Ziel, Instrumente zu entwickeln, mit denen der Züchter objektiv-wissenschaftlich Glanz, Dichte, Feinheit, oder Gleichförmigkeit am Tier messen kann.
Wir sind also nicht die einzigen, die meinen, das das Alpaka mit seinen Endprodukten das Zeug dazu hat, in Europa einen wichtigen wirtschaftlichen Stellenwert einzunehmen.
So, muß wieder mein kleines Fohlen füttern, trinkt noch nicht selber....
Es gibt noch viel zu tun, packen wirs an....
In dem Sinne,
herzliche Grüße aus dem ehemaligen Königreich Sachsen,
Hartwig K.-v.W. |
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