Update an fehlgeprägte(s) Lama(s)

[binchen]

Eine Frage an Alle,

Bei meinem Aufenthalt im Dezember 2008 in Canada, durfte ich eine fehlgeprägte Lamastute kennen lernen.
Diese Stute wurde aus den Fängen unwissender Lamahalter befreit. Sie ist 8 Jahre alt, lebt allerdings nun schon 6 Jahre bei einer Züchterin (sie hatte das Tier befreit).
Die Züchterin erzählte mir, dass das Tier von den Vorbesitzern, wie gesagt, völlig ahnungslose Leute, mit der Flasche aufgezogen wurde. Im Laufe der Zeit entwickelte sich von Seiten des Lamas zu den Vorbesitzern ein regelrechter Hass. Irgendwann konnten sie überhaupt nicht mehr in die Nähe der Stute gehen. Nun suchten sie Hilfe, diese fanden sie bei der besagten Züchterin.

Nachdem die Stute in die Lamaherde erfolgreich integriert wurde, ist die Stute heute sehr verträglich, auch im Umgang mit Menschen.

Hätte ich nicht von dieser ehrlichen Züchterin gewusst, dass das Tier fehlgeprägt ist, hätte ich es nicht gemerkt. Allerdings betont die Züchterin auch, dass dieses Tier niemals zu verkaufen ist, denn in falschen Händen… wer weiß.

Hat denn hier jemand auch schon solch positive Erfahrung gemacht mit einem fehlgeprägten Lama, oder ist es immer noch ein TABU Thema?

[rowi]

Wie Du schon geschrieben hast ,handelt es sich um ein STUTE...und die neue Besitzerin hat ein Auge auf sie...und würde sie nicht weggeben...
sind halt tickende Zeitbomben..unsere Spinner..

[Ribanna]

Liebe Celia,

auch Ich habe eine ähnliche Erfahrung mit einer fehlgeprägten Stute gemacht.
Ich hatte noch nicht all zu lange Lamas, als mein Mann und ich beschlossen uns ein paar Lama Stuten zu kaufen. Da wir uns in der NWK Szene noch nicht so gut auskannten, sind wir natürlich sofort beim ersten Stutenkauf auf die Schnauze gefallen.

Isabel wurde in Franken geboren. Ihre Mutter starb bei der Geburt und Sie wurde im Wohnzimmer mit der Flasche großgezogen, obwohl die Züchterin zu diesem Zeitpunkt Herrin über eine größere Lama Herde war, kam Isabel erst als Absetzer mit 6 Monaten in die Herde, zu spät um die Prägung aufzuhalten. Als Isabel dann langsam auf die Züchterin losging beschloss diese Sie zu verkaufen. Ich war der perfekte Käufer, ich fand es toll wie „lieb und freundlich“ diese Stute war und Sie kam zu uns. Wir gewöhnten uns an Sie und alles war Friede, Freude, Eierkuchen, bis zur ersten Trächtigkeit, dann ging’s los! Isabel wurde zur Furie! Mit allem drum und dran, 11 ½ Monate lang. Nach dem Fohlen war Sie wieder die „Alte“ lieb und zugänglich.
Die zweite Trächtigkeit wieder 11 ½ Monate purer Stress, für mich. Es gab Zeiten, wo ich nur noch mit den „Kuh Schocker“ auf die Weide ging, um mir die Stute auf Distanz zu halten.
Mittlerweile ist Isabel schon 7 Jahre bei uns und Mutter von 3 Söhnen (alle total normal)
Sie lebt voll integriert in der Stuten Herde und wir zwei stehen mittlerweile auch nicht mehr auf Kriegsfuß, die Rangordnung zwischen uns ist geklärt.

Isabel fällt nur noch in Ihr altes Muster wenn Sie die Züchterin sieht, die Sie aufgezogen hat, trächtig oder nicht Sie wird zur Furie und versucht mit allen mitteln an diese Frau ranzukommen, es geht so weit das ich Sie in den Stall sperren muss, bis die Züchterin wieder weg ist. Wäre Isabel ein Mensch würde ich behaupten es sei Hass, aber Tiere haben solche Gefühle ja nicht, oder?

Nun auch Ich würde Isabel niemals verkaufen oder weitergeben. Unsere Kämpfe sind ausgestanden und wir haben unseren Frieden gemacht. Isabel ist eine super Mutter die sogar verwaiste Lamafohlen annimmt und neben Ihrem eigenen groß zieht. Sie ist für unsere Herde eine Bereicherung, und wird bei uns bleiben bis Sie eines Tages über den Regenbogen geht und ich hoffe sehr dass es noch lange dauert.

Liebe grüße,

[binchen]

„Ihre Mutter starb bei der Geburt und Sie wurde im Wohnzimmer mit der Flasche großgezogen, obwohl die Züchterin zu diesem Zeitpunkt Herrin über eine größere Lama Herde war, kam Isabel erst als Absetzer mit 6 Monaten in die Herde, zu spät um die Prägung aufzuhalten. „

… tut mir leid, aber sowas will und kann ich nicht verstehen!!!! Ein nichtwissender – der so einen Fehler macht, könnte ich gerade noch verstehen! Aber ein Züchter, der sich eigentlich auskennen müsste?????? Sorry, das ist unverständlich!

Wie läuft es jetzt bei dir mit der Stute ab? Wie verhält sie sich bei fremden Menschen? Ist deine Stute auch so „freundlich“ zu fremden?

Die Stute in Canada – nahm zuerst etwas abstand und nach dem ersten „schnupper Kontakt“ ist sie näher ran gekommen. Man hat sie am Hals und den Rücken entlang streichel dürfen. Die Züchterin hat sogar ohne Halfter die Füße gehoben. Wie bereits geschrieben, hätte die mir nicht gesagt, dass die Stute „brandgefährlich“ ist, wäre ich davon ausgegangen, dass die Stute sehr „gut erzogen“ ist.