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Desensibilisierung

 
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Heike
ModeratorIn


Anmeldungsdatum: 30.07.2003
Beiträge: 366
Wohnort: Kreis Höxter

BeitragVerfasst am: 02.08.03, 08:43    Titel: Desensibilisierung Antworten mit Zitat

Datum:12.12.02 09:32 Antworten Empfehlen (Info@Handicapped-Erlebnisurlaub.de)

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Hallo,
in den letzten Tagen sind die Stichwörter "Fehlprägung" und "Desensibilisierung" ja öfter mal gefallen. Ich möchte hierzu gerne ein paar Anmerkungen machen:
Natürlich möchte jeder Tierhalter sein Tier, egal welcher Rasse,an sich gewöhnen, damit er es berühren,pflegen,trainieren usw kann. Meines Erachtens gehören zur Desensibilisierung jedoch zwei gleich wichtige Aspekte: Zum Einen natürlich die Herabsetzung der Überempfindlichkeit der Tiere ( besonders von Fluchttieren) gegenüber dem "Feind" Mensch ( und das sind wir trotz Domestikation instinktiv immer noch), zum Anderen aber auch, sich selbst immer als das ranghörere "Tier" zu behaupten.
Nun ist es ja so, dass Tierbabys besonders zum knuddeln einladen ( das ist übrigens bewiesen: die Gesichtszüge von Tierbabys und Menschenbabys weisen ähnliche Züge auf - z.B. die überproportional großen Augen- und lösen beim Menschen den Beschützer- und "Schmuse"instinkt aus), und als Folge davon wird die Desensibilisierung häufig vermenschlicht: Eidudei-Sprache, hauptsächlich Schmusen etc.
Die im Babyalter noch harmlosen und sicher nicht schmerzhaften Anrempler von Ziegenböcken oder Fohlen werden großzügig geduldet, vielleicht sogar als süß empfunden.
Dann wird das Tier größer, Anrempler und Knüffe von ausgewachsenen Tieren werden zur Gefahr.Nun reagiert der Mensch oft wieder menschlich: Er schlägt als Bestrafung für unerwünschtes Verhalten. Nun ist dies aber eine Sprache, die das Tier nicht verstehen kann, es entwickelt möglicherweise Angst und Aggressionen gegenüber seinem Halter
und wird nicht selten ein Fall für den Abdecker oder, im günstigsten Fall, kommt es zu einem TTEAM-Trainer, die sich unter anderem auch mit solchen "fehlerzogenen" Fällen beschäftigen.

Was ich damit sagen möchte: Jeder, der ein Jungtier, ganz gleich welcher Art, kauft oder aufzieht, sollte fundierte Kenntnisse über das artspezifische Verhalten haben.Im Rahmen der Desensibilisierung muß er in der Lage sein, nicht erwünschtes Verhalten "artgerecht" zu beantworten und so seine ranghörere Position zu verdeutlichen. ( Beispiel: Der knuffende Ziegenbock wird kurz und präzise zurückgeknufft, so wie es auch die Mutter oder andere Artgenossen tun würden, das kneifende Fohlen wird von der Seite aus ein paar Meter weggejagt, wie es auch die Mutter oder Artgenossen tun würden).
Genauso funktioniert es auch mit Belohnungen: Ziegen z.b. Schrubbeln sich gern an der Seite und lieben es, dort gescheuert zu werden, die Fellpflege beim Pferd als Zuneigungsbekundung kann auch vom Trainer mit der Hand am Widerrist ausgeführt werden.
Wenn diese Grundregeln beachtet werden ( dazu gibts sicher auch noch mehr zu sagen), kann man ein Jungtier wirklich gut selbst aufziehen und desensibilisieren,ansonsten, das ist meine Meinung, sollten Unerfahrene im Interesse des Tieres lieber die Finger davon lassen.
Viele Grüsse, Heike
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INTI
Mega Stammgast


Anmeldungsdatum: 11.03.2004
Beiträge: 1613
Wohnort: Königsmoor

BeitragVerfasst am: 18.07.05, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike!
Als neue Moderatorin habe ich mal in den alten Beiträgen nach unbeantworteten Themen geschaut und diesen älteren Beitrag von Dir gefunden. Ich finde ihn allerdings sehr gut und wichtig.
Kannst Du jetzt auch noch Deine Beobachtungen in Bezug auf Lamas/Alpakas-Mutter-Kind Verhalten beschreiben? Das finde ich auch sehr wichtig. Erziehungsmaßnahmen kann ich nämlich bei unserer Eselin und ihrem Fohlen beobachten, aber unsere NWKs lassen ihre Lütten machen was sie wollen, rennen ihnen nur notfalls hinterher... Nur unser Wallach Raoul scheint sich für die Erziehung der "Kleinen" zu interessieren, aber die sieht dann meistens so aus, dass er sie verjagt, wenn sie zu doll mit ihm toben und um das nachahmen zu können, dazu bin ich nicht schnell genug... Lachen
Ich glaube, bei NWKs sollte man als Mensch eh nicht versuchen den Tieren nachzuahmen, denn dann sehen sie wieder zu sehr den Artgenossen in einem und nicht den Menschen als andere Art. Und schon ist man der Fehlprägung wieder zu nahe. Was meint Ihr dazu?
Herzliche Grüße Martina

_________________
www.Inti-Alpakas-Lamas.de
...denn sie spucken doch...
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Heike
ModeratorIn


Anmeldungsdatum: 30.07.2003
Beiträge: 366
Wohnort: Kreis Höxter

BeitragVerfasst am: 19.07.05, 06:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Martina,
bezogen auf das Mutter-Kind-Verhalten von Lamas/Alpakas kann ich das zurzeit nicht beschreiben, denn unsere Stuten haben ja (noch) kein Fohlen.
Ich meinte auch eigentlich nicht ein „Nachahmen“, sondern eine artspezifische „Beantwortung“ von Jungtierverhalten. Hier ist bei NWK meiner Meinung nach besonders auf die Körpersprache zu achten, da sie ja keinen direkten Körperkontakt zueinander aufnehmen, wie es z.B. Pferde bei ihrer gegenseitigen Fellpflege tun. Wenn wir Fohlen haben, wird es mir zwar sehr schwer fallen, aber ich werde mich da schwer hüten, die Kleinen zu herzen und zu knuddeln. Das wäre ein art-untypisches Verhalten, denn Lamas/Alpakas knuddeln ihren Nachwuchs auch nicht. (Vergleicht man das z.B. mit Katzenbabys, die von ihren Müttern durchaus abgeleckt werden und sehr engen Körperkontakt suchen , aber auch zurückgewiesen werden, wenn die Kleinen zu wild werden oder die Krallen ausfahren, wird deutlich, dass man als Mensch Katzenbabys ohne die Gefahr einer Fehlprägung streicheln darf.)
Ich denke, ich werde auch besonders darauf achten, dass die kleinen Lamas mir gegenüber nicht das Distanz-Verhalten oder eine Form der ansteigenden Aggression zeigen, um mit mir die Rangordnung zu diskutieren. Dann sollte sicher eine „menschliche“ arttypische Antwort erfolgen, ranghöhere NWK würden dann auch versuchen, die Jüngeren in ihre Schranken zu weisen. Ich stelle mir vor, dass ich dann mit einem „ksch“ und einer schnellen Bewegung auf das Kleine zugehe, um es von mir wegzuschicken und um zu zeigen, dass ICH das ranghöhere Tier bin.
Gruß von Heike
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