Wie eine Kuh, ähm Lama am Berg...

[kusco]

Hallo zusammen!

Auch ich bin noch ein Kamelidenneuling.

Vor ein paar Wochen habe ich mir einen groooosssen Traum erfüllt und habe mir ein Lama gekauft. Er heisst Domino, ist ein Wallach und ca. 1 1/2 Jahre alt/jung. Er lebt mit 22 anderen Lamas in einer Herde, wo er auch aufgewachsen ist. Ich nehme ihn je nach dem 2 bis 4 mal die Woche zum Spazierengehen mit. Schon jetzt habe ich ihn sehr ins Herz geschlossen. Anhalftern ist bei ihm kein Problem, nur wenn wir das erste Stück (von der Herde weg) den Berg hinauf müssen, macht er einen auf stur und will partout nicht weitergehen. Egal ob andere Lamas beim Spaziergang dabei sind oder nicht, er scheint keine Lust zu haben bergaufzugehen (oder sich von der Herde zu lösen?). Fast jedes Mal ist es ein Kraftakt. Kaum sind wir etwas weiter entfernt läuft er tiptop, ohne dass ich ziehen muss. Wie soll ich in so einem Fall reagieren? Mit gut zureden und ziehen ging es bisher immer irgendwie, aber ist das normal? Muss ich geduldiger sein? Ansonsten ist er ja sehr brav.

So, das wäre die erste von meinen mindestens 1000 Fragen.

Liebe Grüsse aus der sonnigen Schweiz

Antje

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[Susi G.]

Hallo Antje

Kann Dir wahrscheinlich auch nicht so weiterhelfen, bin auch noch Neuling , aber geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid

Wir haben 4 Lamas, 2 Junghengste, 1 Wallach 2 Jahre und 1 Wallach 6 Jahre.

Wir gehen meistens immer mit 2 gleichzeitig spazieren. Das ist aber eine sehr zähe Geschichte! Bei uns gehts auch erst mal bergauf, das mögen sie, glaub ich, gar nicht so gern. Bergab gehts dann ein bisschen schneller, ist ja dann auch der Heimweg.

Dabei hab ich noch nicht mal den Packsattel aufgelegt...

Ich frag mich immer wieder, wie die Llameros in Südamerika das angestellen. Dort sollen ja Lamas tatsächlich zum Lastentransport über Berg und Tal eingesetzt werden!!

Hab aber festgestellt, dass unser ältestes Lama am flottesten geht, vielleicht müssen wir nur ein bisschen Geduld haben...

Mal schaun, vielleicht sind ja ein paar Wanderexperten hier mit guten Tips!!

[kusco]

Hallo Susanne!

Da bin ich ja beruhigt, dass es anderen auch so geht . Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Lamas beim aufwärtsgehen müde werden, denn die kommen ja aus gebirgigen Gegenden. Manchmal habe ich bei meinem Domino eher das Gefühl, er will mich austesten. Er steht dann bocksteif da und schaut mich mit seinen grossen, dunklen Augen an; "na was machste jetzt" . Ich hab einfach etwas Angst, dass es eine schlechte Angewohnheit wird.
Ich glaube, wir müssen uns einfach in Geduld üben und uns durchsetzen. Hab schon hier im Forum gelesen, dass man eine Gerte verwenden könnte (ist wir persönlich zuwider) und man soll sich in einer solchen Situation auch nicht zum Lama umdrehen, da dies wie ein Bremsklotz wirke.
Sind deine Lamas denn auch etwas ängstlich oder unsicher? Meiner hat zum Beispiel panische Angst vor Kühen (besonders wenn sie auf ihn zugerannt kommen). Vielleicht liegt es auch an Unsicherheit und Unerfahrenheit, oder am Charakter? Hmmm...
Bin auf jeden Fall gespannt wie sich unsere Lamas entwickeln werden. Drück dir schon mal die Daumen, dass es mit dem "Bergsteigen" besser klappt. Meinem würd ich irgendwann auch gerne Sättelchen anlegen.

Grüessli von Antje

[chris]

Ich vermute auch es könnte daran liegen, daß er sich nicht von der Herde entfernen möchte. Ist bei unseren auch so. Sie streiken zwar nicht, sind aber zögerlicher und bleiben schon mal stehen. Sobald die anderen aber ausser Sicht sind, laufen sie problemlos mit. Ich würde Dir das "Kameliden-Kompendium" empfehlen. Gibt es bei den Sterntal-alpakas. Ein hervorragendes Buch. Man sieht vieles anders nach dieser Lektüre....

Liebe Grüße!!

der Chris

[chris]

ach ja, ich habe neulich im Fernsehen eine Salzkarawane in den Anden gesehen. Die haben die Tiere bepackt und haben dann die Herde, ca.40 Tiere mehr oder weniger getrieben. Mehr wie eine Schafherde. Beim abladen haben einíge Tiere mächtig rumgezickt. Da hatten die Indios auch einige Probleme die Tiere zu halten. Allerdings gehört die indigene Bevölkerung der Anden auch nicht zu den Hünen. Ich hab da auch den einen oder anderen Ohrengriff gesehen. Sicherlich geht das alles auch anders. Aber zumindest diese Tiere hatten mit dem was wir hier unter einem gut ausgebildeten Trekkingtier verstehen, nicht wirklich was zu tun.

[kusco]

Hallo Chris

Sind deine Lamas denn auch noch jung? Vielleicht gibt sich das, wenn unsere Lamas irgendwann mal mehr Vertrauen in uns haben, was denkst du?

Das Kamelidenkompendium habe ich bereits. Habe aber noch nicht alles gelesen. Werds mir wohl heute damit im Liegestuhl bequem machen.

Grüessli Antje

[INTI]

Hallo Antje!
Es kann immer mal sein, dass ein Lama noch mal hier oder dahin schauen will oder einfach keine Lust hat...
Hilfreich ist meist, dem Tier bestimmte "Befehle" beizubringen, wie z. B. jedesmal beim Losgehen "Los", "Voran" "Geh" oder was man selbst halt so sagt.
Das lernen die dann schon, wenn man es regelmäßig jedesmal verwendet.
Wenn ein Tier an und für sich halfterführig ist und nur mal nicht mit will und einen langen Hals macht, dann hilft es, wenn man es aus dem Gleichgewicht bringt. Also nicht andauerndes ziehen oder zerren am Strick, sondern so gezielt am Halfter ziehen, dass das Tier einen Schritt machen muß. Das zusammen mit dem entsprechenden Befehl. Probiert das mal, meist laufen sie dann weiter.
Ansonsten mal ein Stück zur Seite führen oder so, Hauptsache ihre Beinchen bewegen sich wieder und sie hören auf, angewurzelt dazustehen.
Herzliche Grüße Martina

[kusco]

Hallo Martina!

Danke für die guten Tipps. Ich werde versuchen ihm ein paar "Kommandos" beizubringen. Vielleicht versteht er dann besser, was ich von ihm will.

Das mit dem aus dem Gleichgewicht bringen habe ich auch schon versucht und bin auch schon sozusagen im Zickzack den Berg hinaufgegangen. Daraufhin macht Domino in der Regel ein paar Schritte um dann doch wieder stehen zu bleiben. Ich lass ihm auch die Zeit die er braucht, wenn er ungewohnte Gegenstände, Menschen oder andere Tiere während des Spazierganges genauer betrachten will. Er ist schon noch etwas ängstlich und muss noch lernen, dass zum Beispiel ein Hochstand oder eine im Wind flatternde Fahne nicht gefährlich sind.

Liebs Grüessli von Antje

[mariso]

Hallo!

Ich bin gerade mitten im The Camelid Companion, und würde dir vorschlagen das Lama ins Gleichgewicht zubringen! Ich finde die beschriebenen Methoden super, kann sie aber noch nicht in Praktik umsetzten ohne Alpakas;)

Würde dir das Buch empfehlen, gibt dir eine völlig neue Sichtweise!

[kusco]

Sali Mariso

Das Buch habe ich bereits und bin fleissig am lesen und ausprobieren. Ist aber nicht immer ganz so einfach die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Dann hoffe ich doch, dass du auch bald die Theorie in die Praxis umsetzen kannst mit ein paar Alpakas? Dann können wir Erfahrungsberichte austauschen

Grüessli von Antje

[chris]

Hallo Antje!!

Na ja, meine Lamas sind im Durchschnitt etwa zwei Jahre alt und wir haben sie auch erst seit knapp einem Monat. Wir haben auch noch ne riesenmenge zu lernen. Unsere gehen, bis auf einen, tadellos am Halfter.
Der vierte ist ne echte Herausforderung. Ist natürlich auch klar das er der
Kräftigste von allen ist

So, jetzt werde ich mich wieder am Spinnrad verlustieren (huhu Martina!!)

Liebe Grüße

der Chris

[ilse]

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hier ein nützlicher tip für bergmüde lamas.

[kusco]

Smile. Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt, dass ich Domino den Berg hoch tragen muss, bzw ziehen. Uffff...