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susanne Neuer Besucher
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 3 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 11.03.04, 00:56 Titel: Frage zu Junghengsten |
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Hallo Ihr
ich habe an anderer Stelle im Forum eine Nachricht von Ilse gelesen, die jemanden rät, er solle sich vor zutraulichen Junghengsten in acht nehmen, die unweigerlich erwachsen zu Berserkern werden....
Kann mir bitte jemand das erklären? Wie ist das mit Jungtieren, die an die Hand gewöhnt werden? Gibt es Literatur zu Alpaka Verhalten? Ist das nicht ähnlich wie bei Pferden?
Danke für Antworten!!!
Gruß susanne |
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Joslin Gast
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Verfasst am: 11.03.04, 19:50 Titel: |
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soweit ich weiß sehen junghengste die zuviel menschlichen kontakt hatten oder sogar von hand aufgezogen wurden, den menschen als artgenossen an. später ist der mensch für die junghengste ein konkurent und wird entsprechend behandelt
soll glaube ich auch keine ausnahmen geben ...
deshalb werden hengst normalerweise auch nicht vor dem 12ten lebensmonat verkauft !!
wie das jetzt allerdings bei handaufzuchten ist und ob bei diesen eine (früh)kastration etwas hilft, weiß ich jetzt leider garnicht. |
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Conny ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 175 Wohnort: 82229 Seefeld
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Verfasst am: 11.03.04, 20:01 Titel: |
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Hallo,
eine Kastration (egal ob früher oder später) hilft bei einem Berserker
leider nicht. Ich "durfte" mal einen Wallach kennenlernen, der mit der
Flasche und zu viel "Liebe" aufgezogen wurde. Es war ein Lama - aber
einem fehlgeprägtem Alpaka möchte ich auch nicht in die Quere kommen.
Liebe Grüße
Conny |
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susanne Neuer Besucher
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 3 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 11.03.04, 20:54 Titel: |
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@conny...!
Wie war denn das Erlebnis? Wie kann ich mir denn einen Berserker vorstellen? Steigt er einen an, beißt er, tritt oder spuckt er? Und kann es nicht sein, dass man die Rangfolge mit ihm klären muss? ICh überlege ob, wenn man denn einen Hengst hat, mit dem man z.B.viel TTEam-Arbeit oder ä. macht, auch wie zum Beispiel von Linda Tellington ( in Ihren Pferdestudien) empfohlen, ihn zu einem vernünftigen Herdenmitglied machen kann? . Oder ist ein Alpaka für Bodenarbeit, Arbeit am Halfter, Führübungen etc. gar nicht zu gebrauchen?
Hat jemand Erfahrung? Danke,
Susanne |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 12.03.04, 07:09 Titel: |
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Hallo Susanne,
ein Berserker betrachtet den Menschen als Konkurrenten und das ist eine tiefgreifende, nicht zu verändernde Fehlprägung! Es kann lebensgefährlich werden, seine Weide oder seinen Stall zu betreten, und das mußt Du ja, wenn Du so ein Tier besitzt. Hast Du schonmal zwei NWK kämpfen sehen? Es beginnt vielleicht mit harmlosen Drohen ( Ohren anlegen, Kopf in die Höhe, Drohlaute), geht aber dann, wenn keiner nachgibt, damit weiter, dass die Tiere versuchen, sich gegenseitig mit den Hälsen runter zu drücken,sie steigen und sie beißen sich auch, und das nicht zu knapp. Ein Mensch kann hierbei schwerste Verletzungen erleiden.
Selbst sehr erfahrene NWK-Halter haben damit ihre Probleme und raten von dem Kauf eines solchen Tieres ab, außerdem achten seriöse Züchter darauf, bei der Aufzucht durch entsprechende Haltung (zb. Junghengstherde mit kaum Menschenkontakt) diese Fehlprägung zu vermeiden.
Die TTEAM-Methode gibt es auch für NWK und „Bodenarbeit“ kannst Du sowohl mit Lamas als auch mit Alpakas machen, Informationen hierzu findet Du bei www.alpaka.ch. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Tiere keine Fehlprägung haben und den Menschen grundsätzlich erstmal als „ranghöheres“ Tier betrachten. Sie brauchen das, damit sie sich an Dir orientieren können im Sinne einer Hilfe, denn in jeder Tierherde orientieren sich die Herdenmitglieder an ihrem Leittier.
Laß Dir bloß keinen Berserker andrehen!
Liebe Grüße von Heike |
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Conny ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 175 Wohnort: 82229 Seefeld
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Verfasst am: 12.03.04, 09:21 Titel: Berserker |
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Hallo Susanne,
also ich habe noch schnell genug den Braten gerochen, ich wurde von einem ausgewachsenen Lama erst bedrängt, dann angerempelt und angesprungen. Dann habe ich mich aus dem Staub gemacht. Vor Jahren
hatte ich mal ein Gespräch mit einer Frau, die an solch ein Tier geraten war. Die Frau wurde vom Berserker umgeworfen und dieser ist dann auf
ihr herumgetrampelt.
Ich will hier jetzt nicht Angst und Schrecken verbreiten. Ja, es gibt solche Tiere, aber die meisten sind ganz anders. Ich könnte auf meine nicht mehr verzichten! Sie sind einfach klasse. Raten kann ich Dir nur, mehrere Halter/Züchter anzufahren, verschiedenen Tiere anzuschauen und verschiedene Meinungen und Erfahrungen anzuhören.
Mit unseren Fohlen haben wir Kontakt, aber nur begrenzt. Es gibt keine
Schmusereien oder Streicheleinheiten. Sie werden "neutral" angefasst, d. h. Füße heben, Nabel überprüfen, impfen, und mal ab und zu neben der
aufgehalfterten Mutter auch aufgehalftert angebunden. Mit dem richten Training beginnen wir dann, wenn sie ca. 8 Monate als sind. Dann kraulen wir sie schon mal am Hals. Ansonsten sind sie ja an uns gewöhnt, denn wir sprechen beim täglichen Umgang (Füttern) mit den Tieren.
Zur unglücklichen Formulierung von Heike muß ich noch etwas sagen.
Lamas sollen Dich nicht als ranghöheres Tier ansehen - früher oder später
versuchen sie sonst, Dir den Rang ablaufen. Du sollst Mensch für NWKs sein und bleiben und als Mensch bist Du der Boss (anführender Kumpel).
Wenn Du Dich auf einen Kampf um die Rangfolge einlässt, verlierst Du!
Ein richtig aufgezogener Hengst ist nicht das Problem. Auch sind Alpakas nicht nur für die Wolle da. Wir haben einen Wallach, der über den Hindernispacours geht und bei unseren Spaziergängen oft dabei ist. Bei
Alpakas ist einfach das Problem wie bei kleinen Hunden. Unerzogenheit.
Man kann sie ja einfach zum Klauenschneiden oder scheren festhalten,
hinlegen, etc. Das geht schneller als eine gute Ausbildung, die einfach
Zeit kostet.
Fahr rum - schau Dir so viele Tiere wie möglich an.
Liebe Grüße
Conny |
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Conny ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 175 Wohnort: 82229 Seefeld
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Verfasst am: 12.03.04, 09:26 Titel: Tiere |
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Nochmals Hallo Susanne,
gerade habe ich gesehen, dass Du aus Berlin bist. Da ist Cottbus ja nicht
weit weg. Komm doch zur Show nach Cottbus (Gallinchen).
Am Samstag, den 08. Mai veranstaltet die Kutzeburger Mühle in Zusammenarbeit mit dem Reiterhof Bagenz (Heike Henschel)
und AELAS e. V. dort eine Show. Mit Lamas, Alpakas, Schönheitswettbewerben, Hindernispacours......
Conny
Zuletzt bearbeitet von Conny am 12.03.04, 10:03, insgesamt ein Mal bearbeitet |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 12.03.04, 09:41 Titel: |
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Hallo Conny,
danke für den Begriff "anführender Kumpel"
So hatte ich das auch gemeint, bin nur nicht auf den richtigen Begriff gekommen.
Liebe Grüße von Heike |
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Conny ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 175 Wohnort: 82229 Seefeld
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Verfasst am: 12.03.04, 10:01 Titel: Kumpel |
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Hallo Heike,
das dachte ich mir schon, aber ich wollte es nicht zu Missverständnissen
kommen lassen.
Liebe Grüße
Conny |
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susanne Neuer Besucher
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 3 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 12.03.04, 19:47 Titel: |
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danke, LEute, das ist alles sehr spannend, aber auch verwirrend...
Wann definiert ein Alpaka jemand als Kumpel, wann als Konkurrent etc...
ICh hoffe, ich werde irgendwann mal eigene Erfahrungen machen dürfen.
Sagt mal, ist das VErhalten bei Stuten auch so ausgeprägt?
Und gibt es Literatur? Wenn nicht, vielleicht sollte jemand von Euch "alten Hasen" sich mal dranmachen
Vielleicht darf ich mal jemanden von Euch anrufen, der sich gut mit Alpaka Verhalten auskennt. Ich bin selbst Tierhomöopathin und deswegen interessiere ich mich brennend auch für die psychischen "Normalitäten" dieser Tiere. Freue mich über jede Erklärung.... das kommt im Forum sehr kurz - aber vielleicht liegt das daran, dass die Züchter ihre tiere liebr in Ruhe lassen....
Liebe Grüße,
Susanne |
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Michael Moderator
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 701 Wohnort: Hettenleidelheim
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Verfasst am: 13.03.04, 12:43 Titel: |
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Hallo Susanne,
Conny hat das ja schon sehr gut beschrieben, wie ein NWK-Fohlen behan-
delt werden muss um kein Berserker zu werden, nämlich Berührungen zu
dulden also z.B. Fuss hochnehmen oder Berührungen an Kopf und Rücken.
Das sind aber alles Dinge die nicht in die Schmusekategorie fallen wie z.B.
Umarmen oder Hin-und Hertragen des Fohlens.
Dann kommt es auch darauf an was du mit den Tieren vorhast.Hältst du sie als reine Weidetiere und beschränkst den Kontakt auf die Pflegemass-
nahmen, Fütterung etc. oder willst du "näher" mit ihnen zu tun haben.Beim
zweiten gibt es verschiedene Möglichkeiten wie z.b. von Heike beschrieben
mit Tellington oder wie ich es mache mit Clickertraining.Wir haben Lamas
aber ich bin mir sicher das geht auch bei Alpakas.Clickertraining hat etwas
mit dem Lernverhalten der Tiere zu tun ( Stichwort Operante Konditionie-
nierung ).Ich denke das Tier ist dann ein Kumpel wenn es seinem Besitzer vertraut und nicht das weite sucht wenn dieser in der Stalltür auftaucht.
Konkurrent ist es immer dann wenn es, wie bereits beschrieben, fehlgeprägt wurde.
Gruss Michael
P.S. Natürlich lernen die Tiere auch bei der Tellington-Methode.Habe das etwas unglücklich formuliert.Ich möchte zwischen den einzelnen Lehrmethoden auch keine Qualitätsunterschiede machen.Mir liegt das Clickern einfach mehr ( mache das z.b. auch mit unseren Hunden ). _________________ Klar kann man ohne Lamas leben.Es macht nur keinen Spass. |
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