Beschäftigung im Winter

[Adrian]

Datum:02.12.02 23:02 Antworten Empfehlen (abraendle@go.com)

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Unsere NWKs grasen, fressen Heu und wiederkäuen die meiste Zeit des Tages. Da es langsam aber sicher Winter ist, kommt bald auch der erste Schnee. Wie beschäftigt Ihr eure NWKs?
Ich gebe Ihnen manchmal ein paar Tannenzweige die sie sehr gerne abfressen. Kennt Ihr vielleicht weitere Beschäftigungsmöglichkeiten?

Gruss Adrian

[Heike]

Datum:03.12.02 09:31 Antworten Empfehlen

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Hallo Adrian,
seit vielen Jahren haben wir auch schon Ponys, und aus der Pferdezucht weiß ich,dass Tannenzweige hier nur ganz vorsichtig verfüttert werden sollen. Das in den Zweigen enthaltene Tannin kann bei tragenden Stuten Fehlgeburten auslösen, im Mittelalter wurde Tannin von Hebammen sogar als "Abtreibungsmittel" eingesetzt. Inwieweit diese Gefahr auch für NWKŽS besteht, weiß ich jedoch nicht. Unsere Schafe und unsere Ponys bekommen im Winter als Beschäftigungsfutter Äste und Zeige, wenn in der Nähe Buchen oder Eichen gefällt werden. Meistens kann man sich dieses Holz ganz umsonst abholen. Gerne mögen sie auch Zweige von Apfelbäumen und Haselsträuchern.Zweige von Kiefern oder Fichten bekommen sie auch wegen des Harzgehaltes nur selten.
Es würde mich auch interessieren, ob Lamas und Alpakas dieses Beschäftigungsfutter haben können, da es unser erster Winter mit ihnen ist.
Viele Grüsse, Heike

[Heike]

Datum:03.12.02 09:43 Antworten Empfehlen

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...ich habe noch etwas vergessen: Manchmal holen wir, wenn bei uns der Wald durchforstet wird oder Privatleute Brennholz machen, im Winter für unsere Ponys richtig große Teile der Baumkrone von Buchen aus dem Wald und legen sie zur Beschäftigung auf die Weide.Kleinere, spitze Äste entfernen wir, damit die Tiere sich damit nicht verletzen,z.B. an den Augen. Die Ponys nehmen dieses Angebot immer gerne an, knabbern stundenlang an den Ästen herum. Kann man das den Lamas auch so anbieten?
Gruß, Heike

[h.v.d.Voglau]

Datum:03.12.02 14:00 Antworten Empfehlen

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Hallo Adrian, hallo Heike;
Folgendes ist richtigzustellen:
-Fichtentannen werden als Schwach giftig (+) eingestuft.
-Eichen hingegen gelten als Stark giftig ++
Entgegen deiner Empfehlung Heike ist in der Eiche das von Dir angesprochene Tannin der Hauptgiftstoff.
Catechin-Gerbstoffe (Tannine). In der Rinde bis 20%, in den Blättern und unreifen Früchten bis 15%.
-Wohingegen in der Fichtentanne die Hauptgiftstoffe aus ätherische Öle wie Terpentinöl u.a. bestehen. Diese lösen gastrointestinale Reizung und zentralnervöse Lähmung aus. Aber auch dies kann evt. bis zum Tod durch Atemlähmung oder Nieren- und Leberschädigung führen.
Bei einem Pferd wurden nach Aufnahme grosser Mengen an Fichtenzweigen über mehrere Tage Salivation, Hyperämie der Schleimhäute, Stomatitis purulenta et ulcerosa, zentralnervöse Ausfallserscheinungen wie Stupidität und Ataxie sowie Dyspnoe beobachtet. Vollständige Erholung erfolgte aber innnerhalb 2 Monaten.
-Vorsicht aber Fichtenzweige nicht mit Eiben (Stark giftig ++ )
verwechseln: Diese enthalten als Hauptgiftstoff ein
Alkaloidgemisch aus Taxin.
Bereits geringe Mengen an Taxin führen zu Lähmung des Atemzentrums und zu einer Herzlähmung.
Innerhalb weniger Minuten treten Vergiftungserscheinungen und Todesfolge ein.
URL: http://www.alpaka.de.tf

[Heike]

Datum:03.12.02 17:35 Antworten Empfehlen

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Hallo h.v.d.Voglau,
ich habe keineswegs eine Empfehlung ausgesprochen sondern nur über unsere Erfahrungen mit den Ponys und Schafen berichtet!
Vielen Dank für die sehr genaue und wissenschaftliche Antwort, aber leider fehlt mir jetzt immer noch ein Tip für das richtige Beschäftigungsfutter für unsere Lamas und ob man Buchenzweige / Kronenholz geben darf oder nicht.
Viele Grüße, Heike

[MACHOPICHO]

Datum:03.12.02 17:54 Antworten Empfehlen (hilmich1303@aol.com)

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....zumal fichte und tanne zwei paar schuhe, äh zwei verschiedene baumarten sind.
gruss michael

[Adrian]

Datum:03.12.02 21:37 Antworten Empfehlen (abraendle@go.com)

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Ich hab bis jetzt noch nie ein negatives Erlebniss indem ich meinen Alpakas Tannenäste in die Weide tat. Klar nicht gleich eine ganze Christbaumkultur, alles mit Mass. Mal ein Christbaum für etwa 2 Wochen für etwa 4 Tiere.
Und meine Alpakas sind eh schon vorgesättigt mit Heu.

Ich hab mal gelesen, das die Bauern früher, Tannennadeln gemahlen haben und es den kränkelden Kälbern gegeben haben.
Wahrscheindlich als Fitmacher.

h.v.d.Voglau = harry?? Entschuldige, aber ich hab das gefühl du jagst eingen NWKs Halter und Züchters ziemlich Angst ein mit solch Hochschullatein. Die lassen bald ihre Tiere keinen Meter mehr aus dem stall bzw Unterstand.

Gruss Adrian

[Elisabeth]

Datum:04.12.02 00:22 Antworten Empfehlen (e.hoeffer@web.de)

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Haben NWKs nicht auch einen Instinkt betreffs geniesbar und ungeniesbare Pflanzen? Sie sind doch näher an den Wildformen dran als meinetwegen Hunde und Katzen,die ja auch zum Teil noch wissen,was sie wann in welcher Menge brauchen oder lieber nicht fressen sollten.Da müßte man sehr genau beobachten und wenn nötig doch eingreifen.Vielleicht gibt es ja schon Erfahrung unter den Haltern?
Gruß Elisabeth

[harry]

Datum:04.12.02 11:38 Antworten Empfehlen

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Hallo Elisabeth,
von vielen wird propagiert, dass die Tiere aus Unkenntnis diese giftigen Pflanzen fressen, weil diese in ihren Ursprungsländer nicht vorkommen.
Ich bin aber auch Deiner Meinung; dass die Tier instinktiv entscheiden was ihnen gut tut und was nicht. Habe selbst erst kürzlich die Erfahrung gemacht, dass eine neu erworbene Alpakastute sich sofort mit grossem Appetit über die noch kleinwüchsigen Eichen auf meiner Weide hermachte. Merkwürdigerweise, meine eigenen Tiere verspürten bis dato keinerlei Gelüste darauf. Und da ich damals noch ahnungslos über die Giftigkeit von Eichen war, liess ich sie gewähren. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Stute sich den Bauch ganz schön voll geschlagen hat. Kurzum die Stute ist heute noch putzmunter. Aber, ein zweitesmal wird sich dieser Vorfall nicht ereignen: Alle Eichen sind mittlerweile gerodet. Frei nach dem Sprichwort: “Gewähre allen Übel“
gruss harry

[harry]

Hallo Michael alias Machopicho,
ganz klar Du hast Recht. Unter Fichte ist die "Weisstanne" gemeint und unter Tanne der "Rottanne".
Beide unterscheiden sich in ihrer Toxizität aber nicht.
gruss harry

[Elisabeth]

Datum:04.12.02 14:34 Antworten Empfehlen (e.hoeffer@web.de)

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Wie geht denn das Sprichwort weiter? "Gewähre allen Übel eine Chance" ?

Nee,mal ernsthaft, meine Hunde saufen beispielsweise aus dem schwarzen Ammoniakwasser, das einem Riesenpferdemisthaufen entfloss... %-( ...und das mit Wonne aber ohne Durchfall...
Wie sieht das mit der Abhärtung- bzw. natürlichen Herausforderungen für NWKs aus? Kann man mit Alpakas z.B. -so sie halfterführig sind - auch spazieren/wandern gehen?
Werden in Deutschland NWKs gehütet wie Schafe?Die wollen ja besstimmt auch was sehen von der Welt...
Gruß, Elisabeth

[harry]

Hallo Elisabeth,
Na klar Nwk sind sehr neugierige Tiere, die wollen bestimmt was von der Welt sehen. Wir diskutieren ja über das Thema „Beschäftigung im Winter“. Ich schlage vor, damit den Tieren nicht fad wird, sollte ihnen jeder engagierte Tierhalter einen Fernseher aufstellen, am besten unter den Christbaum für zwei Wochen wie Adrian es vorschlägt. Und ich komme dann am 6. Dez. auf den Lamaschlitten mit einem Sack Nüsse und Glühwein vorbei; Party bis zum Abwinken ohne Ende.
Da bekommen`s dann was zum sehen.
gruss harrrrry

[Monika]

Datum:04.12.02 15:34 Antworten Empfehlen

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Hallo Harrrry,
ja toll, und falls jemand vorzeitig schlapp macht, bekommt er ein paar gemahlene Tannennadel als Fitmacher in den Ar... geblasen.
(alter Bauerntrick)
so long bis zum 6.dez.
viele Grüsse Monika

[Rudi]

Datum:04.12.02 15:54 Antworten Empfehlen

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Hallo Harrrry, hallo Monika und alle anderen Partygäste,
aber passt blos auf, dass die Hunde von Elisabeth euch nicht den Glühwein wegsaufen. Nicht das ich Angst hätte sie würden Alkis, sondern am Ende verschmähen sie dann das schwarze Güllewasser.
viel Spass beim Feiern -- Rudi

[Elisabeth]

Datum:04.12.02 16:06 Antworten Empfehlen (e.hoeffer@web.de)

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Hat jemand eine ernste Antwort auf Lager?