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Adrian Moderator
Anmeldungsdatum: 07.08.2003 Beiträge: 410 Wohnort: Bichwil SG, SCHWEIZ
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Verfasst am: 17.01.04, 15:22 Titel: Woolylamas - Faser |
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Liebe Alpakastallbesucher und Mitglieder
Bei den Llamas gibt es ja die 4 gängigen Typen, Classic (wenig Wolle),
Medium(mittler Wolle) und Wooly(viel Wolle), und glaube noch den Argentine Typ. Korrigiert mich, wenn was falsch ist, bitte.
Bin ich richtig, in der Annahme, das die Woolylamas ja auch auf die Fasergewinnung gezüchtet wurden und werden?
Wie sieht es den dort aus? Mir ist z.B. auch schon zu Ohren gekommen das es Woolylamas gibt, die Faser produzieren mit 18Micron....
Lieber Gruss Adrian |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 18.01.04, 13:26 Titel: |
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Hallo Adrian,
klar, auch Lamas liefern hochwertige Wolle, wenngleich die Produktpalette von der Alpakawolle wesentlich größer ist.
Am meisten findet man Lama-Sockenwolle ( die übrigens im Verkauf preisidentisch mit der Alpaka-Wolle ist!)
oder bereits fertig gestrickte Socken.
Zu den Mikron-Werten kann ich Dir leider nichts sagen, aber vielleicht kann sich der eine oder andere Fachmann/Fachfrau hierzu noch äußern.
Wir verarbeiten unsere Wolle selbst (filzen oder spinnen), die Mikronwerte sind für uns bei der Entscheidung für Woollys / mittelbewollte Lamas auch nicht entscheidend gewesen. Vielmehr wählten wir sie aus, weil wir von ihrer Ausstrahlung fasziniert sind und sie sich für den Einsatz bei Menschen mit den Arten von Behinderungen, mit denen wir arbeiten, besser eignen als Alpakas. ( Für die wir uns ganz zu Anfang übrigens auch interessierten). Da einige Menschen mit Behinderungen nicht ganz so gerne in ein dickes Vlies fassen und auch mal „Körper“ spüren möchten, bekommen wir in diesem Jahr noch eine Classic-Stute von Ilse dazu!
Viele Grüße von Heike |
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Heinz Stammgast
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 38 Wohnort: 86836 Obermeitingen
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Verfasst am: 19.01.04, 06:08 Titel: Woolylama-Faser |
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Hallo Adrian,
Die Unterwolle von jungen Lamas kann durchaus einen Faserdurchmesser von 18 Micron oder weniger aufweisen. Doch wo bleiben die Grannenhaare?
Kaschmirziegen haben auch solch gute Micronwerte, aber die Grannenhaare werden maschinell vor der Verarbeitung entfernt. Ein sehr aufwendiger und kostenintensiver Prozess. Der es nicht immer ermöglicht, alle primären Fasern zu entfernen. Dies macht sich dann im Produkt bemerkbar. Primär entwickelte Fasern lassen sich schlecht färben, fügen sich nicht in das Produkt ein oder brechen sogar bei der Verarbeitung und lösen dann ein Unwohlsein beim Verbraucher aus, z.B. durch kratzen der getragenen Produkte.
Das Alpaka ist einen bedeutenden Schritt weiter. Es produziert kaum noch primäre Fasern.
Eine beachtliche Leistung denke ich.
VG Heinz |
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Rappi Stammgast
Anmeldungsdatum: 07.01.2004 Beiträge: 37 Wohnort: Diesendorf
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Verfasst am: 19.01.04, 08:32 Titel: |
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Jetzt stelle ich meine Antwort aus einer anderen Rubrik hier auch rein, passt ja auch dazu:
Estimado Llamero,
nach wie vor bin ich auf der Suche nach den etwa 4000 bis 6000 kg Alpakafasern, die jährlich bei der hochentwickelten Alpaka Population anfallen müssten. Einiges konnte ich schon finden: einer hat mir berichtet, dass er damit Wasserleitungsrohre zu den Viehtränken erfolgreich isoliert hat, ein anderer hat die weiterentwickelte Suri-Faser, die ja noch wesentlich teurer als die Alpaka Faser ist, als Bewehrung zum Beton gemischt, anstatt dem vielen Eisen, das man da sonst hineingibt! Die primitive Lama Wolle wird bei uns trotzdem weiterhin zu edlen, leichten, warmen Hüten verfilzt, anstatt synthetischer Hollow-Fiber in Bettdecken gegeben oder einfach nur zu feiner Strickwolle versponnen. Die groben Grannenhaare lassen sich leicht aus dem Vlies (schreibt man bei uns mit VAU) ausziehen und werden zu Führleinen weiterverarbeitet.
Heinz, hast Du auch schon in Erfahrung bringen können, dass die Unterwolle von Lamas in den meisten Fällen feiner ist, als das Vlies von Alpakas? Bei Lamas besteht ein großer Unterschied in der Faserstärke von Grannenhaaren und Unterwolle, weshalb das auch leicht getrennt werden kann. Bei Guanakos ist das noch wesentlich extremer. Bei Alpakas hat selektive Zucht über Jahrhunderte oder Jahrtausende dazu geführt, dass der Übergang von der Unterwolle zu den Haaren viel fließender ist und eine Trennung daher nicht praktikabel erscheint. Anders verhält es sich beim Suri, da wurde die Unterwolle fast gänzlich zugunsten von Grannenhaaren verdrängt, was sich allein schon in dem Glanz der Surifaser zeigt, der ja auch bei den Grannenhaaren von Lamas zu sehen ist. Die Grannenhaare vom Suri sind allerdings wesentlich feiner als beim Lama, da sie ja nicht nur den Schutz vor Schmutz und Witterungseinflüssen, sondern auch den Isolationszweck übernehmen mussten. Und da sind eben viele feine Haare besser als weniger grobe.
Das alles kann ich natürlich nicht so wissenschaftlich untermauern, wie das andere tun, es ist allerdings für die meisten leicht nachvollziehbar. Ja und noch etwas: die Grannenhaare fallen beim Lama kaum aus, wenn man die Tiere nur bürstet, geht immer nur die Wolle raus und die Grannenhaare werden immer länger! _________________ Vü Glick im Stoi und übaroi!
wünscht Rappi |
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