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Kiesflächen im Paddock?

 
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Heike38
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: 09.02.06, 21:08    Titel: Kiesflächen im Paddock? Antworten mit Zitat

Seit knapp 2 Wochen haben wir endlich unsere 4 Lamas bei uns. Ein Teil des Paddocks ist mit Pflastersteinen ausgelegt. Nun habe ich gelesen, dass auch Kiesflächen empfohlen werden, um eine natürliche Abnutzung der Zehennägel zu fördern. Habt ihr da Erfahrungen? Ich stell es mir doch recht unbequem für die Tiere vor auf Kies zu laufen. Wenn Kies o.k. ist, wie groß sollten die Steine dann in etwa sein?

Gruß
Heike38
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INTI
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 11.03.2004
Beiträge: 1613
Wohnort: Königsmoor

BeitragVerfasst am: 10.02.06, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike!
Woher stammt denn der Tipp? Kies kann ja auch fast so fein wie Sand sein, da darf man nicht wirklich an einzelne Kieselsteinchen denken. Das würde ich auch nicht für geeignet halten. Aber solcher Kies, den man z. b. auch zum Pflastern nimmt oder zum Mauern, der ist sicher gut, denn da kann das Wasser noch versickern, ohne dass er verschlammt, wie bei feinerem Sand.
Grüße Martina

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Heike38
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: 10.02.06, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Martina,

das habe ich im Internet in einer Diplomarbeit über Schafe, Lamas und Alpakas gelesen. Inhaltlich war vieles (fast) identisch mit dem Buch von Rappersberger, nur kann ich mich nicht erinnern in dem Buch was von Kies gelesen zu haben. Ich fand die Idee auch ganz interessant, vor allem weil es bei sehr schlamigem Boden mal schneller einen trockenen Fuß schafft als dann Platten zu verlegen. Wir haben vor dem Stall unter dem Vordach Platten gelegt und überlegen jetzt halt, ob wir einen Teil auch mit Kies gestalten.

Gruß
Heike
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Äisl
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 27.07.2004
Beiträge: 326
Wohnort: Kronach

BeitragVerfasst am: 11.02.06, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, der Äisl gibt als alter Bauschlamper auch seinen Senf dazu.

ich denke das Kies besser ist als Schotter. Kieselsteine sind rund und die Verletzungsgefahr ist nicht so hoch. Allerdings kann man darauf ganz schon abrutschen.
Der Schotter (Zusatz zum Mauern etc.) wird aus größeren Steinen gebrochen. Dabei enstehen scharfe Kanten die sich leicht eintreten. Ich denke da nicht so sehr an die Sohlen sondern an die Ansätze zu den Krallen Beispielsweise.

Die beste Lösung ist, die Erde im Paddock abtragen (ca. 15-20cm), Schotter auftragen und die Erde wieder verteilen und leicht verdichten.
So entsteht eine Drainageschicht die das Wasser abfängt, die Erdschicht verschlammt nicht mehr.

Gruß vom Äisl
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Heike38
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: 11.02.06, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, das ist eine gute Idee. Noch haben wir einiges an Erde, Sand und Gehwegplatten übrig. Die werden wir als erstes legen. Dann greifen wir bestimmt die Idee mit Kies und darüber Erde auf. Was ist denn ein Bauchschlamper? Das hab ich ja noch nie gehört.

Winken
Heike
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Monika
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 28.01.2005
Beiträge: 103
Wohnort: 52445 Titz

BeitragVerfasst am: 13.02.06, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike,

ich kann mich Aeisels Meinung nur teilweise anschliesen. Auch ich wuerde die Flaeche 15-20 cm tief auskoffern. Alledings denke ich, das es nicht gut ist soviel Erde wieder obendrauf zu geben. Da hast Du dann wieder Matsch, da das Wasser nicht komplett versickern kann. Am besten gar keine Erde wenn Du auch noch den Nagelabrieb foerden willst. Fuer den Nagelabrieb denke ich ist Schotter besser geeignet, dieser laest sich zudem auch besser verdichten. In den Anden und gibt es doch wahrscheinlich auch Schotter? Duerfte den NWKs also nichts ausmachen, vorallem wenn auch noch gut verdichtet wird.
Bei der Korngroesse sind die Mischungen 0\32 bis maximal 0\45 gut geeignet, egal ob Schotter oder Kies. Das Material wird nicht auf einmal eingebracht sondern immer lageweise verdichtet.
Der vielerorts uebliche Recyclingschotter ist nicht geeignet, da er viel Glasscherben enthaelt.

Hoffentlich konnte ich Dir etwas weiterhelfen.

Viele Gruesse
Monika

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Äisl
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 27.07.2004
Beiträge: 326
Wohnort: Kronach

BeitragVerfasst am: 13.02.06, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Heike,

"ich kann mich Monikas Meinung nur teilweise anschließen". Lachen
Was Monika meint ist Mineralbeton. Der verdichtet sich (gerade bei Lagenverdichtung) so stark das auch wieder kein Wasser ablaufen kann.
Es kommt natürlich auf die Beschaffénheit der Erde an, die darüber verteilt wird. Das beste wäre natürlich Sand, da kann die Feuchtigkeit absickern und eine Sandfläche kann man bestens sauber halten.
Ich hätte es schon längst selber so gemacht wenn ich nicht so faul wäre.

Die kleinen Steinchen würden Schäden an den Füßen anrichten.
Ich denke wir können unsere Tiere die ja meist in unseren Breiten geboren wurden nicht mehr so richtig mit "natürlichen" Alpakas vergleichen. Ich denke das unsere Tiere im Vergleich zu den Nutztieren in den Anden doch sehr verweichlicht wurden.

Gruß vom Äisl, auch an Monika.

PS. einen Bauschlamper nennt man bei uns einen der seit 25 Jahren am Bau arbeitet. Das Wort Schlamper hätte auch eine andere Bedeutung für dich wenn du wüstest wie ich aussehe Sehr glücklich
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INTI
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Anmeldungsdatum: 11.03.2004
Beiträge: 1613
Wohnort: Königsmoor

BeitragVerfasst am: 13.02.06, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bei uns heißt das Zeug Mineralgemisch und ist ganz prima auf Moorboden! Wir haben an ein paar Stellen einfach ohne auszukoffern was obendrauf verteilt, es ist eine festere Schicht geworden, durch die das Wasser noch gut abzieht, die sich aber auch nicht mit dem Untergrund vermischt, und aus der sich auch nur wenige Steinchen lösen.
Grüße Martina

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Rudy
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Anmeldungsdatum: 30.09.2003
Beiträge: 77
Wohnort: Tönisvorst

BeitragVerfasst am: 13.02.06, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ich glaube, dass da einiges durcheinander geworfen wird mit den Beschreibungen von Sand, Schotter, Kies etc.
Es gibt die ungebrochenen Materialien mit den Körnungen bei Sand z. B 0/2 mm, Kies 2/4, 4/8 .............etc.
bei den den gebrochenen Materialien Brechsand-Splitt-Gemisch 0/5mm
Splitt 5/11, 11/22,........ Schotter32/45.........etc.
natürlich sind auch Mischungen mit O Anteilen möglich z. B. 0/45
So und nun zu dem Aufbau wenn das größte Korn 45mm ist sollte dieses mind. 135mm stark eingebaut werden. Diese Regeln sind allerdings nur im Wegebau notwendig.
Für einen Belag vor unserem Unterstand haben wir ca. 10cm Splitt 2/22 eingebaut und darauf ca.3 cm Splitt 2/5. (keine 0 Anteile wegen der besseren Drainage).
Das Material hängt von der Gegend ab z. B. Granit, Grauwacke oder Kalkstein je nachdem was kostengünstig in der Nähe abgebaut wird.
Dieser Belag hat sich seit Jahren bewährt. Die oberste Schicht wird von Zeit zu Zeit glatt geharkt und ggf. ergänzt. Die Tiere stehen trocken, die Sohlen zeigen bei regelmäßigen Kontrollen keinerlei Beeinträchtigungen und der Abrieb der Nägel scheint gut zu sein. Das heißt allerdings nicht, dass wir die Nägel nicht mehr schneiden müssen.
Wichtig ist noch, dass du das Ganze mit Gefälle von mind. 3% einbaust, so dass das Oberflächenwasser schnell ablaufen kann.

Gruss Rudy
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Äisl
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 27.07.2004
Beiträge: 326
Wohnort: Kronach

BeitragVerfasst am: 15.02.06, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Rudy,

genau das hab ich doch gemeint.
bei deinem System brauchst du mind 3% Gefälle weil sich der Untersgrund zu stark verdichtet. (Eigentlich gilt diese Fachregel im Zusammenhang mit einem Plattenbelag)
Bei einem Paddock mit einer Größe von z.B. 10x10 m hast du dann ganz schön was auszugleichen. Vom nacharbeiten gar nicht zu sprechen.
Wenn z.B. Kalkstein zum begehen eingebaut wird, bilden sich feine Schlämme die auch die Füsse der Tiere angreifen können. Die Sohlen können stark austrocknen und die Krallenansätze entzünden.
(so ähnlich wie wenn du deine Hand in Zement steckst)

Mit einer Splittschüttung und einer Oberlage Sand kann das Niederschlagswasser schnell absickern und der Sand trocknet schneller ab, dann bist du auf der trockenen Seite.


Gruß vom Äisl
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Heike38
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: 15.02.06, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die vielen Antworten und Tipps. Das scheint ja echt eine Wissenschaft zu sein an der sich die Geister teilweise scheiden. Heute war ich mal wieder froh, dass wir schon einen größeren Teil mit Gehwegplatten gelegt haben. Bei dem Regen siehts da echt furchtbar aus. Also werden wir eure Tipps gut gebrauchen können weil noch etliche qm "trockengelegt" werden müssen. Herzlichen Dank nochmal

Winken
Heike
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