Haltungsnachweis

[Suedpolfee]

Hallo,

oft werden Kurse angeboten, wo man einen"Haltungsnachweis" erwerben kann, der für die Zucht erforderlich sein.
Meiner Meinung ist dies eine falsche Aussage. Gemäß Gesetzt heißt es nur, dass ein Halter die erforderlichen Kenntnisse ... haben muss. Da steht nichts, dass ein Zertifikat notwendig ist.

Wie seht ihr das? Wenn es anders ist, bitte benennt mit die Rechtsfundstelle, wo ausdrücklich dieser Nachweis in Kursform notwendig ist.

Gruß
Heike

[INTI]

Hallo Heike!
Bin ganz Deiner Meinung!
Ich hab mich dazu schon mal geäußert hier im Forum unter "Termine" und der Ankündigung zum "Alpaka Fach Kurs".
Ich denke, dass man wirklich gut daran tut, sich erstmal über diese Tiere zu informieren, bevor man sie kauft. Und Kurse sind dazu ganz Klasse. Wichtig wäre nur auch, verschiedene Kurse zu besuchen, weil jeder noch andere Tips auf Lager hat. Aber man sollte auch darauf achten, wer solch einen Kurs hält, bzw. was denjenigen befähigt, einen solchen Kurs zu leiten.
Einfach in die Welt zu setzen, dass solche Kurse oder Haltungsnachweise gesetzliche Verpflichtung seien, obwohl sie das "noch" nicht sind, ist gefährlich, wenn man möchte, dass einem die Leute, die man ansprechen möchte, auch weiterhin Glauben schenken sollen.
Grüße Martina

[INTI]

Hallo Mario!
Zu dem Thema mit dem Haltungsnachweisen fiel mir noch ein: Wie wäre es denn hier im Alpakastall mal mit einer Rubrik, wo man die ganzen Gesetze nachlesen kann, nicht nur Tierschutz, sondern auch Baugeschichten für Weidehütten, natürlich für alle Bundesländer etc.
Einfach alle Sachen, die rechtlich für NWKler interessant wären?
Ist sowas machbar?
Grüße Martina Wiede

[Mario]

Hallo Martina,

die Idee ist nicht schlecht, allerdings ist es schwer und mühsam an solche Infos zu kommen ... ich kenne mich da zu wenig mit aus ... aber generell wäre ich schon dafür.

Was man machen könnte wäre eine Rubrik im Forum zu eröffnen: Recht und Gesetz da könnte dann jeder sein wissen einbringen.

Gruß Mario

[EvchenD]

Ich fände so eine Rubrik sehr gut!


Sonnige GRüße von Sylt,

Eva

[INTI]

Hallo Mario!
Ja, ich wäre auch sehr für solch eine Diskussionsplattform.

Was ich noch ergänzend zum Thema Haltungsnachweis sagen wollte:
Einen "Haltungsnachweis" gibts sowieso nicht, oder soll da jemand nachweisen, dass er tatsächlich Tiere hält????
Nein, es geht hier um einen Sachkundenachweis, den wirklich nur die Leute brauchen, die gewerblich mit den Tieren zu tun haben.
Ich bin von Hobbyhaltern und -züchtern ausgegangen, die brauchen sowas nicht.
Einen Nachweis, dass man sachkundig ist, kann nur die zuständige Behörde nach Aufforderung zu einem persönlichen Gespräch ausstellen. Niemand sonst. Es sei denn, ich hab das Tierschutzgesetz falsch verstanden.
Jedenfalls werden die entsprechenden Beamten, die sowas ausstellen dürfen normalerweise wohl nicht an solchen Kursen teilnehmen und vor Ort sein, um sowas auszustellen.
Ich selber bin aber anfänglich auch schon auf solches Gerede von "wird bald Gesetz!", "muß man haben" etc. reingefallen, und besitze sogar ein auf meinen Namen ausgestelltes "Diplom" über einen solchen Kursbesuch!
Irre ich hier auch, oder dürfen nur Universitäten Diplome vergeben?
Es wird hier viel Nonsens getrieben!

Wie sind die Regelungen über Sachkunde eigentlich in der Schweiz oder in Österreich? Oder in den Staaten?

Grüße Martina

[heiko]

Aus meiner Sicht ist es geradezu nachlässig und verantwortungslos wenn die Halter (Hobby oder Zucht)keinen Sachkundelehrgang über die artgerechte Haltung und Zucht von Neuweltkameliden vor dem Erwerb von Tieren besuchen.Da ich in dieser Schursaison über 200 Tiere geschoren und gepflegt und viele verschiedene Betriebe kennengelernt habe,halte ich es für dringend erforderlich, das es eine freiwillige Selbstverpflichtung der Zuchtbetriebe bald geben wird,das nur Tiere an Käufer abgegeben werden ,die über einen Sachkundenachweis verfügen.Alle drei Vereine täten gut daran,die Kreterien für einen Sachkundenachweis zu erarbeiten.

[Michael]

Hallo Heiko,
da stimme ich dir im Prinzip zu.Nur wer kontrolliert dann den Privatverkauf
von dem weder ein Verein noch eine Behörde was mitkriegt oder was will
eine Behörde gegen jemand unternehmen der seine Tiere bereits hat und
sogar artgerecht hält?Wir haben auf unserem Hof noch andere Tiere, die
wir ohne Kurs artgerecht halten.Ob das auf andere Tierhalter auch zutrifft,
darüber wird man streiten können.Wenn so etwas verpflichtend sein soll,
dann sollte es z.B. für Mitglieder eines Vereines preisgünstiger sein, sonst
sieht mir die Kursgeschichte zu geschäftsmässig aus.Bei einer Sachkunde
sollte nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch nachgeprüft werden.Nach
einem Vortrag nur eine Teilnahmebestätigung zu erhalten bringt nämlich
nicht viel, das kann man sich auch anlesen.Es bräuchte also ein Verfahren
das, ähnlich wie beim vieldiskutierten Hundeführerschein, die Fähigkeiten
des Halters überprüft.

Gruss Michael

[heiko]

Es gibt immer schwarze Schafe unter den Züchtern und Haltern.Man muss aber auch nicht das Rad zweimal erfinden.In vielen Zuchtverbänden und vereinen ist es selbstverständlich das die Zuchtbetriebe jährlich durch eine Kommession überprüft werden die eine Art und ordnungsgemäße Zucht zum Ziel hat.So können dann die Züchter mit einem Qualitätssiegel was für ein Jahr verliehen wird werben und haben dadurch auch auf dem Markt bessere Verkaufmöglichkeiten.
Wenn die Vereine eine freiwillige Selbstverpflichtung für die Züchter auf den Weg bringen ist der Gesetzgeber nicht mehr nötig.

[INTI]

Hallo Heiko!
Das, was Heike ursprünglich fragte, betraf die Gesetze. Dort steht ausdrücklich, dass Sachkundenachweise nur für gewerbliche Zwecke notwendig sind. Und Erlaubnisse nur von den zuständigen Behörden erteilt werden dürfen. Dies kann selbstredend viele große Zuchtbetriebe betreffen, die ja auch viele Tiere verkaufen. Ausstellen dürfen andere Leute als die Beamten solche Erlaubnisse hingegen nicht, oder, falls sie es doch tun, so hat dies gesetzlich keine Bedeutung.
Etwas anderes ist es, wenn Leute, die sich Tiere anschaffen, sich erst einmal sachkundig machen sollten. Das habe ich hier ja auch schon öfter geschrieben. Aber, das geht zur Not auch ohne Kurs, ist halt nur viel langwieriger und umständlicher (Besuche bei verschiedenen Züchtern, viel Lesen, etc.. Oder wie haben all die Züchter, die den NWK z. B. mal gegründet haben, Ihre Fähigkeiten erlangt?
Einen Teilnahmenachweis , dass man einen Lehrgang oder was auch immer gemacht hat, finde ich völlig in Ordnung, da man bei einem entsprechenden Behördengespräch gleich etwas vorzuweisen hat.
Ich würde es aber begrüßen, wenn den Behörden für solche Genehmigungen mal ein Fragekatalog oder ähnliches vorliegen würde, mit dem jeder einzelne Beamte dann testen kann, was die Leute drauf haben, die eine Erlaubnis beantragen.
Sowas müßten dann aber wohl entsprechende Tierärzte ausarbeiten, die Fragen zur Blutentnahme, Narkose, Transportbedingungen etc. fachmännisch beantworten können.
Gruß Martina

[Äisl]

Ich verstehe nicht wozu dieser Haltungsnachweis Bzw. Sachkundenachweis erforderlich ist.
Auf allen Webseiten der Alpakazüchter wird aufgezeigt wie einfach Alpakas gehalten werden können. Es wird probagiert, das die Tiere so gut wie keine Anforderungen stellen und "mit einer Hand voll Stroh und ein Paar Ohrenschützer" über den Winter bringt.
Auch bei den Verkaufsgesprächen mit den angesehenen Züchtern ist keine Reden davon.

Soll hier vielleicht eine neue Einnahmequelle gesichert werden?

Ich bin überzeugt davon, das kein normaler Mensch ein mehrere tausend Euro teueres Tier quält oder schlecht behandelt. (Abgesehen von den schwarzen Schafen die es überall gibt)
Es soll auch Leute geben die sich Alpakas "nur zum Spass" zulegen, die sind sicherlich keine Tierquäler.
Die Idee mit den Amtsveterinären (oder Tierärzten die sie ja letzt endlich sind) ist auch nicht der große Bringer, die meisten haben ja auch nur theoretisches Wissen.



Gruß vom Äisl