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Daniel_B Neuer Besucher
Anmeldungsdatum: 05.06.2005 Beiträge: 9 Wohnort: 86825
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Verfasst am: 05.06.05, 20:37 Titel: Kosten einer Lamahaltung |
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Hallo!
Ich bin neu hier und interessiere mich sehr für die Lamahaltung.
War auch schon auf einem Lamahof und werde in Kürze mal eine kleine Trekkingtour mit den Tieren machen.
Jetzt würde ich nur gern mal Eure Erfahrungen zu den Kosten einer Lamahaltung wissen.
So einmalige Sachen wie Zaun und Stall sind mir schon eher klar, aber laufende Kosten wie Wiesen-/Grundstückspacht, Heu/Futter, Tierarzt usw. habe ich keine Vorstellung.
Dachte so an 2-3 Lamas auf ca. 1500-2000m² (natürlich bei Gelegenheit eher größer aber muss man ja erstmal bezahlbar kriegen)
Würde mich über Antworten sehr freuen!
Schöne Grüße
Daniel |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 06.06.05, 07:20 Titel: |
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Hallo Daniel,
zunächst: ich finde es gut, dass Du Dir über die Kosten einer Lamahaltung Gedanken machst, bevor Du Dir welche anschaffst!
1500-2000 qm für 2-3 Tiere ist nicht genug. Die Mindestanforderung ist 1000qm pro Tier. Da würde ich an Deiner Stelle schon versuchen, für den Anfang wenigstens 3000qm zu bekommen.
Zu Deinen weiteren Fragen: Du erkundigst Dich da am Besten in Deiner Region, denn es wird Dir bei der Kalkulation nicht helfen wenn Du weißt, was andere für Kosten haben.
Die Wiesenpacht ist regional unterschiedlich und hängt davon ab, wie viel Weideland in einer Region zur Verfügung steht und wie groß die Nachfrage ist. Frag doch einfach mal bei einigen Landwirten oder in der Nachbarschaft nach, wie hoch bei Euch die Durchschnittspreise pro Hektar sind.
Am besten pachtest Du gleich eine umzäunte Wiese mit vorhandenem Unterstand oder erkundigst Dich vor dem Abschluss des Pachtvertrages, ob Du eine nicht umzäunte Wiese ohne Unterstand überhaupt umzäunen und mit einem Unterstand versehen darfst. Da hat es schon manche böse Überraschung gegeben!
Für drei Tiere musst Du pro Tag ungefähr ein Bund Heu einplanen, denn sie müssen das Heu ganzjährig bekommen. (Im Sommer reicht da sicher ein halbes Bund pro Tag, im Winter brauchst Du dafür mehr). Auch der Heupreis ist regional unterschiedlich, mancherorts wird viel Heu gemacht, woanders ist mehr Ackerland. Und der Preis hängt auch von der jeweiligen Ernte ab, je schlechter die war, desto teurer ist das Heu natürlich. Bei uns lag der Preis für kleine Bunde in diesem Winter bei ¤ 1,50, für Rundballen bei ¤ 25. Und Mineralfutter musst Du kaufen, aber da sind die Kosten nicht die Welt.
Zu den Tierarztkosten würde ich auch einen Arzt aus Deiner Region befragen. Mindestens zweimal jährlich müssen die Tiere entwurmt werden, dazu eine jährliche Impfung mit Covexin, die nicht zeitgleich mit der Entwurmung durchgeführt werden soll. Für die Anfahrt sind die Pauschalen der Tierärzte recht unterschiedlich, lass Dir da ruhig mal unverbindlich einen Kostenvoranschlag machen. Dann musst Du natürlich noch einkalkulieren, dass Tiere auch mal krank werden können und womöglich zusätzliche Tierarztkosten anfallen!
Alle zwei Jahre kommen dann noch Scherkosten dazu, falls Du das nicht selber machen willst. Hier kannst Du Dich ja bei Joe und Bernd mal erkundigen, was das für drei Tiere kostet.
Ach ja, und dann solltest Du Dich auch noch nach den Kosten für eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung erkundigen. Das macht schon Sinn!
Ich hoffe, ich hab jetzt nix wichtiges vergessen!
Gruß von Heike |
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Michael Moderator
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 701 Wohnort: Hettenleidelheim
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Verfasst am: 06.06.05, 17:08 Titel: |
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Hallo Heike,
nach meinen Quellen betragen die Mindestanforderungen 1000qm für 2
Tiere bzw. 10 erwachsene Tiere pro Hektar.Natürlich darf es immer mehr sein .
Gruss Michael _________________ Klar kann man ohne Lamas leben.Es macht nur keinen Spass. |
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Daniel_B Neuer Besucher
Anmeldungsdatum: 05.06.2005 Beiträge: 9 Wohnort: 86825
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Verfasst am: 06.06.05, 19:31 Titel: |
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Hallo!
Schon mal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ist schon klar dass es relativ große regionale und nachfragebedingte Preisunterschiede gibt. Da ich aber noch nie mit Grundstücken zu tun hatte würde ich nur mal eine grobe Preisrichtung wissen ob es sich für mich überhaupt lohnt nach Grundstücken zu suchen oder ob ich noch ein paar Jahre sparen muss
Nach dem Preisbeispiel mit dem Heu gehe ich nun von ca. 1000¤ pro Jahr für Heu, weiteres Futter und Zubehör aus.
Wegen der Fläche versuche ich auf jeden Fall mind. 3000m² zu bekommen. Natürlich lieber mehr, 1Hektar wäre natürlich super, aber es muss eben bezahlbar sein und in der Nähe.
Schöne Grüße
Daniel |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 07.06.05, 05:25 Titel: |
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Hallo Michael,
die Vorstellung, zwei Tiere dauerhaft auf einer Mini-Fläche von 20x50 Meter laufen zu lassen war für mich wahrscheinlich so unmöglich, dass ich die Mindestanforderung für je 1 Tier verstanden habe.
Insofern würde ich auch nicht sagen " es kann natürlich gerne mehr sein" sondern fordern " es sollte aber auf jeden Fall mehr sein"!
Gruß von Heike |
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Daniel_B Neuer Besucher
Anmeldungsdatum: 05.06.2005 Beiträge: 9 Wohnort: 86825
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Verfasst am: 07.06.05, 17:05 Titel: |
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Hallo!
Ich glaube das größte Problem dabei ist die falsche Vorstellung der Fläche.
Denn wenn man von 1000m² spricht dann hört sich das voll riesig an, aber wenn man dann vor dem Feld steht dann würde ich nie auf die Idee kommen in so einem kleinen Kasterl meine Lamas zu halten.
schöne Grüße, Daniel |
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Royal Alpaka Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 04.09.2003 Beiträge: 80 Wohnort: 73553 Buchengehren
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Verfasst am: 08.06.05, 08:10 Titel: Pachtpreise |
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Hallo
Die Pachtpreise können je nach Region sehr unterschiedlich sein und liegen zwischen ca. 0€ und 600€ pro ha.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Klink |
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Kally Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 01.09.2003 Beiträge: 105 Wohnort: Bad Doberan
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Verfasst am: 08.06.05, 12:30 Titel: |
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Hallo alle zusammen,
sollte man nicht eher trennen, zwischen Weidefläche und Futterfläche?
Also als reine Weidefläche sind (aus meiner Erfahrung) 1000 m² genug, für 5 Alpakas. Das Gras steht so hoch, das ich von dieser Fläche noch einmal Heu mache. Das Heu reicht denn für 1 Monat. 3 Alpakas vertilgen Miniheuballen 50x70 ca. 35 kg schwer 1 pro Woche. Im Winter mehr als im Sommer.
Den Rest kannst du Dir ausrechnen. |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 08.06.05, 13:07 Titel: |
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Hallo Kally,
möglicherweise kann man, je nach Bewuchs, aus 1000qm genug Heu machen. Wir hier ehr nicht, dazu reicht das Gras auf so einer Fläche nicht aus.
Ich meine ganz konkret die Bewegungsfläche, wenn man denn ein spezielles Wort dafür finden will.
Ich hätte mir niemals Weidetiere angeschafft, wenn ich für sie nur so eine kleine Bewegungsfläche wie halt 20x50m zur Verfügung stellen könnte.
Ob darauf letzendlich 1, 2, oder fünf Tiere laufen, spielt wohl keine Rolle, mir tut es einfach total leid für Tiere, die als Weidetiere mit dem Instinkt, während des Grasens weite Wege zurück zu legen, sich auf so einer Mini-Fläche dann wie oft am Tag nur im Kreis bewegen müssen.
Garu ist alle Theorie und was in Büchern steht, kann immer nur eine Mindestanforderung sein.
Da glaube ich halt lieber dem, was ich sehe: glückliche Tiere, die sich auf möglichst großem Weidegrund bewegen.
Liebe Grüße,Heike |
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Uwe Mega Stammgast
Anmeldungsdatum: 13.01.2004 Beiträge: 295 Wohnort: 08328
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Verfasst am: 08.06.05, 14:55 Titel: |
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Hallo Heike,
im vergangenen Jahr hatte ich meine 2 Alpakas auf einer Fläche von ca.
2500m². Da ich sie anfangs stundenlang beobachtete, fiel mir auf, daß
sie maximal kurze Wege gingen.Nur wenn ich sie mal etwas aufregte liefen
sie lange Wege. Abgefressen haben sie aber intensiv nur eine Fläche
von ca.500 m². Auf der Winterweide, die bloß 1300m² groß ist waren sie
aber mehr in Bewegung. Da rannten so oft den Zaun entlang und erschreckten die Spaziergänger. Aber vielleicht brauchen Lamas größere
Flächen?
Viele Grüße
Uwe |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 09.06.05, 07:22 Titel: |
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Hallo Uwe,
mit dem Weideverhalten von Alpakas kenne ich mich wirklich nicht aus, da kann ich mich nur auf das verlassen, was Ihr dazu sagt.
Unsere Schafe und Ziegen nutzen auch bei Weitem nicht die ganze Fläche aus, bewegen sich ehr immer in Stallnähe, würde sagen, sie nutzen maximal 1500qm. Zur Mischbeweidung (unsere Weidefläche ist durch Zäune unterteilt) müssen wir sie schon dorthin jagen .
Den vier Lamas steht im Winter eine Fläche von etwa 4000qm zur Verfügung, im Sommer haben sie etwa 7500qm. ( Hier in Wechselbeweidung mit Pferden, sonst würden sie natürlich nicht fertig mit dem Gras ) Im Winter, wenns kein Gras gibt, reicht ihnen diese Fläche offensichtlich auch, das sieht man an den Spuren im Schnee.
Mehrmals täglich komme ich im Sommer an der Weide vorbei und sie stehen/liegen oder fressen eigentlich immer woanders. Zwischendurch wird dann auch ein Spurt eingelegt, weils irgendwo was intersessantes zu Sehen gibt oder offensichtlich einfach nur so aus Lebensfreude.
Klar, wenn sie nicht viel Platz haben, können sie das nicht machen. Und uns natürlich auch nicht sagen "Hey, gebt uns mal mehr Platz zum bewegen!"
Gruß von Heike |
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Michael Moderator
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 701 Wohnort: Hettenleidelheim
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Verfasst am: 09.06.05, 18:09 Titel: |
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Hallo,
wer eine grössere Fläche als die 1000qm hat, kann sich sicherlich glücklich schätzen.Mehr darf immer sein, muss meines Erachtens aber nicht, denn es hängt auch davon ab, welche Beschäftigung die Tiere in Form von Spaziergängen oder Training haben.Und ich fände es schade,
wenn Interessierte die NWK-Haltung erst gar nicht beginnen würden, weil
sie nur 1000qm Platz haben.Unsere erste Weide hat etwas mehr gehabt
und wir waren froh mit der Lamahaltung beginnen zu können.Es gibt so manches was sein könnte, aber nicht zwingend sein muss bzw. mit ein bisschen Kreativität gelöst werden kann.Also strebe ich vielleicht mehr Weidefläche an, mache mich aber nicht verrückt, wenn es weniger ist.Unseren Tieren merkt man zu fünft auf ca. 25oo qm keine Probleme an.Das einzige zu lösende Problem ist das der Beweidung das wir durch Hinzupachten einer weiteren Fläche gelöst haben bzw. wir gehen beinahe täglich mit unseren Jungs spazieren.
Also dürfen ja,müssen nein.
Gruss Michael _________________ Klar kann man ohne Lamas leben.Es macht nur keinen Spass. |
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Heike ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 366 Wohnort: Kreis Höxter
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Verfasst am: 10.06.05, 07:00 Titel: |
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Hallo Michael,
da wir ja nun beide recht klar unsere Standpunkte deutlich gemacht haben, kann jeder zukünftige Halter selbst entscheiden, welcher Meinung er sich anschließen möchte und wieviel Platz er seinen Tieren zur Verfügung stellen will.
Gruß von Heike |
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Michael Moderator
Anmeldungsdatum: 30.07.2003 Beiträge: 701 Wohnort: Hettenleidelheim
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Verfasst am: 10.06.05, 22:07 Titel: |
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Hallo Heike,
klar kann er das und ich hoffe er lässt sich kein schlechtes Gewissen machen, wenn er sich an eine Empfehlung hält die ihm ein tolles Hobby
bereits ab 1000qm erlaubt.Sollte er dann noch zufällig ein vielfaches an Fläche haben....umso besser.
Gruss Michael _________________ Klar kann man ohne Lamas leben.Es macht nur keinen Spass. |
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ilse ModeratorIn
Anmeldungsdatum: 30.09.2003 Beiträge: 866 Wohnort: thurnau
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Verfasst am: 11.06.05, 07:33 Titel: |
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unsere ersten zwei lamas hielten wir am haus,auf ca 1200 qm.bereits im 2.sommer reichte das gras nicht mehr aus,weil sich die lamas einige kotplätze anlegten welche weiträumig nicht abgefressen wurden.zusätzlich kamen noch 2 wälzplätze dazu.
um zu verhindern daß alles so kahl wie in den meisten zoo`s aussieht(lamas sind weidetiere)suchten und fanden wir weitere flächen.zu unserem glück hörten zu diesem zeitpunkt einige kuhbauern auf,flächen wurden frei.
die pacht ist für den ha zwischen 60,-bis 200,-euro.der günstigste kaufpreis liegt bei 1,50.-qm. _________________ mr.lucky
www.frankenlamas.de |
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